Neue „Notinsel“-App sorgt für höheres Sicherheitsgefühl
Kinder mehr in den Blick nehmen

Viele Geschäfte in Pirmasens beteiligen sich an dem Kinderschutzprojekt „Notinsel“. Foto: Kling-Kimmle
  • Viele Geschäfte in Pirmasens beteiligen sich an dem Kinderschutzprojekt „Notinsel“. Foto: Kling-Kimmle
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Pirmasens. Um Kindern Sicherheit zu bieten beteiligen haben sich 106 „Notinseln“ in der Horebstadt etabliert. Nun wurde die Aktion durch eine eigene App verbessert.
Seit 2002 steht das Kinderschutzprojekt „Notinsel“ bundesweit für den Schutz von Kindern und die Gestaltung der sicheren Wege zur Schule oder nach Hause. In Pirmasens ist die Initiative seit 2009 vertreten und damit Teil des größten Kinderschutzprojekts im öffentlichen Raum in Deutschland. „In der Stadt engagieren sich aktuell 106 Notinseln und haben eine offene Tür für Kinder in Not -und Gefahrsituationen sowie bei kleineren Problemen“, sagt Rolf Schlicher, Geschäftsführer des Pirmasenser Marketingvereins.
Mit dem „Notinsel“-Aufkleber an der Eingangstür setzen Geschäfte ein Zeichen für mehr Kinderfreundlichkeit und dafür, dass sich Kinder und deren Eltern auf die Hilfe der Projekt-Partner verlassen können. Als Laden, Apotheke, Bankfiliale und andere Dienstleister, die ebenerdig liegen, leicht zugänglich sind und regelmäßige Öffnungszeiten sowie Mitarbeiter haben, die im Notfall wissen, was zu tun ist, ist man eine wichtige Anlaufstelle für Kinder in Not und bei Gefahrensituationen.
„Notinseln sind wichtig, auch wenn es bislang noch keine oder nur wenige Vorfälle gab, denn sie erinnern Erwachsene daran, besser auf Kinder und deren Bedürfnisse zu achten. Notinseln setzen ein klares Zeichen, dass der Nachwuchs mehr in den Blick genommen und beschützt werden müssen. Zudem zeigt eine Stadt, Gemeinde oder ein ganzer Landkreis, dass hingeschaut wird und Täter nicht geduldet werden“, sagt Jerome Braun, Gründer der Notinsel und Geschäftsführer der Deutschen Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel.
Die Herausforderungen des lokalen Handels sind vielfältig, nicht erst seit Covid-19. Die Digitalisierung ist eine große Herausforderung, aber auch eine Chance. Mit der „Notinsel“-App für Eltern, Großeltern und Kinder wird die sichere Wegeplanung zur Familiensache. Dabei lernen die Kinder auch alle Geschäfte kennen und bauen im Gespräch mit den Erwachsenen Ängste und Hürden ab, die Anlaufstellen auch zu nutzen, wenn es denn nötig wird.
Die „Notinsel-App“ ist ab sofort in den APP-Stores kostenlos erhältlich. Damit können Kinder bis zu zehn wichtige Telefon-Nummern direkt anrufen. Auch die Polizei kann mit zwei Klicks erreicht werden. Die Kinder sehen bei Verwendung der App in ihrem direkten Umkreis von 2,5 Kilometern die nächsten Notinseln und können sich sogar dahin navigieren. Sogar weitere Informationen, welche die Notinsel-Geschäfte hinterlegen, insbesondere die Öffnungszeiten können abgerufen werden.
Mädchen und Jungen können auch sogenannte „Privatinseln“ hinterlegen, beispielsweise das Elternhaus, das Haus der Oma oder des besten Freundes und diese zusätzlichen Privatinseln einbinden in die sichere Wegeplanung.
Die beteiligten Geschäfte erhalten einen Zusatzaufkleber mit QR-Code, der neben dem eigentlichen „Notinsel“-Aufkleber angebracht wird. Damit können Passanten direkt zur Webseite www.notinsel.de gelangen. „Wir hoffen, dass möglichst viele Erwachsene und die Kinder, die Handys nutzen dürfen, die Notinsel-APP holen, damit deren Wege sicherer werden und die Notinsel als Hilfsstelle in der Horebstadt weiter bekannt und verbreitet wird“, sagt der Geschäftsführer des Marketingvereins. ak/ps

Autor:

Andrea Kling aus Pirmasens

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