Umfangreiche Vorkehrungen für Landtagswahl getroffen
Corona gibt Stadtverwaltung viele „Hausaufgaben“ auf
von andrea katharina kling-kimmle
Pirmasens. Keine Maskerade im Stadtbild: Unverhüllt lächeln zahlreiche freundliche Damen und Herrn – alle sehr gepflegt und perfekt gestylt - den Passanten entgegen. Die Landtagswahl am 14. März in Rheinland-Pfalz wirft auch in der Horebstadt ihre Schatten voraus. Wie Oberbürgermeister Markus Zwick erklärt, könne trotz Coronakrise jeder Bürger „seine Stimme unter den notwendigen Hygienevorschriften sicher und geschützt abgeben.“
Wer dennoch den Weg zur Urne scheut, kann ab sofort Briefwahlunterlagen bestellen. Dies sollte entweder digital oder schriftlich vorgenommen werden, so der OB.
Es ist keine Landtagswahl der üblichen Art, vielmehr werde die Stadtverwaltung 2021 vor große Herausforderungen gestellt, macht Zwick deutlich. Er rechnet in diesem Jahr mit einem hohen Briefwahlaufkommen. Deshalb habe man 15 statt der üblichen zehn Bezirke eingerichtet. Reduziert wurden dagegen die Urnenstimmbezirke von 41 auf 29 Wahllokale. Auch im Hinblick darauf, dass wegen der Angst vor Ansteckung weniger ehrenamtliche Helfer zur Verfügung stehen, als in der Vergangenheit.
Corona sorgt für noch mehr Änderungen. So hat die Stadtverwaltung die Anlaufstellen in den Altenpflegeeinrichtungen gestrichen. Der Standort für den Stimmbezirk 14, das Seniorenhaus Johanna Stein wird durch die Kirchbergschule ersetzt und das Wahllokal für den Stimmbezirk 21 von der Seniorenwohnanlage Blumenstraße in die TVP-Halle verlegt. In Hengsberg können die Bürger von Stimmbezirk 25 ihr Votum statt im ehemaligen Schulhaus im Sportheim des FCH abgeben und in Winzeln (Stimmbezirk 27) geht es statt in der evangelischen Kirche in der Schule um die Kreuzchen für die antretenden Parteien und ihre Kandidaten.
Nie war die Sicherheit der Bürger so hoch angesiedelt, wie bei dieser Wahl. Trotz der immer wieder gepredigten Gefahren, die nicht nur von dem Coronavirus, sondern derzeit vor allem durch dessen Mutationen ausgehen, hat die Landesregierung an dem Termin 14. März festgehalten. Um die Menschen beim Urnengang trotzdem bestmöglich zu schützen, hat die Stadtverwaltung nach dem Hygienekonzept des Landeswahlleiters eine Liste erstellt, die von der Maskenpflicht über penible Desinfizierungsmaßnahmen bis zur schützenden Plexiglasscheibe reicht. Festgelegt wurde, dass nur zwei Personen (sie sollten ihre eigenen Schreibstifte mitbringen) gleichzeitig ihr Kreuzchen vor Ort machen können. Um persönliche Kontakte zu reduzieren, bittet OB Zwick die Wähler nach der Stimmabgabe den Rückzug anzutreten.
Die Verwaltung rechnet damit, dass sich angesichts der aktuellen Situation viele Bürger für eine Briefwahl entscheiden werden. Zwar stehe dafür das Wahlbüro im Rathaus zur Verfügung, der Oberbürgermeister appelliert aber an alle, die Unterlagen entweder schriftlich (Antrag auf der Rückseite der Wahlbenachrichtigung) oder online über www.pirmasens.de anzufordern. Auch eine E-Mail an wahlen@pirmasens.de sei möglich. Ab 15. Februar bringt dann die Post die Unterlagen. Die Antragsfrist endet am 12. März, 18 Uhr.
Rund 30.660 Bürger aus Pirmasens können bei der Landtagswahl 2021 ihre Stimme abgeben. Sie haben die „Qual der Wahl“ unter acht Bewerbern. Bei der letzten (normalen) Landtagswahl in 2016 hatten sich 18.903 Bürger von 31.693 Wahlberechtigten beteiligt. Das waren knapp 60 Prozent. Davon entschieden sich 5.584 für Briefwahl.
Bei der Wahl 2021 gehört die Horebstadt zum Wahlkreis 48, in dem auch die Verbandsgemeinden Dahner Felsenland, Hauenstein, Pirmasens-Land und Rodalben aufgelistet sind.ak
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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