TVP-Halle
Architekturbüro Walter Huber gewinnt den Wettbewerb

Foto: ps

Pirmasens. Mit dem Abschluss des Realisierungswettbewerbs ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum geplanten Neubau einer Zweifeld-Sporthalle auf dem Areal des Turnverein Pirmasens (TVP) erreicht. Der Siegerentwurf stammt von dem Stuttgarter Architekturbüro Walter Huber. Die Pläne zeichnen sich durch hohe Funktionalität, ein zukunftsweisendes Energiekonzept und eine nachhaltige Architektur aus.

In der Sitzung des Preisgerichts am 4. Juni wurden die Vorentwürfe von insgesamt 25 Planungsbüros und Arbeitsgemeinschaften aus ganz Deutschland bewertet und prämiert. Der Jury gehörten Experten sowie Vertreter der Stadt Pirmasens und des TVP als dem Bauherrn an. Beurteilt wurden unter anderem die städtebauliche und architektonische Qualität sowie die technische und wirtschaftliche Realisierbarkeit. Der Wettbewerb ist mit insgesamt 33.000 Euro dotiert. Er wurde vom TVP ausgelobt und durch das städtische Hochbauamt in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Hille+Tesch betreut.

„Ich bin glücklich über die mit Spannung erwartete Entscheidung. Der Siegerentwurf greift unsere Vision einer barrierefreien Halle auf, die alle Sparten unter einem Dach vereint“, so TVP-Vorstandsmitglied Dagmar Hoch. Oberbürgermeister Markus Zwick und Sportdezernent Denis Clauer freuen sich über die Perspektive: „Der TVP ist ein bedeutendes Aushängeschild für Pirmasens. Die vorliegenden Pläne bieten die Chance, eine moderne wie identitätsstiftende Heimstätte zu realisieren.“ Der Neubau sei ein weiterer wichtiger Impuls zur Entwicklung des Quartiers und schaffe dringend benötigte Kapazitäten für den Schulsport. Baubürgermeister Michael Maas betont die Vorreiterrolle des Projektes: „Die Sportstätte vereint durchdachte Funktionalität mit moderner, auf das Wesentliche reduzierter Architektur in Holz und Beton. Dabei bestechen die Entwürfe durch ein zukunftsweisendes Energiekonzept in Verbindung mit der Verwendung wertbeständiger naturnaher Baustoffe.“

Der Siegerentwurf im Überblick: Die Zweifeld-Sporthalle ist in ihren Funktionen klar strukturiert. Durch die strenge und konsequente Anordnung entsteht ein kompaktes und identitätsstiftendes Gebäude. Erschlossen wird die Halle über ein großzügiges und nach außen transparentes Foyer. Der Siegerentwurf ermöglicht eine flexible Nutzung der einzelnen Hallensegmente. Geplant ist ein schlichtes Gebäude – in Materialaufwand und Detailausbildung. Die Reduktion auf wenige Materialien und eine klare Geometrie geben dem Gebäude eine heitere und luftige Atmosphäre. Holz und Recycling-Beton prägen das Erscheinungsbild, wodurch ein hohes Maß an Wirtschaftlichkeit entsteht. Der zentrale Sanitär- und Technikkern ist aus Beton, die aufgehende Konstruktion der beiden Hallen sowie die Hülle bestehen hingegen aus Holz. Alles in einfachster Weise konstruiert, auf das Notwendigste reduziert. Ziel des Energie- und Nachhaltigkeitskonzeptes ist die Entwicklung eines ökologischen und ökonomisch optimierten Gebäudes, das hohen Komfortansprüchen gerecht wird und gleichzeitig niedrige Energiekosten in der Unterhaltung verursacht. Die Fassade im Passivhausstandard verfügt über eine Dreifachverglasung und garantiert eine gute Tageslichtversorgung. Dazu tragen auch die Oberlichter auf dem Hallendach bei. Auf dem Dach werden Photovoltaikmodule installiert, um umweltfreundliche, erneuerbare Energien zu gewinnen und den Strombedarf zu kompensieren. Hinzu kommt eine zentrale, mechanische Lüftung mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung und bedarfsorientierter Regelung. Das Energiekonzept ist zukunftsweisend: Die Fußbodenheizung könnte mittels Wärmepumpe erfolgen. Dies hätte den Vorteil, dass sowohl der Wärmebedarf gedeckt werden kann als auch über eine stille Kühlung der Komfort an heißen Sommertagen verbessert wird. Der Warmwasserbedarf für die Duschen wird über Solarthermie gedeckt.

Die gemeinsamen Planungen von TVP und Stadt sehen vor, Vertragsverhandlungen mit dem Erstplatzierten zu führen, um die Wettbewerbsidee zu einem detaillierten Entwurf weiterzuentwickeln. Erst auf Basis dieser Pläne kann eine belastbare Berechnung der Baukosten erstellt werden. Diese Berechnungen bilden die Grundlage, dass der TVP beim Land Rheinland-Pfalz einen Förderantrag stellen kann. Bei ersten Vorgesprächen hatte das Land Bereitschaft signalisiert, sich im Rahmen seiner Förderrichtlinien und vorbehaltlich einer entsprechenden Überprüfung, mit 40 Prozent der förderfähigen Kosten an dem Projekt zu beteiligen. Die Stadt Pirmasens beabsichtigt – nach den Regeln der Vereinsförderung – sich mit 20 Prozent an den Investitionskosten einzubringen. Der Anteil des TVP soll aus Eigenmitteln, eingeworbenen Spenden und gegebenenfalls über Zuwendungen aus Stiftungen aufgebracht werden.

Ergebnisse

  1. Preis Walter Huber Architekten GmbH (Stuttgart) 13.200 Euro
  2. Preis MFG Architekten GmbH (Stuttgart) 8.250 Euro 
  3. Preis mz³ Architekten Ingenieure GmbH (Mainz) 4.950 Euro 

Anerkennung:
Kaufmann Theilig & Partner, Freie Architekten PartGmbB (Ostfildern) 3.300 Euro
Kohlmayer Oberst Architekten (Stuttgart) 3.300 Euro

Auf einen Blick: Ab Mittwoch, 10. Juni , werden die Wettbewerbsergebnisse im Rahmen einer Ausstellung sieben Tage lang in der Messehalle 6A, Zeppelinstraße 11, präsentiert. Der Eintritt ist frei. Öffnungszeiten: Mittwoch von 8 bis 16 Uhr, Donnerstag (Fronleichnam) von 10 bis 14 Uhr, Freitag von 8 bis 16 Uhr, Samstag und Sonntag von 10 bis 14 Uhr sowie Montag und Dienstag, 15. und 16. Juni, jeweils von 8 bis 16 Uhr. ps

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Autor:

Tim Altschuck aus Kaiserslautern

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