Satirische Realkomödie zum Generationenkonflikt: „Tango auf dem Baum“
Pirmasens. Es ist unzweifelhaft eines der kulturellen Aushängeschilder von Pirmasens: Das Arme Kreative Theater (A.K.T.). Am Samstag, 26. November, feiert das engagierte Amateur-Theater-Ensemble im Kulturforum Alte Post die Premiere seiner neuen Produktion „Tango auf dem Baum“.
Regisseur Achim Ropers bringt – nach zahlreichen ernsten Stücken – diesmal eine satirische Realkomödie auf die Bühne. Schon der Titel verrät, dass gleich zwei Komödien im Elisabeth-Hoffmann-Saal zur Aufführung kommen, die sich mit einem sehr ähnlichen Thema beschäftigen.
„Tango“ ist ein Schauspiel des polnischen Dramatikers Slawomir Mrozek (1930-2013). Die Geschichte beschreibt die Kluft zwischen den Generationen in der heutigen Gesellschaft. Das Stück spielt in einer unbestimmten Zeit im Haus von Stomil und Eleonora. Sie sind die Eltern von Artur, einem ordnungsliebenden Medizinstudenten. Doch sein Elternhaus ist nicht nur durch die Einrichtung desorganisiert, sondern auch durch das völlige Fehlen von Hausregeln und gemeinsamen Werten. Jeder scheint machen zu können, was er will. Deshalb müssen Arturs Versuche scheitern, Regeln aufzustellen und einigen Dingen einen Sinn zu geben. Das Drama endet mit einem Tango, der eine einfache, primitive Massenkultur symbolisieren soll, was bedeutet, dass die alten Werte nicht mehr gelten.
„Halb auf dem Baum“ ist ein Theaterstück des britischen Schauspielers, Schriftstellers und Regisseurs Sir Peter Alexander von Ustinov (1921-2004). In diesem Stück geht es ebenfalls um das familiäre Chaos, das ein geordnetes Zusammenleben äußerst erschwert. Hier ist es jedoch das Familienoberhaupt General Sir Mallalieu St. John Fitzbuttress, der nach einem langen Auslandsaufenthalt nach Hause zurückkehrt und von seiner Frau erfahren muss, dass sich während seiner Abwesenheit einiges geändert hat. Kaum angekommen, führen weitere Verwicklungen im familiären Umfeld und Erkenntnisse über früheres Fehlverhalten zu neuen Komplikationen, die einzelne Menschen zumindest halb auf den Baum treiben. Auch in diesem Stück wird deutlich, dass der herkömmliche Wertekanon hinfällig ist.
„Unsere Akteure haben sich diese beiden Stücke ausgesucht, da sie gerne in verrückte Rollen schlüpfen wollten, die aber nur scheinbar in einer irrealen Welt spielen“, erläutert Regisseur Achim Ropers. Außerdem würden sie es genießen, das Motto „Der Reiz des Nichterlaubten macht das Leben erst lebenswert“ endlich einmal ausleben zu können – wenigstens auf der Bühne. Nicht gerüttelt wird hingegen an der A.K.T-Tradition, ganz dicht am Publikum zu spielen: „Intensiver lässt sich Theater kaum erleben, als im Forum Alte Post“, freut sich Ropers auf die insgesamt drei Aufführungen im Pirmasenser Kulturzentrum. kats/ps
Weitere Informationen:
Weitere Aufführungen finden am Freitag, 9., und Samstag, 10. Dezember, statt. Die Vorstellungen im Elisabeth-Hoffmann-Saal beginnen jeweils um 20 Uhr. Die Abendkasse öffnet um 19 Uhr. Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf beim Kulturamt im Forum Alte Post, telefonisch unter 06331/2392716 oder per E-Mail an kartenverkauf@pirmasens.de.
Autor:Katharina Wirth aus Herxheim |
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