Wasgau blickt auf Geschäftsjahr 2023
Erfolgreich in angespanntem Marktumfeld
Pirmasens. Der Wasgau-Konzern hat das Geschäftsjahr 2023 abgeschlossen und konnte sich trotz angespanntem Marktumfeld erneut erfolgreich behaupten. Mit einem Rekordumsatz von 630 Millionen Euro – im Vorjahr waren es 607 Millionen Euro - wurden sowohl die eigenen Erwartungen als auch der Vorjahreswert übertroffen. Im Großhandelsgeschäft wurde der Umsatz um 5,3 Prozent auf 172 Millionen Euro (Vorjahr: 163 Millionen Euro) gesteigert. Durch die Übernahme des Foodservice der Karlsberg Direkt GmbH & Co. KG wurde die Kooperation mit Froneri Schöller erfolgreich ausgeweitet.
„Nach dem Krisenmodus der Corona-Zeit stand das Geschäftsjahr 2023 ganz im Zeichen von Konsolidierung, Optimierung und Modernisierung“, erklärte Vorstandssprecher Ambroise Forssman-Trevedy im Rahmen der Bilanzpressekonferenz in der vergangenen Woche.
Im Einzelhandel wurde der Umsatz mit 458 Millionen Euro um 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr (444 Millionen Euro) gesteigert. Neben der Neueröffnung eines Frischemarkts in Kaiserslautern wurden weitere Standorte der Stand-Alone-Bäckerei in Landau, Mannheim und Herxheim eröffnet. Die Einführung der Kunden-App „Mein WASGAU“ stellte einen weiteren Meilenstein in Sachen Digitalisierung dar. „Die App ist mit derzeit 70.000 registrierten Kunden sehr gut angenommen worden. 13 Prozent des Umsatzes in den Einkaufsmäkten laufen schon über die App“, berichtet Ambroise Forssman-Trevedy.
Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) liegt im Geschäftsjahr 2023 mit 10,8 Millionen Euro (Vorjahr: 11,5 Millionen Euro) oberhalb der Erwartungen. Die Eigenkapitalquote ist von 30,2 Prozent im Vorjahr auf 30,5 Prozent gestiegen. Für Neuanschaffungen wurden insgesamt Mittel in Höhe von 20,2 Millionen Euro aufgewendet. Durch den Neuabschluss des Konsortialdarlehensvertrages konnte der Finanzmittelbedarf des Konzerns für die nächsten fünf Jahre gesichert werden. Der Vorstand schlägt im Rahmen der Gewinnverwendung vor, aus dem Bilanzgewinn eine Dividende von 0,12 Euro je Aktie (Vorjahr: 0,12 Euro) an die Aktionäre auszuschütten. Dies trägt dem hohen künftigen Investitionsbedarf zur Stärkung der Nachhaltigkeit wie auch der Steigerung der zukünftigen Ertragskraft Rechnung.
Ausblick auf 2024
In der Wasgau-Bäckerei wird in diesem Jahr eine neue Backstraße für rund drei Millionen Euro eingerichtet und an den Standorten in Landstuhl und in Neupotz sollen neue Einkaufsmärkte entstehen. Vor wenigen Wochen wurde bereits der modernisierte Frischemarkt in Schönenberg-Kübelberg wiedereröffnet und am vergangenen Dienstag wurde auch die Wiedereröffnung des Rodalber Wasgau-Marktes gefeiert. „Außerdem wollen wir in diesem Jahr mindestens drei weitere Stand-Alone-Bäckereien neu eröffnen“, kündigt Ambroise Forssman-Trevedy an. Die geplante Bäckerei in der Pirmasenser Innenstadt, auf dem Areal der ehemaligen Kaufhalle, wird wohl frühestens im ersten Quartal 2025 eröffnet werden. Das Projekt befindet sich immer noch in der Rohbauphase.
„Als Investition in erneuerbare Energien und Klimaschutz wollen wir in diesem Jahr die ersten Elektro-LKWs ausprobieren. Diese sind wesentlich teurer als LKWs mit Verbrennungsmotor. Dazu konnten wir noch staatliche Förderung in Anspruch nehmen. Gleichzeitig wollen wir noch mehr Strom selbst produzieren mit weiteren Photovoltaikanlagen auf dem Konzerngelände bei Winzeln“, so Forssman-Trevedy.
Die Bundesregierung und weitere namhafte Wirtschaftsforschungsinstitute gehen für das Jahr 2024 von einem leicht steigenden Bruttoinlandsprodukt aus. Im Bereich Lebensmittelhandel ist vor allem die Entwicklung der Kaufkraft der privaten Haushalte maßgeblich für die künftige Entwicklung. „Wir stellten fest, dass höherpreisige Waren weniger gefragt waren und die Kunden verstärkt zu den günstigeren Artikeln griffen“, berichtet Ambroise Forssman-Trevedy. Der Wasgau-Konzern erwartet einen Umsatzanstieg oberhalb des Niveaus der prognostizierten Konjunkturentwicklung. Für das Konzern EBIT erwartet der Vorstand einen Wert im Korridor in Höhe von 8,5 bis 11,5 Millionen Euro.
Der Wasgau-Konzern gehört auch weiterhin zu den größten Arbeitgebern der Region. Im vergangenen Jahr konnten 55 neue Mitarbeiter eingestellt werden, so dass sich die Mitarbeiterzahl auf 3.702 erhöht hat. „Wir sind ständig auf der Suche nach weiteren guten Mitarbeitern und freuen uns über jeden, den wir einstellen können“, betont Wasgau-Vorstand Thomas Bings.red/fsc
Autor:Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens |
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