Interview mit Mark Schlick − Teil 1
Bedeutender Wirtschaftsmotor der Südwestpfalz

Mark Schlick  Foto: red

Pirmasens. Den stadteigenen Grundbesitz verwalten und die lokale Wirtschaft vorantreiben – als Partner für Unternehmen vor Ort, aber auch als helfende Hand für alle, die erst ansässig werden oder eine Existenz gründen möchten: Im Doppelamt „Wirtschaftsförderung und Liegenschaften“ gibt es für Mark Schlick viel zu tun. Der Amtsleiter spricht mit dem Wochenblatt über den Wirtschaftsstandort, dessen Knackpunkte und Vorzüge sowie den Einfluss äußerer Treiber.

Wochenblatt: Herr Schlick, wie kommt es zu dem außergewöhnlich klingenden Zuschnitt Ihres Amts mit beiden Ressorts?

Mark Schlick: Die Idee, Wirtschaftsförderung und Liegenschaften unter einem Dach zu führen, ist in den Achtzigerjahren aus organisatorischen Gründen entstanden. Das ist inhaltlich auch naheliegend, schließlich gibt es viele Schnittstellen. Ich denke dabei etwa an die Entwicklung von Gewerbegebieten, die adäquate Unterstützung von Unternehmen bei der Grundstückssuche oder ganz aktuell die zukunftsfähige Umgestaltung der City mit breiteren Angeboten auch als Arbeitsstätte, Aufenthalts- und Erlebnisraum.
Übrigens sind Doppelämter mit vergleichbarem Zuschnitt nicht selten, bestes Beispiel dafür ist die Landeshauptstadt Mainz.

Wochenblatt: Unsere Stadt galt einst als deutsche Schuhmetropole mit dominantem Eco-System, das links und rechts davon kaum etwas zuließ. Was ist denn aus dieser Monostruktur geworden?
Mark Schlick: Was in der Diskussion oft untergeht: Auch wenn die Produktion heute meist im Ausland erfolgt, bündelt sich bei uns noch immer das Wissen rund um die Schuh-, Leder- und Maschinenindustrie; das gilt ebenso für die Zulieferressourcen. Dafür stehen beispielsweise das ISC, die Deutsche Schuhfachschule und gerade auch die Hochschule mit Studiengängen wie Lederverarbeitung und Schuhtechnik oder Orthopädieschuhtechnik. Darüber hinaus aber haben sich – historisch zunächst durch die Diversifizierung ehemaliger Schuh-Randkompetenzen wie Kunststoff- und chemische Industrie, Maschinenbau und Logistik – tragende Säulen eines breitgefächerten Dienstleistungs-, Forschungs- und Produktionsstandorts entwickelt. Wir profitieren heute von einem gesunden Mix.

Wochenblatt: Und warum gibt es in Pirmasens so wenige Arbeitsplätze?
Mark Schlick: Das kann ich so nicht bestätigen, ganz im Gegenteil zählt Pirmasens zu den Wirtschaftsmotoren in der Südwestpfalz. Schauen Sie sich doch nur die Zahlen aus dem letzten Sommer an: In unserer 40.000 Einwohnerinnen und Einwohner zählenden Stadt sind in den rund 2.000 ansässigen Unternehmen aller Gewerke und Größenordnungen etwa 20.500 Menschen vor Ort einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgegangen – somit mehr als die Hälfte, selbst wenn man Babys, Kleinkinder und Senioren mitrechnet, was so natürlich abwegig wäre.
Der komfortablen Arbeitsplatzdichte in Pirmasens steht allerdings eine viel ungünstigere im umgebenden Landkreis Südwestpfalz gegenüber.
Das hat zur Folge, dass täglich über 11.500 Leute hierher zur Arbeit einpendeln, dem aber nur knapp 6.000 Auspendler gegenüberstehen. Unter dem Strich wird also mehr als die Hälfte der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze von Auswärtigen besetzt.

Wochenblatt: Gibt es andere Problemstellungen, mit denen Sie sich in Ihrer Arbeit konfrontiert sehen?
Mark Schlick: Der wohl größte Knackpunkt ist sicherlich die Knappheit an freien industriellen Gewerbeflächen. Dazu kommt die hügelige Topographie in der Region mit nur wenigen groß-flächigen Ebenen. Die reichen aktuell kaum aus, um den Bedarf expandierender lokal ansässiger Unternehmen zu bedienen. Andererseits sind wir gerade dabei, neue kleinere Gewerbegebiete entstehen zu lassen und die wenigen vakanten Ressourcen wie aktuell im neuen Fehrbacher Gewerbegebiet Eichfeld so zu vermarkten, dass möglichst viele neue qualifizierte Arbeitsplätze daraus erwachsen können. Außerdem schneidet uns nach wie vor der fehlende Ausbau der A62 nach Norden und der B10 nach Osten von wichtigen Anbindungen ab. Auch unser Kopfbahnhof ist nicht gerade förderlich. Gerade die Verkehrsinfrastruktur spielt für viele Interessenten eine wichtige Rolle wie die Nähe zu Logistikkreuzen und großen DHL-Hubs. Solche Aspekte sind zwar rein externaler Natur und lassen sich nicht beeinflussen – aber nichtsdestotrotz müssen wir mit ihnen umgehen. So hat uns übrigens gerade auch die Pandemie mächtig auf Trab gehalten.

Wochenblatt: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Schlick.red

Lokales
so kurios, lustig und bizarr war 2024  | Foto: Heike Schwitalla

Lachen, Staunen, Kopfschütteln: der kuriose Jahresrückblick auf 2024

Jahresrückblick 2024. Manchmal ist das Leben absurder, als es jede Satire sein könnte, lustiger als jede Komödie. Während große Schlagzeilen oft die ernsten Momente des Jahres einfangen, gibt es dazwischen immer wieder die kuriosen, witzigen und völlig unerwarteten, skurrilen und überdrehten Geschichten, die uns zum Lachen oder Staunen bringen. Ob rebellische Tiere, skurrile Zwischenfälle oder geniale Missgeschicke – 2024 hatte alles zu bieten. In diesem Rückblick werfen wir einen humorvollen...

Ratgeber
Jahresrückblick 2024: Emotion pur bei den FCK-Fans, die das Pokalfinale in Berlin unvergesslich gemacht haben | Foto: Harald Brunn
5 Bilder

Jahresrückblick: So ereignisreich und turbulent war das Jahr 2024

Jahresrückblick. Wenn sich das laufende Jahr dem Ende nähert, dann blicken wir gerne zurück auf das, was war. Persönlich, politisch, regional, global: Was hat uns im Jahr 2024 Freude gemacht, bewegt, schockiert? Welche Fotos bleiben uns im Gedächtnis, welche Aktionen und Momente waren auch für die Menschen in der Region rund um die Pfalz, Mannheim und Karlsruhe in diesem Jahr prägend? Blicken Sie mit uns zurück auf die letzten Monate: Januar 2024: Rückblick Januar 2024: Bauernproteste, extremes...

Lokales
Was weißt du noch von 2024? Teste dein Wissen im Quiz mit zwölf Fragen über die Ereignisse des Jahres in der Pfalz – von den größten Highlights bis zu den kleinen, aber spannenden Überraschungen. | Foto: Erstellt von OpenAI’s DALL·E/Katharina Wirth

Weißt du noch, was 2024 alles passiert ist? Mach das Wochenblatt-Quiz!

Quiz.  Das Jahr 2024 hatte es in sich – auch in unserer Region. Große Ereignisse, kleine Kuriositäten und so manche Überraschung: Aber wie viel davon ist wirklich in deinem Gedächtnis hängen geblieben? Mit unserem Quiz kannst du dein Wissen testen – oder zumindest mit einem Augenzwinkern herausfinden, ob du das Jahr vielleicht komplett verschlafen hast. Von den spannendsten Faschingsumzügen über politische Schlagzeilen bis hin zu sportlichen Highlights: In 12 Fragen nehmen wir dich mit auf eine...

Autor:

Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Wirtschaft & HandelAnzeige
Weihnachtsdekoration Kaiserslautern bei Landfuxx entdecken: Für Tisch und Christbaum: Figuren und Sterne zaubern eine stimmungsvolle Atmosphäre | Foto: Monika Klein
11 Bilder

Weihnachtsdekoration Kaiserslautern: Zauberhafter Advent bei Landfuxx

Weihnachtsdekoration Kaiserslautern. Kürzere Tage, längere Nächte und fallende Temperaturen verheißen den Beginn der Adventszeit. Mit bunten Lichtern und stimmungsvollen Dekorationen können Heim und Garten jetzt festlich geschmückt werden, damit die Vorfreude auf Weihnachten wächst. Die Weihnachtsdekoration des Landfuxx-Marktes in Weilerbach bei Kaiserslautern bietet eine Fülle an Möglichkeiten, um im Innen- und Außenbereich diese ganz besonders zauberhafte Atmosphäre zu schaffen.  Die...

Online-Prospekte aus Pirmasens und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.