Wandern in der Südwestpfalz: Grandiose Felsen und eine mächtige Burg

Foto: Markus Pacher
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Wandern im Pfälzerwald. Sie sind zwar nicht so berühmt wie die Altschlossfelsen bei Eppenbrunn, aber mindestens genauso imposant: Die zwischen Merzalben und Leimen gelegenen Hubertusfelsen zählen zu den mächtigsten Felsformationen der Pfalz. Ihre steilen Wände, bizarren Felsvorsprünge, Höhlen und filigranen Buntsandstein-Strukturen sind wahre Hingucker, für die man sich viel Zeit lassen sollte. Zuvor lockt im Verlauf der zwölf Kilometer langen Rundwanderung die mächtige Burgruine Gräfenstein mit ihrer 900 Jahre alten Geschichte.

Von Markus Pacher

Romantische Täler, überwiegend breite Wege und ein paar knackige Anstiege verbinden diese beiden Highlights, die jeder Pfalzliebhaber wenigstens einmal in seinem Leben gesehen haben sollte.

Auf dem Dach der Südwestpfalz

Getreu dem Motto „Das Beste kommt zum Schluss“ starten wir unsere Tour im Höhenort Leimen, womit wir uns quasi auf das Dach der Südwestpfalz begeben - neben Hofstätten und Hermersbergerhof zählt das auf einem Hochplateau gelegene Dörfchen mit seinen Loipen zu den drei „Wintersportorten“ der Südwestpfalz. Das gilt zumindest für frühere Zeiten, als es im Winter noch mehr Schnee gab und wir uns mit den Eltern am Wochenende zum Schlittenfahren in die Tiefen des südlichen Pfälzerwalds begaben.

Prominenz am Wegesrand

Auf dem Weg zur Burgruine Gräfenstein erinnern uns zwei Gedenksteine an zwei Persönlichkeiten der Region. Zum einen handelt es sich um den „Oberjägermeister“ Carl Freiherr von Geisau, der einige Wanderwege stiftete und seinen Gräfensteiner „Unterthanen“ erlaubte, hier ihrem Broterwerb nachzugehen, zum anderen um Johann Martin Jäger, der unter dem Künstler-Pseudonym Fritz Claus der Nachwelt als Mundartdichter, Pfarrer und Sänger im Gedächtnis geblieben ist. Durch das romantische Schamborner Tal gelangen wir, vorbei an der ehemaligen Karlsmühle, schließlich nach einem steilen Anstieg zur Burgruine Gräfenstein.

Merzalber Schloss oder Burgruine Gräfenstein?

Bei der auch als Merzalber Schloss bekannten Burgruine handelt es sich um eine der bedeutendsten stauferzeitlichen Burganlagen in Rheinland-Pfalz. Sie befindet sich auf einem zwölf Meter hohen Felsplateau auf der Kuppe des 437 Meter hohen Schlossbergs . Die zentrale Anlage mit Bergfried und Palas stammt vermutlich aus dem 12. Jahrhundert. Wechselnde adlige Eigentümer bestimmen ihre Geschichte, bis sie 1525 im Bauernkrieg zerstört und 1535 wieder aufgebaut wurde. 1570 gelangte sie in badischen Besitz. Während es 30-jährigen Krieges wurde die Burg bei einem Brand zur Ruine und war auf Dauer unbewohnbar. Erste Sicherungsmaßnahmen an der Ruine fanden 1909/10 und 1936/37 statt. Das Land Rheinland-Pfalz ließ die Burgruine von 1978 bis 1986 umfassend und aufwendig restaurieren. Was an der Burg am meisten fasziniert, ist die geschickte Zusammenspiel von Naturfels und massiv behauenem Blockquaderwerk.

Einzigartiger Bergfried

Als einzige Burg in Deutschland verfügt Gräfenstein über einen siebeneckigen, 17 Meter hohen Bergfried, der über eine 60-stufige enge Wendeltreppe bestiegen werden kann. Gleichfalls beeindruckend ist die Oberburg mit ihrer mächtigen Mantelmauer und die untere Burg, die sich ringförmig um den Felssockel der Oberburg legt. Entlang des größeren Teils der Ringmauer der Unterburg sind Reste von zweigeschossigen Wohngebäuden zu erkennen. Zwei kleine Rundtürme mit Schießscharten für Handfeuerwaffen schützten den Zugang an der Nordostseite der Unterburg. In der Einfahrt sind noch originale Steinplatten mit Fahrzeug-Rillen auszumachen. Von der Burg geht es über die Gräfensteiner Hütte (Einkehrmöglichkeit!) hinunter ins Tal nach Merzalben, wo wir zunächst den Spuren des Alten Postwegs zwischen Merzalben und Leimen folgen um schließlich im steilen Anstieg zu den besagten Hubertusfelsen zu gelangen. Von dort führt unser Weg auf gemütlichen Pfaden zurück zu unserem Parkplatz im Ortskern von Leimen.

Eckdaten

Rundtour: 12 Kilometer, 450 Höhenmeter, 4 Stunden

Streckenverlauf: Leimen – Geisaustein – Fritz-Claus-Stein – ehemalige Karlsmühle – Wanderparkplatz Gräfenstein – Burgruine Gräfenstein – Gräfenstein Hütte – Merzalben – Hubertusfelsen

Einkehrmöglichkeiten: Landgasthof Birkwieserhof, Inhaber Udo Jansen, Birkwieserhof 3, 66978 Merzalben; Gräfenstein Hütte; Im Hafertal, 66978 Merzalben, Telefon 06395 7845. Ab 1. April von mittwochs bis sonntags von 11.30 Uhr bis 21 Uhr geöffnet. Gekocht wird an diesen Tagen bis 20 Uhr.

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Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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