Zu Gast bei Hobby-Imker Karl-Heinz Heinrich
Kinder nehmen Honigbienen unter die Lupe
Von Frank Schäfer
Pirmasens. Am 1. August waren die Kinder der Fehrbacher Kita „Rappelkiste“ zu Gast bei Karl-Heinz Heinrich. Der Hobby-Imker aus Leidenschaft hat auf seinem Anwesen in Fehrbach eine rund 500 Quadratmeter große Blühwiese angelegt, die sich zu einem wahren Paradies für Grashüpfer, Schmetterlinge und Co. entwickelt hat. Hier konnten die Kinder auf Entdeckungsreise gehen und unter fachkundiger Anleitung die fleißigen Insekten sprichwörtlich unter die Lupe nehmen. Und natürlich durften sie anschließend auch vom „flüssigen Gold“ naschen.
Die Mädchen und Jungen im Alter zwischen zwei und sechs Jahren hatten Gelegenheit, an einem Schaukasten die Bienenvölker aus der Nähe zu beobachten. Dabei lernten sie, welch lebenswichtige Aufgabe die Bienen für unseren blauen Planeten spielen. Zusammen mit Ortsvorsteher Christian Mühlbauer verschaffte sich auch Bürgermeister Michael Maas vor Ort einen Eindruck von den insektenfreundlichen Blühflächen.
Verschiedene Standorte
Regelmäßig besuchen Kindergartengruppen die kleine Oase in Fehrbach und werden spielerisch und kindgerecht an die spannende Welt der Honigbienen herangeführt. „Die Blühwiese gefällt nicht nur den Kindern, auch die Nachbarn kommen gerne hierher und machen Fotos“, berichtet der Hobby-Imker.
Seine mehr als 20 Bienenvölker stellt Karl-Heinz Heinrich an verschiedenen Standorten in der Region auf. „Während sich in Riedelberg die Rapsblüten anbieten, finden die Bienenvölker in Dahn eher Mischwald, bei Ludwigswinkel eher Fichten und Tannen und bei Klingenmünster entsteht Honig aus den Blüten der Edelkastanie. Darüber hinaus habe ich Bienenvölker in Gersbach, in Niedersimten sowie in Fehrbach“, erklärt Karl-Heinz Heinrich. Seit 13 Jahren beschäftigt sich der Fehrbacher mit der Imkerei, die er laut eigener Aussage von seinem Onkel „geerbt“ hat. Der 61-Jährige ist Mitglied im Imkerverein Dahner Tal und zusammen mit einem Kollegen verantwortlich für die Ausbildung der Jungimker.
Aktion gelbes Band
„Ich habe auch schon zusammen mit Kindergartengruppen Äpfel geerntet, aus denen Apfelsaft gekeltert wurde, den die Kinder dann probieren konnten. Auf diese Weise zeige ich den Kindern: Das ist ein Produkt, das wir direkt vor unserer Haustür haben“, berichtet Karl-Heinz Heinrich.
„Ich halte es für wichtig, dass man schon den Kindern vermittelt, wie sinnvoll es ist, sich gesund mit regionalen Produkten zu ernähren“, betonte Bürgermeister Michael Maas und wies in diesem Zusammenhang auf die Aktion „gelbes Band“ hin. Auf den städtischen Streuobstwiesen werden auch in diesem Jahr die Bäume mit einem gelben Band markiert, um deutlich zu machen: „Hier darf jeder ernten.“ Das „Gelbe Band“ lädt dazu ein, Obst und Nüsse zu pflücken und sorgt dafür, dass weniger Früchte unter den Bäumen verderben. Streuobstwiesen haben somit nicht nur eine besondere Bedeutung für viele Tierarten als selten gewordener Lebensraum, sondern bieten auch den Bürgern einen großen Nutzen. Auf der Internetseite der Stadt gibt es eine Übersicht aller städtischen Streuobstwiesen.
Förderung der biologischen Vielfalt
Pirmasens hat bereits 2019 eine Biodiversitätsstrategie entwickelt – in enger Zusammenarbeit mit Bürgern, Naturschutz- und Umweltverbänden, Schulen, Kindergärten und Kommunalpolitikern. Damit hat sich die Stadt der Förderung der biologischen Vielfalt und dem Schutz des Klimas verschrieben. Als ein zentraler Baustein wurden zahlreiche Grünflächen in kommunalem Besitz nach und nach in insektenfreundliche Blühflächen umgewandelt. Auch der aktuell laufende Pflanzwettbewerb „Pirmasens blüht auf“ hat sich gezielt dem biodiversen Gärtnern verschrieben.
Autor:Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens |
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