Junge Menschen vor und nach Ausbildung im Blick
Arbeitsmarkt nimmt langsam Fahrt auf
Pirmasens. Am westpfälzischen Arbeitsmarkt war im Mai eine verhaltene Belebung zu beobachten. Das Geschehen nahm damit langsam wieder etwas mehr Fahrt auf, nachdem sich der Arbeitsmarkt in den Monaten nach dem Jahreswechsel zwar stabil zeigte, die üblicherweise spürbare Frühjahrsbelebung jedoch ausgeblieben war.
Die Aussichten für die kommenden Wochen und Monate sind mit dem über alle Branchen hinweg breiten Angebot an insgesamt 6.500 offenen Arbeitsstellen grundsätzlich positiv. Abzuwarten bleib kurzfristig, wie sich die Pfingstferien auf die Bewegungen des Arbeitsmarktes auswirken.
Die Agentur für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens und die Jobcenter zählten im Mai in den kreisfreien Städten Kaiserslautern, Pirmasens und Zweibrücken, den Landkreisen Kaiserslautern, Kusel, Südwestpfalz sowie dem Donnersbergkreis insgesamt 16.415 Arbeitslose. Das waren 291 bzw. 1,7 Prozent weniger als im April und 1.376 bzw. 9,1 Prozent mehr als im Mai des vergangenen Jahres.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, lag im Mai bei 5,9 Prozent. Sie ist gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkt gesunken und gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,5 Prozentpunkte gestiegen.
Breites Stellenangebot bietet Perspektiven
Der Bedarf an Fachkräften seitens der Unternehmen aus der Westpfalz ist unverändert hoch. Bei der Agentur für Arbeit waren am Zähltag Mitte Mai 6.501 offene Arbeitsstellen registriert, 138 weniger als im April und 475 weniger als im Mai des vergangenen Jahres.
„Die Arbeitgeber der Region suchen dringend nach Fachkräften. Mit Blick auf das breite Arbeitsstellenangebot versprechen wir uns nach den Pfingstferien weitere Einstellungen in den Unternehmen und damit verbunden einen weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit. Wir beraten zu finanziellen Fördermöglichkeiten und erforderlichen Qualifizierungen, weil es mehr und mehr darauf ankommt, dass auch Bewerberinnen und Bewerber von den Unternehmen mit in die Personalauswahl einbezogen werden, die auf den ersten Blick nicht alle Voraussetzungen erfüllen“, sagt Peter Weißler, Leiter der Agentur für Arbeit.
Übernahme im Ausbildungsbetrieb
Besonders im Blick hat die Agentur für Arbeit derzeit junge Menschen, die sich in den Vorbereitungen für die Abschlussprüfung befinden. Einige werden auch in diesem Jahr nicht unmittelbar in den Betrieben übernommen werden können.
„Auf diesen Jugendlichen liegt unser besonderes Augenmerk. Wir können die Unternehmen nur ermuntern, die gut ausgebildeten Fachkräfte ans Unternehmen zu binden, diesen die Chance zu geben, sich im Ausbildungsbetrieb weiterzuentwickeln und schon heute an morgen zu denken. Die Weiterbeschäftigung der ehemaligen Azubis ist der beste Garant dem Fachkräftemangel, anstehenden Personalbedarfen und Altersabhängen entgegenzuwirken“, appelliert Weißler an die Betriebe beim Übergang von jungen Menschen von der Ausbildung in den Beruf.
„Für diejenigen, bei denen nach der Ausbildung eine Übernahme nicht möglich ist, bestehen mit dem vorhandenen Stellenangebot beste Chancen, kurzfristig eine neue Anstellung und damit Chance zu finden. Sie sollten sich frühzeitig mit uns in Verbindung setzen“, so Weißler.
Fachkräftenachwuchs im Blick
Mit der Berufsberatung begleitet die Agentur für Arbeit junge Menschen von der Orientierung in der vielfältigen Berufs- und Studienwelt bis hin zum weiterführenden Schulbesuch, zur Aufnahme eines (dualen) Studiums oder zum Beginn einer dualen Ausbildung. Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit zählte seit Oktober 2.443 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das waren 107 weniger als vor einem Jahr. Im gleichen Zeitraum wurden der Agentur für Arbeit 2.538 Berufsausbildungsstellen gemeldet und damit 127 weniger als im vergangenen Jahr.
“Wir stehen vor der heißen Phase am Ausbildungsmarkt. Entscheidungen in den Unternehmen müssen jetzt forciert werden und Jugendliche sollten schnell Perspektiven erhalten. Gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben wollen wir vermeiden, dass diese im Sommer ohne Auszubildenden und damit ohne die künftigen Fachkräfte dastehen und gleichzeitig verhindern, dass junge Menschen das Interesse an einer dualen Ausbildung verlieren. Denn diese bietet einen idealen Einstieg ins Berufsleben“, erläutert Weißler.
Stadt Pirmasens
In der Stadt Pirmasens waren im Mai 2.375 Männer und Frauen bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet. Das waren 46 bzw. 1,9 Prozent weniger als im April und 214 bzw. 9,9 Prozent mehr als im Mai des vergangenen Jahres. Die Arbeitslosenquote ist damit von 11,6 Prozent im April auf nun 11,3 Prozent gesunken. Sie lag um einen Prozentpunkt höher als im Vorjahresmonat.
Dem Arbeitgeber-Service wurden in den vergangenen vier Wochen von den Arbeitgebern aus der Stadt Pirmasens 72 zu besetzende Stellen gemeldet. Das waren sechs mehr als im April und acht weniger als im Mai des vergangenen Jahres. Es befanden sich zum Zähltag 573 offene Stellen im Bestand.
Landkreis Südwestpfalz
Im Landkreis Südwestpfalz waren im Mai 1.963 Menschen bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet. Das waren genauso viele wie im April und 197 bzw. 11,2 Prozent mehr als im Mai des vergangenen Jahres.
Die Arbeitslosenquote wurde zum Vormonat unverändert mit 3,9 Prozent angegeben. Sie lag damit 0,4 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat. Dem Arbeitgeber-Service wurden in den vergangenen vier Wochen von den Arbeitgebern aus dem Landkreis Südwestpfalz 53 zu besetzende Stellen gemeldet. Das waren zwölf weniger als im April und 31 weniger als im Mai des vergangenen Jahres. Damit befanden sich zum Zähltag noch 529 offene Stellen im Bestand.red
Autor:Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens |
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