Martina Sonnenrein organisiert PSer Events
Feste für die Seele
von andrea katharina kling-kimmle
Pirmasens. Die Organisation von Festen und Veranstaltungen „sind mein Leben“, sagt Martina Sonnenrein (55), die seit Sommer letzten Jahres das Team des Stadtmarketings verstärkt. Schon jetzt hat sie die Planungen für das erste City-Event 2022, die „Landgrafentage“, am 2. und 3. April in dreifacher Ausführung unter Dach und Fach: „In Sachen Corona müssen wir flexibel reagieren“, erklärt sie und nimmt dafür auch Mehrarbeit gerne in Kauf.
Die 55-jährige Saarländerin war lange Jahre im öffentlichen Dienst der Landeshauptstadt Saarbrücken für Veranstaltungen zuständig. Als Ämter zusammengelegt wurden, änderten sich ihre Aufgaben. Weil ihr die Eventorganisation aber fehlte, streckte sie die Fühler nach einem neuen Job aus. Fündig wurde sie beim Amt für Tourismus, Sport und Marketing in Pirmasens. Dafür nimmt sie einen längeren Anfahrtsweg in Kauf: „Ich bin hier total glücklich, das schöne Städtchen hat seinen Charme und auch die Shoppingmöglichkeiten sind gut“. Besonders die kleineren Fachgeschäfte schätzt Martina Sonnenrein, die bereits mit der ganzen Familie auf Einkaufstour war.
Die Verwaltungsangestellte beim Stadtmarketing, die für Landgrafentage, Sommer-Event und Belznickelmarkt sowie die verkaufsoffenen Sonntage zuständig ist, hat sich intensiv mit dem Thema „Veranstaltungen“ beschäftigt. Sie hat festgestellt, dass Feste, bei denen das Kulturgut essen und trinken sowie geselliges Beisammensein bei Musik gepflegt wird, „menschlich wichtig“ sind. Das habe sie selbst schon gespürt. Gerade nach der langen Durststrecke durch die Corona-Beschränkungen seien nicht nur die Beschicker und Schausteller dankbar, wenn wieder etwas los ist. Auch die Besucher sind total begeistert. Das habe sich beim „Belznickelmarkt“ im letzten Jahr gezeigt. Viele Städte hatten ihre vorweihnachtlichen Events abgebrochen oder ganz gestrichen: „Doch der kleine, aber feine Markt auf dem Schlossplatz hat es uns ermöglicht, die Pandemie-Regeln einzuhalten“. Trotz Umzäunung des Festgeländes und Einlass-Kontrollen durch Security „herrschte eine gut Atmosphäre, das hat uns in die Karten gespielt und den Schaustellern gute Umsätze beschert“. Gerade auch im Netz gab es viele positive Rückmeldungen, die Martina Sonnenrein in ihrem Engagement beflügelten. Lob zollt sie der Stadtspitze für deren Furchtlosigkeit, den Belznickelmarkt bis zu seinem geplanten Ende durchzuziehen. „Eine richtige Entscheidung“, so ihre Meinung.
Dieser ganze Mehraufwand „hat die Stadt einen Batzen Geld gekostet“, erklärt Sabine Reiser, Sachgebietsleitung Tourismus, Sport und Marketing, teilt aber die Ansicht ihrer Mitarbeiterin, dass den Bürgern endlich wieder etwas geboten werden soll.
Das Gerüst für ein attraktives Veranstaltungsprogramm einschließlich vier verkaufsoffene Sonntage steht. Der erste Termin am 3. April ist mit den „Landgrafentage“ verbunden. Weitere sind geplant für den 3. Juli in Kombi mit einem Sommer-Event, das wieder ein Urlaubsland repräsentiert, den 18. September beim „Exe-Fest“ sowie den 6. November im Rahmen des Novembermarktes. Auf eine Aktion am ersten Adventssonntag am 27. November habe man verzichtet. „Entscheidend war das Feedback des Handels, der von dem Angebot im letzten Jahr wenig begeistert war: „Der Aufwand hatte sich nicht rentiert“, erzählt Martina Sonnenrein.
Doch jetzt stehen zunächst die „Landgrafentage“ ins Haus. Da für den 20. März eine neue Corona-Verordnung angekündigt wurde, wollte die Organisatorin „alle Eventualitäten berücksichtigen“. Deshalb sei sie „mehrgleisig gefahren“ und habe ein Hygienekonzept in dreifacher Ausführung erstellt. Schwierig gestaltete sich die Suche nach Teilnehmern. Viele Schausteller und Beschicker hätten Corona bedingt aufgegeben oder klagten über fehlende Mitarbeiter. Es sei ihr deshalb nicht möglich gewesen, „nahtlos an die Vergangenheit anzuknüpfen“. Dennoch konnte sie den Schlossplatz gut bestücken. Dabei habe sie auf das altbewährte Konzept zurückgegriffen, aber auch neue Akzente gesetzt: „Sowohl kulturell, als auch kulinarisch“. Noch will sie keine Einzelheiten nennen, verrät aber dass der Carnevalverein Pirmasens mit dem Landgrafenpaar, den Grenadieren und der Taverne vor dem Alten Rathaus dabei ist, ebenso wie der Fanfaren- und Spielmannszug Niedersimten unter Jakel Bossert. „Ohne diese Musiker ist ein verkaufsoffener Sonntag nicht vorstellbar“, meint Sabine Reiser. Sie wünscht sich, „mit dem ersten City-Event 2022 in ein hoffentlich normales Frühjahr“ zu starten. ak
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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