Kolumne von Andrea Katharina Kling-Kimmle
Es geht uns zu gut!
Sperrmüllalarm in Pirmasens. Im Stadtrat herrscht Ratlosigkeit über die Unmengen an alten Gegenständen, die vor der Abfuhr für Chaos in Straßen und auf Gehwegen sorgen. „Der Dreck muss weg“ – nur wie und wann? Fest steht, die regulären Abfuhrtermine, die derzeit durchgeführt werden, bringen die Verwaltung an den Rande der Verzweiflung und die Müllmänner an die Belastungsgrenze. Ganz zu schweigen von der Kapazität der eingesetzten Fahrzeuge, die angesichts der Berge an altem Gerümpel aus Wohnung, Speicher und Keller der Bürger viele zusätzliche Kilometer zurücklegen müssen.
Wie eine Lösung aussieht, das wird die Zukunft zeigen. Tatsache aber ist, wir leben wie die Maden im Speck einer Wohlstandsgesellschaft. Von der vielgepriesenen Nachhaltigkeit keine Spur. Was kaputt ist, wird nicht repariert, sondern weggeschmissen. Möbel vom letzten Jahr werden gnadenlos ausrangiert um Platz zu schaffen für Neuerwerbungen. Nichts ist älter, wie die Einrichtung von gestern – um es mal überspitzt zu sagen. Die Welt ist schnelllebig geworden und der Mensch hat sich angepasst. Das zeigt sich beim Sperrmüll ebenso wie beim Elektroschrott, der Überfüllung der Altkleidercontainer und der Entsorgung von Lebensmitteln. Böse Zungen behaupten ja schon lange: Es geht uns zu gut!
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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