Oster-Oratorium und Kantaten am 28. April in der Johanneskirche
„Christ lag in Todesbanden“

Katharina Kunz.  Foto: ps
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Pirmasens. Nach der modernen Missa in Jazz von Peter Schindler im letzten Jahr bringen die Bezirkskantoreien Pirmasens und Bad Bergzabern unter Leitung von Bezirkskantor Maurice Antoine Croissant in diesem Jahr das Oster-Oratorium sowie die Kantaten „Christ lag in Todesbanden“ und „Erfreuet euch, ihr Herzen“ für Soli, Chor, Orchester von Johann Sebastian Bach zur Aufführung. Das Konzert findet am 28. April, 18 Uhr, in der Johanneskirche statt.
Das Oster-Oratorium (BWV 249, D-Dur) wurde zum ersten Mal an Ostern 1725 (1. April) aufgeführt. Das Werk wird als Oratorium eingeordnet, weil ihm ein erzählender Bibeltext zugrunde liegt. Vorgetragen wird diese Passage aber abweichend von der üblichen Oratorienform nicht von einem Evangelisten, sondern in frei nachgedichteter Form wiedergegeben. Protagonisten der Kantate sind Maria Magdalena (Alt), Maria Jacobi (Sopran), Petrus (Tenor) und Johannes (Bass. Nachdem Maria Magdalena dem auferstandenen Jesus zuvor begegnet und dieses den Jüngern berichtet hat, eilen die Jünger zum Grab und finden dieses leer, da Jesus auferstanden ist.
„Christ lag in Todesbanden“ (BWV 4) ist eine Choralkantate für den Ostersonntag. Der Text basiert ausschließlich auf dem gleichnamigen Osterlied von Martin Luther aus dem Jahre 1524. Seine sieben Strophen bilden mit einer kurzen einleitenden Sinfonia die acht Sätze der Kantate. Alle Sätze zitieren die Choralmelodie.
Johann Sebastian Bach komponierte die Kantate „Erfreut euch, ihr Herzen“ (BWV 66) für den zweiten Osterfesttag (Ostermontag) in Leipzig. Sie geht zurück auf eine weltliche Kantate, die er in Köthen für den 10. Dezember 1718 geschaffen hatte und deren Musik verschollen ist. Die Osterkantate wurde am 10. April 1724 uraufgeführt.
Beim Konzert am 28. April wird die Bezirkskantorei Pirmasens den Chorpart gestalten. Weiterhin wirken mit: Katharina Kunz (Sopran), Sandra Stahlheber (Alt), Daniel Schreiber (Tenor), Philip Niederberger (Bass) sowie ein Barock-Orchester.
Das Kammerorchester wird auf historischen Nachbauten musizieren, deren Kammerton a wie im 18. Jahrhundert auf 415 Hz also einen halben Ton tiefer als in der heutigen Zeit steht. Des Weiteren greift das Instrumentarium auf ein historisches, in der Barockzeit weit verbreitetes Stimmungssystem zurück. Das Ensemble versuchen damit dem Klangbild der damaligen Zeit nahe zu kommen. Die Instrumente des Orchesters haben sich im Laufe der rund 300 Jahre seit dem Barock verändert. So war beispielsweise die Querflöte zu Bachs Zeit aus Holz mit Grifflöchern, die von den Fingern verschlossen wurden. Heute ist sie aus Metall (meist aus Silber) und die Finger betätigen zum Verschließen der Grifflöcher einen komplizierten Klappenmechanismus. Die anderen Orchesterinstrumente haben eine etwa vergleichbare Veränderung erfahren. Damit wandelte sich natürlich auch der Klang der Instrumente und des Orchesters. Manchmal waren auch Wünsche nach anderen Klängen die Gründe für die baulichen Veränderungen. All dies ging Hand in Hand mit dem Wandel des Musikgeschmacks und der Kompositionstechnik.
Als man 20. Jahrhundert wieder begann die Musik Bachs und seiner Zeitgenossen aus dem Barock zu spielen, wollte man wieder die alten Instrumente verwenden. Dank intensiver Forschungsarbeit mit sehr überzeugenden Ergebnissen ist dies gelungen.
Der Eintritt für dieses Konzert beträgt 15, ermäßigt 8 Euro. Karten gibt es im Vorverkauf beim protestantischen Gemeindeamt Pirmasens, Dankelsbachstraße 64, Telefon: 06331 24190 und bei Wölfling in der Fußgängerzone, Telefon: 06331 24970. ak/ps

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Autor:

Andrea Kling aus Pirmasens

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