Verein übergibt Urkunden an 15 Stipendiaten
Ärzte für die Westpfalz
Pirmasens. 15 empathische junge Menschen aus der Westpfalz und dem Landkreis Bad Kreuznach beginnen im September ihr deutschsprachiges Medizinstudium an der renommierten Universität Pécs in Ungarn. Die zugehörige Facharztausbildung und die Praxiszeiten absolvieren die angehenden Ärzte dann in unserer Heimatregion.
Im Rahmen einer Feierstunde im Carolinensaal übergaben Vertreter der interkommunalen Initiative „Ärzte für die Westpfalz“ erstmals die Urkunden an die Stipendiaten. Die zwölf Frauen und drei Männer im Alter zwischen 19 und 24 Jahren stammen aus den Städten Pirmasens, Kusel, Kassel und Kaiserslautern sowie aus den Landkreisen Südwestpfalz, Kaiserslautern, Bad Kreuznach und dem Donnersbergkreis. Insgesamt 78 Interessierte hatten sich um die Stipendien für die Studienplätze beworben.
Die Förderung richtet sich speziell an Abiturienten, die ihre Allgemeine Hochschulreife nicht mit der Note 1,0 absolviert haben und deshalb in Deutschland kaum eine Chance auf einen Medizinstudienplatz haben. Die Folge: Gerade im ländlichen Raum schließen Praxen ohne Nachfolger, Krankenhäuser und Kliniken fehlen Ärzte. Das neu aufgelegte Programm „Studieren in Europa – Ärzte für die Westpfalz“ soll Abhilfe schaffen und die medizinische Versorgung in der Region nachhaltig stärken.
Ermöglicht werden die acht Voll- und sieben Teilstipendien für das Wintersemester 2023/24 durch das großzügige finanzielle Engagement zahlreicher Großspender, darunter die Sparkassen Kaiserslautern, Kusel, Donnersbergkreis, Südwestpfalz sowie die Stadtverwaltung Pirmasens, die frogblue AG (Kaiserslautern) sowie Privatleute, die namentlich nicht genannt werden möchten.
„Es fehlen Ärztinnen und Ärzte und es wird in Zukunft noch wilder werden“, betonte Rainer Guth, Landrat im Donnerbergkreis und Vorsitzender des Vereins „Ärzte für die Westpfalz“. „Aus unserer Sicht wird viel zu wenig getan, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Deshalb war uns wichtig, dass wir schnell starten.“ Im Mai 2023 wurde die Gründung des Vereins formal vollzogen mit dem Ziel, Studierende aus der Region als Ärzte für die Region zurückzugewinnen. Rainer Guth dankte sowohl den Unterstützern der Initiative wie auch der Universität Pécs für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Den Stipendiaten gab er mit auf den Weg: „Ihr macht jetzt die Pionierarbeit. Ich wünsche Euch einen guten Start – macht was draus, für euch und für uns.“ Per Video-Einblendung hieß Dr. Laszlo Czopf, Prodekan für Bildung an der Uni Pécs, die angehenden Studentinnen und Studenten willkommen.red/fsf
Weitere Informationen:
www.aerzte-fuer-die-westpfalz.de
Autor:Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.