Pirmasens startet Pflanzwettbewerb
Artenvielfalt und Klimaschutz
Pirmasens. „Pirmasens blüht auf“ – unter diesem Motto ruft die Stadtverwaltung zur Teilnahme an einem Pflanzwettbewerb auf, der das Ziel verfolgt, neue naturnahe Flächen für Schmetterlinge, Hummeln, Bienen & Co. zu schaffen. Im engen Schulterschluss mit ihren Bürgern will die Siebenhügelstadt einen wertvollen Beitrag zur Stärkung der biologischen Artenvielfalt und zum Klimaschutz leisten.
„Pirmasens ist für uns Menschen ein liebgewonnenes Stück Heimat. Aber auch viele Pflanzen- und Tierarten finden hier einen wichtigen Lebensraum“, betont Bürgermeister Michael Maas. Mit dem Wettbewerb wolle die Verwaltung die Bürger dafür sensibilisieren, wie sich Flächen naturnaher gestalten lassen, ohne, dass dies unbedingt mit viel Aufwand, dafür aber mit viel Freude verbunden sei, so Maas.
Seit Herbst 2020 trägt die Stadt das begehrte Gütesiegel „StadtGrün naturnah“. Damit wurde Pirmasens für seine vielfältigen Bemühungen in den Bereich Ökologie und Nachhaltigkeit prämiert. „Diese Auszeichnung ist Verpflichtung und Ansporn zugleicht, unseren erfolgreich eingeschlagenen Weg engagiert weiter zu verfolgen“, so der 49-Jährige. Der Wettbewerb sei eine gute Möglichkeit, um insektenfreundliche Blühoasen zu schaffen und das Nahrungsangebot der kleinen Lebewesen langfristig zu verbessern. Eine wesentliche Ursache für die starke Gefährdung vieler Wildbienen-Arten sei die zunehmende Verarmung des Blühangebotes mit Pollen und Nektar. Jede einzelne Blüte sei eine wichtige Nektar-Tankstelle und für Bienen und andere Insekten wertvoll, verdeutlich Michael Maas, weshalb jeder Quadratmeter zähle.
„Ziel des Pflanzwettbewerbs ist es, neuen Lebensraum für Flora und Fauna zu schaffen, etwa auf dem Balkon, im Garten, auf der Terrasse oder vor dem Fenster“, erläutert André Jankwitz. Der Leiter des Garten- und Friedhofsamtes zeichnet zusammen mit Birgit Deutschmann für den Wettbewerb verantwortlich. „Dass Insekten verschwinden, die Zahl der heimischen Vögel stetig abnimmt und die Artenvielfalt der Pflanzenwelt abnimmt, hängt direkt mit unserem Verhalten zusammen“, ist Jankwitz überzeugt. Der Landschaftsarchitekt und Gärtner nennt als Ursachen für eine Flächenverödung beispielhaft Schottergärten, Monokulturen und eine übertriebene intensive Pflege. „Unterstützung fängt vor der eigenen Haustür an“, wirbt der 64-Jährige für die Schaffung biodiverser Flächen. „Durch liebevoll gestaltete Vorgärten, Balkone, Fassaden und Hauseingänge tragen die Pirmasenser nicht nur zur Attraktivität des Stadtbildes bei, sondern bieten außerdem Nahrung und Unterschlupf für Insekten“, lobt Jankwitz das Engagement der Bürger.
Explizit zur Teilnahme aufgerufen sind private Gartenbesitzer, insbesondere auch Kindergärten, Schulen und Gewerbetreibende sowie Hausgemeinschaften, Vereine und Institutionen. Der Wettbewerb soll unter anderem zum Bau von Kräuterspiralen, Insektenhotels und wilden Ecken anregen. Interessierte können sich ab sofort formlos bewerben. Voraussichtlich Ende August wird eine fachkundige Jury in Pirmasens und den Ortsbezirken unterwegs sein, um die Objekte zu begutachten.
Prämiert werden jeweils die ersten drei Gewinner in sieben Kategorien. In der Rubrik „Nie mehr Schottergarten“ können zwei Hausbesitzer eine behutsame Umgestaltung ihrer Flächen gewinnen. Für Tipps und Beratungen stehen die Mitarbeiter des Gartenamtes gerne zur Verfügung und nehmen auch Bestellungen regionaler Saatgutmischungen entgegen (Telefon: 06331 55110; E-Mail: gartenamt@pirmasens.de).
Informationen und Teilnahmebedingungen zum Wettbewerb „Pirmasens blüht auf“ finden Interessierte im Internet unter: www.pirmasens.de/bluehoase.red
Autor:Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.