Thomas Macho erhält Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik
Macho war Mitglied der Vorschlagskommission des Hugo-Ball-Preises 2020
Pirmasens. Thomas Macho ist mit dem Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik ausgezeichnet worden. Der 67-jährige gehörte der Vorschlagskommission für den Hugo-Ball-Preis 2020 an. Am Fasnachtssonntag hielt der gebürtige Wiener im Forum Alte Post eine vielbeachtete Laudatio auf die Förderpreisträgerin Kinga Tóth.
„Wie kaum ein anderer weiß Thomas Macho die Verknüpfung menschlichen Handelns mit politischen, kunstgeschichtlichen und mythischen Narrativen sichtbar zu machen“, begründet die Jury ihre Entscheidung. Der Staatspreis für Kulturpublizistik wird im Zwei-Jahres-Rhythmus vom Kulturministerium der Republik Österreich verliehen und ist mit 10 000 Euro dotiert. Zu den bisherigen Staatspreisträgern gehört auch Robert Menasse. Der Schriftsteller wurde 1996 mit Hugo-Ball-Preis geehrt.
Als Kulturwissenschaftler ist Thomas Macho auf seinem Gebiet seit vielen Jahren eine anerkannte Größe. Der Forscher war von 1993 bis 2016 Professor für Kulturgeschichte am Institut für Kulturwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin, zudem ist er Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste. Seit 2016 leitet Macho das „Internationale Forschungszentrum Kulturwissenschaften“, einen Ableger der Kunstuniversität Linz in Wien.
Vielbeachtet sind auch Machos Publikationen. Etwa das im Jahr 2017 bei Suhrkamp erschienene Buch „Das Leben nehmen: Suizid in der Moderne“. Derzeit arbeitet Macho an einem neuen Buch, in dem er das Thema Reisen behandelt.
Anlässlich seines Aufenthaltes in Pirmasens stand Dr. Thomas Macho der renommierten Kulturjournalistin Barbara Renno vom Saarländischen Rundfunk Rede und Antwort. Das Interview im Rahmen der Sendereihe „Diskurs“ ist am Freitag, 17. April 2020, ab 19.15 Uhr auf SR2 Kulturradio zu hören. Der Beitrag ist nach der Ausstrahlung auch als Podcast online verfügbar.
Die ursprünglich für Mai und Juni geplanten Veranstaltungen mit den Hugo-Ball-Preisträgern Bov Bjerg und Kinga Tóth wurden vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie abgesagt. Die Verantwortlichen sind um Nachholtermine in der zweiten Jahreshälfte bemüht. ps
Autor:Tim Altschuck aus Kaiserslautern |
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