Kultur in Pirmasens
Forum Alte Post und Stadtmuseum Altes Rathaus öffnen wieder
Pirmasens. Nach acht Wochen Schließzeit aufgrund der Corona-Pandemie öffnen Stadtmuseum Altes Rathaus und das Forum Alte Post am Donnerstag, 14. Mai, wieder die Pforten. Die beiden Sonderausstellungen „Bärmesens – bei uns dehääm“ und „Emmy Hennings: Jahrhundertfrau der Avantgarde“ gehen in die Verlängerung.
„Ich freue mich sehr, dass wir die Besucher ab kommenden Donnerstag wieder in unseren beiden Häusern begrüßen dürfen“, betont Beigeordneter Denis Clauer. „Wir haben die Zeit genutzt, um die Ausstellungsbereiche für den Publikumsverkehr unter Einhaltung der erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen vorzubereiten“, ergänzt Rolf Schlicher, Leiter Stadtmarketing, Tourismus/Kultur/Sport. Der Museumsbesuch in Corona-Zeiten werde ein anderer sein, so Schlicher. Populäre Veranstaltungsformate wie Führungen oder museumspädagogische Workshops seien vorerst noch nicht wieder realisierbar. „Ich bin dennoch überzeugt, dass die Gäste eine schöne Zeit in unseren beiden städtischen Einrichtungen haben werden“, ist sich Denis Clauer sicher. Schließlich würden gerade auch kulturelle Angebote in so bewegten Tagen zu den Grundbedürfnissen der Menschen zählen, so der 40-Jährige weiter.
Die Wiedereröffnung beider Museen erfolgt unter Berücksichtigung der Sicherheitsmaßnahmen des Landes Rheinland-Pfalz. So gelten in beiden Einrichtungen Zutrittsbeschränkungen, die Laufrichtungen sind gekennzeichnet, es besteht Maskenpflicht und auch die üblichen Abstandsregeln sind einzuhalten.
Im Stadtmuseum Altes Rathaus ist neben der Dauerausstellung „Wald, Schloss, Schuh“ bis Ende August die Sonderschau „Bärmesens – bei uns dehääm“ zu erleben. Gezeigt werden 120, zum Teil unveröffentlichte Fotografien, die schlaglichtartig 120 Jahre bewegte Stadtgeschichte dokumentieren. Aus einem Fundus von mehr als 5.000 Bildern hat eine Arbeitsgruppe die in der Ausstellung gezeigten Motive ausgewählt. Die Fotografien – zum überwiegenden Teil Aufnahmen in Schwarz-Weiß – stammen meist von Privatsammlern und wurden bisher noch nie öffentlich gezeigt. Die ursprünglich für die Sommermonate geplante Schau „In allen vier Ecken …“, eine Ausstellung zu Stammbüchern und Poesie-Alben von Pirmasenser Familien, wird ins kommende Jahr verschoben.
Im Forum Alte Post erwartet die Gäste neben dem Hugo-Ball-Kabinett und der Dauerausstellung „Heinrich Bürkel – Landpartie“ eine sehenswerte Dokumentation zu Emmy Hennings. Unter der Überschrift „Jahrhundertfrau der Avantgarde“ widmet sich die Wechselausstellung dem Leben und Werk der vielschichtigen Künstlerin. In enger Kooperation mit der Hugo-Ball-Gesellschaft unter Leitung von Dr. Eckhard Faul hat Koordinatorin Charlotte Veit hierfür zahlreiche Fotografien im Großformat, Texte und Erstausgaben sowie Zeichnungen zusammengestellt. Sie beleuchten sowohl das breitgefächerte Schaffen von Emmy Hennings zu Beginn des 20. Jahrhunderts in ihren mannigfachen Rollen als Dichterin, Tänzerin und Muse berühmter Zeitgenossen als auch das Zusammenspiel mit ihrem Ehemann, dem Dada-Begründer Hugo-Ball. Die vielbeachtete Sonderschau war am 8. Februar erfolgreich gestartet und ist bis auf Weiteres im Forum Alte Post zu sehen. Die ursprünglich ab 9. Mai vorgesehene Ausstellung „Flurstücke. Gewesene Gehäuse“ mit Zeichnungen des Künstlers Volkert Lehnert wird verschoben. Die neue Laufzeit wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.
Bereits kurz nach der Schließung hat das Forum Alte Post ein digitales Angebot für unterschiedliche Zielgruppen gestartet. Das Format „Museum für zuhause“ wird auch nach der Wiedereröffnung fortgeführt. Interessierte, darunter speziell Familien mit Kindern, können sich mit verschiedenen Aktionen selbst künstlerisch entfalten, etwa bei Mal- und Bastelprojekten. Außerdem gibt es auf der Homepage immer wieder Kurzberichte rund um die Dauerausstellungen sowie die aktuelle Sonderschau. ps
Autor:Tim Altschuck aus Kaiserslautern |
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