Das „Pfälzische Vokal Ensemble“ zu Gast in Pirmasens
Europa: „Dona nobis Pacem“

Das „Pfälzische Vokal Ensemble“ gibt am 28. September ein Konzert in der Johanneskirche in Pirmasens.  Foto: ps
  • Das „Pfälzische Vokal Ensemble“ gibt am 28. September ein Konzert in der Johanneskirche in Pirmasens. Foto: ps
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Pirmasens. Mit dem Programm „Europa – geistlich – vokal“ begibt sich das „Pfälzische Vokal Ensemble“ im Jahr der Europawahl gleichsam auf Tournee durch die musikalische Landschaft des Kontinents. Am 28. September, 18 Uhr, gastiert der Kammerchor unter Leitung von Bezirkskantor Maurice Antoine Croissant in der Johanneskirche.
Den Rahmen der vielfarbig quer durch Epochen und Stile vagabundierenden Werkfolge bilden die Ecksätze der „Messe“ – Kyrie und Agnus Dei - des französischen Expressionisten Frank Martin. Das im Zeitraum der Jahre 1922 bis 1926 entstandene Werk für zwei Chöre a cappella zählt mit zum Schönsten, was die Kirchenmusik des 20. Jahrhunderts hervorgebracht hat. Zunächst nicht veröffentlicht, erlebte die „Messe“ erst Jahrzehnte nach Entstehung ihre Uraufführung. Martin, tiefgläubiger Christ, sah in dieser Komposition vor allem ein sehr persönliches Bekenntnis. Diese Messe sei eine Sache „zwischen Gott und mir“ gewesen, lautete später seine Erklärung dafür.
Die Vokal-Werke, die Croissant mit seinem semiprofessionellen Ensemble dazwischen präsentiert, führen zumindest auf inhaltlicher Ebene den Duktus der sozusagen „fehlenden“ Messe-Teile weiter. Sie offerieren Perlen der A-Cappella-Kunst aus Frankreich, Italien, Österreich, Deutschland, aber auch Norwegen, Schweden und Litauen, nicht zu vergessen England und Irland. Berühmte Komponisten-Namen sind dabei, wie Felix Mendelssohn – von ihm „Richte mich Gott“ –, Edvard Grieg und Anton Bruckner. Aber auch der vokale Kosmos eines Charles Stanford oder Knut Nystedt ist längst kein Geheimtipp mehr. Und als großartige Entdeckungen werden vermutlich die Motetten aus der Feder des litauischen Komponisten Vytautas Miškinis, sein Pater noster etwa, in klanglicher Erinnerung bleiben.
Frank Martins sehr nach innen gekehrtes „Agnus Dei“ weist den beiden Chören eine besondere Rollenverteilung zu: Während Chor I das rhythmische Gerüst in der Art eines Glockengeläuts liefert, übernimmt Chor II den sich in Oktaven bewegenden melodischen Part, sozusagen den Gemeindegesang. Am Ende verbinden sich die Chöre zur Friedens-Bitte des „Dona nobis Pacem“.
Die aus der Pfalz stammende und in Baden-Württemberg beheimatete Nachwuchs-Organistin Katharina Linn ergänzt das Programm stimmig durch Orgel-Literatur zwischen französischem Barock und schwedischer Spätromantik, mit Werken unter anderem von Louis-Nicolas Clérambault, Felix Mendelssohn und Oskar Fredrik Lindberg.
Der Eintritt ist frei, Spenden sind erbeten. ak/ps

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Autor:

Andrea Kling aus Pirmasens

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