Neues Herbst-Programm der VHS – Serenade abgesagt
Auch in Corona-Zeiten Qualität anbieten
von andrea katharina kling-kimmle
Pirmasens. Auch die Volkshochschule war von der Corona-Krise nicht verschont geblieben. Wie Leiterin Margit Nuss bedauerte, mussten im Frühjahrsemester rund 60 Kurse ausfallen. Hinzu kamen Zusatzausgaben in Höhe von 3.500 Euro, die laut Dezernent Denis Clauer von der Stadt aufgefangen werden.
55 Jahre Partnerschaft zwischen Poissy auf französischer und Pirmasens auf deutscher Seite. Dieses Ereignis schlug sich im Schwerpunktthema des VHS-Frühjahrsemesters nieder. Doch viele der Kurse und Veranstaltungen mussten abgesagt werden. Deshalb heißt es im Herbst: „Vive la France“ zum Zweiten. Man habe lange beraten, bis diese Entscheidung gefällt wurde, betonte Clauer. Doch die VHS-Führung sei es ihren Dezernenten schuldig, das Thema nochmals aufzugreifen. Insbesondere die Wein- und Käseseminare seien gut gebucht gewesen, berichtet Margit Nuss. Im neuen Semester werden sie ebenso nachgeholt wie die beiden Vorträge über Kunst und städtebauliche Entwicklungen in Poissy. Ins Programm aufgenommen hat die VHS-Leiterin ebenfalls den Kurs „Französisch für die Reise“, der den Teilnehmern vermitteln soll, wie der Alltag in Frankreich gemeistert werden kann. So sollen Sprachbarrieren beim Gespräch mit den Freunden aus Poissy überwunden werden, „das öffnet Türen“, meint Margit Nuss.
171 Angebote macht die Volkshochschule in den nächsten Monaten, doch von Normalität kann keine Rede sein. So wird erstmals das neue Semester nicht mit einem Serenadenkonzert des Westpfälzischen Kammerorchesters in der VHS eröffnet. Schweren Herzens habe man diese Traditionsveranstaltung abgesagt, erklären Margit Nuss und Denis Clauer. Auch die „Literatur-Reihe“ in Kooperation mit der VR-Bank wird in 2020 ausgesetzt. Noch offen sei die Frage, wie viele Personen an den beiden Exkursionen nach Mainz zur Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ teilnehmen können. Das Museum wolle lediglich 14 Teilnehmer pro Gruppe zulassen und bei der geplanten Stadtführung herrsche nach derzeitigem Stand Maskenpflicht.
Man müsse in diesen Krisenzeiten flexibel sein, findet Dezernent Clauer. Nachdem die VHS im Mai wieder ihre Arbeit aufgenommen hat, waren umfangreiche Abstands- und Hygieneregeln zu beachten. So fanden Unterrichtsstunden nicht ausschließlich in den Räumlichkeit der Volkshochschule, sondern in Carolinensaal oder Hugo-Ball-Gymnasium statt. Bei den Yoga-Kursen wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt oder konnten unter zwei verschiedenen Terminen wählen. Die Einzelveranstaltungen wurden bis auf weiteres in die Festhalle verlegt. Großes Augenmerk, so Margit Nuss, lege man auf die korrekte Führung der Anwesenheitslisten. Außerdem bestehe ein enger Kontakt mit dem Gesundheitsamt, damit im Ernstfall richtig reagiert werden kann.
Nach wie vor ist die Volkshochschule bestrebt, in ihrem Programm Qualität zu bieten. Deshalb werde die Stadt auch für die Zusatzausgaben im Zuge der Coronarichtlinien in Höhe von 3.500 Euro aufgekommen. „Denn wir wollen nicht nur die VHS am Leben erhalten, sondern uns in Sachen hochwertige Aus- und Weiterbildung engagieren“, betont der Dezernent, der sowohl Margit Nuss, als auch den Dozenten und Teilnehmern bescheinigt, die großen Herausforderungen gut gemeistert zu haben. Erfreut zeigt er sich, dass der Großteil der Kursleiter bei der Stange geblieben ist.
Für das Herbstsemester 2020, das am 24. August beginnt, hat Margit Nuss wieder neue Themen aufgegriffen. Dazu zählen Reflexintegration bei Schul-, Lern- und Verhaltensauffälligkeiten, die Stärkung des Immunsystems, „Waldbaden“, „Fitness Workout“ oder auch Latin Dance Aerobic. In Zeiten von „Sneakers und Co.“ überrascht die VHS-Leiterin mit dem Kurs „Sicher gehen auf High Heels“. Als Dozentin hat sie die zweimalige „Misses Rheinland-Pfalz“ und Gesundheitstrainerin Karin Wadle verpflichtet. Zwar weiß Margit Nuss nicht im Vorfeld, wie ein Angebot ankommt, doch sie ist sicher, dass alleine der Name der Dozentin werbewirksam ist.
Im neuen Programm sind 171 Kurse sowie sechs Einzelveranstaltungen aufgelistet. Ob alles reibungslos ablaufen kann, ist nach wie vor ungewiss. Doch Denis Clauer stellt klar, dass die Teilnehmer nur die Gebühren für tatsächlich in Anspruch genommene Angebote zahlen müssen. Wegen der nach wie vor bestehenden Corona-Auflagen müssen alle Anmeldungen (auch bei den Sprachkursen) im Vorfeld erfolgen. ak
Info:
Volkshochschule Pirmasens, Telefon: 06331 213647, volkshochschule@pirmasens.de, www.volkshochschule-pirmasens.de
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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