SV Lemberg erhält Sepp-Herberger-Urkunde für Inklusions-Engagment
Der SV 1919 Lemberg wurde als Landessieger des Südwestdeutschen Fußballverbandes (SWFV) mit der Sepp-Herberger-Urkunde für herausragendes, inklusives Engagement ausgezeichnet. Nachdem der Verein aus der Südwestpfalz bereits im letzten Jahr die Sepp-Herberger-Urkunde in der Kategorie "Fußball digital" gewinnen konnte, ist dies die zweite Urkunde für den Verein am Laubbrunnen. In einer Feierstunde im Fritz-Walter-Stadion am 26. Oktober nahm Vorstandsmitglied Alexander Beuerle die Urkunde entgegen, von SWFV-Präsident Thomas Bergmann in Anwesenheit des Weltschiedsrichters Dr. Markus Merk überreicht wurde.
Mit seinem inklusiven Sportfest mit Typisierungsaktion setzte sich der SV 1919 Lemberg beim Wettbewerb durch. Im Rahmen eines Fußballturniers für alle Altersgruppen und unabhängig des Geschlechts oder einer möglichen Behinderung trat der Sport in den Hintergrund und die gesellschaftliche sowie soziale Komponente des grün-weißen Vereinslebens kam zum Tragen. Die Fritz-Walter-Stiftung stellte einen Street-Soccer-Court zur Verfügung, sodass im 4 gegen 4 mit „Bolzplatzmentalität“ auch Vereine und Einrichtungen mit wenigen Spielern eine Mannschaft stellen konnten – mit dabei war unter anderem die Heinrich-Kimmle-Stiftung.
„In meiner Funktion als stellvertretende Einrichtungsleitung der Wohnanlage Pirminius bei der Heinrich-Kimmle-Stiftung kam die Idee, unseren Verein inklusiver aufzustellen, sehr schnell auf. Denn in unserem Verein gibt es durch die Besetzung aller Jugendmannschaften sowie die Freizeitkicker und die Herrenmannschaften für jeden Spieler die Möglichkeit, seinen Platz zu finden. Egal ob mit oder ohne Behinderung“, erläutert Fabian Roesinger, Vorstandsmitglied der Lemberger und studierter Sozialpädagoge die Beweggründe.
Darüber hinaus hat der SV 1919 Lemberg gemeinsam mit der Stefan-Morsch eine Typisierungsaktion zur Gewinnung von Stammzellenspendern gestartet. Im Rahmen des Spiels der Traditionsmannschaft von Borussia Mönchengladbach gegen eine Auswahl aus regionalen Spielern konnte die tolle Kulisse beim Sportfest zur kostenlosen Registrierung als Stammzellenspender genutzt werden – denn Blutkrebs kann jeden treffen. Etwa 13.500 Menschen erkranken in Deutschland pro Jahr an Leukämie. Wenn Chemotherapie oder Bestrahlung nicht helfen, stellt die Stammzelltransplantation für viele Patient*innen die oftmals einzige Chance auf Leben dar. Die Stefan-Morsch-Stiftung ist Mitglied der Stiftung Knochenmark- und Stammzellspende Deutschland und hat ihren Sitz in Birkenfeld.
„Durch die persönliche Bekanntschaft mit Axel Rolland, der bei der Stefan-Morsch-Stiftung im Team der Spendergewinnung ist, kam der Kontakt zustande. Sehr schnell konnten wir alles Organisatorische in die Wege leiten und so für eine gute Sache werben. Wichtig ist aber auch, dass etwas dabei rumgekommen ist. Viele der anwesenden Zuschauer und Mitglieder haben die Chance genutzt und sind nun bei der Stiftung als Stammzellenspender hinterlegt. Dies freut uns sehr und zeigt nochmal deutlich auf, dass Fußball mehr als ein 1:0 ist“, so Alexander Beuerle, Vorstandsmitglied und Ideengeber zur Typisierungskation.
"Wir sind sehr stolz, die zweite Sepp-Herberger-Urkunde in den Händen zu halten. Wir konnten unser inklusives Sportfest nur mit der tollen Unterstützung unserer Partner stemmen. Gemeinsam mit der Heinrich-Kimmle-Stiftung, der Stefan Morsch-Stiftung, der Traditionsmannschaft von Borussia Mönchengladbach und der Fritz-Walter-Stiftung konnten wir der Gesellschaft viel zurückgeben. Und genau darum geht es im Sport – nicht nur sich zu bewegen, sondern gemeinsam viel zu bewegen. Und das möchten wir auch in Zukunft“, resümiert der 1. Vorsitzende, Marc-Kevin Schaf, das Engagement des SV 1919 Lemberg und wirft gleichzeitig auch einen Blick in die Zukunft mit dem Versprechen, dass sich der Verein weiterhin so gesellschaftlich engagiert.
Alljährlich werden die Sepp-Herberger-Urkunden für beeindruckendes Engagement an Akteure des organisierten Fußballs verliehen. Ausgezeichnet werden herausragende Aktivitäten aus dem Handicap-Fußball, der Resozialisierung von Strafgefangenen sowie in der Kooperation zwischen Schulen und Vereinen. Seit dem Jahr 2016 werden zudem zusammen mit dem Softwarekonzern SAP auch Fußballorganisationen prämiert, die sich im Bereich „Fußball Digital“ engagieren und dabei neue Technologien und Möglichkeiten nutzen. In der Kategorie „Sozialwerk“ wird zusammen mit der Horst-Eckel-Stiftung der „Horst-Eckel-Preis“ verliehen, mit dem ein Engagement für in Not geratene Fußballerinnen und Fußballer geehrt wird.
Autor:SV 1919 Lemberg aus Pirmasens-Land | |
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