Sozialer Brennpunkt entschärfen
„Kümmerer“ will sich am Wedebrunnen engagieren

Pirmasens. Jetzt geht es dem „Oettinger Park“ an den Kragen. Dank eines „Kümmerers“ will die Stadt für Ruhe und Sauberkeit am „Wedebrunnen“ sorgen. Andreas Raider, der beim Nardini-Hilfswerk angestellt ist, hat diese Aufgabe übernommen.
Die einstige Hirtensiedlung rund um die Tränke am Wedebrunnen gilt als Keimzelle der Horebstadt. Ende der 1970er-Jahre hatte die Verwaltung hier einen weitläufigen Park mit einer schattenspendenden Platanenallee angelegt. Allerdings genießt das Areal zwischen Wiesen-, Pirminius- und Schäferstraße einen schlechten Ruf. Trinkgelage und Gewaltexzessen haben in der Vergangenheit die Schlagzeilen geprägt.
Bereits 2016 waren Maßnahmen ergriffen worden, den sozialen Brennpunkt aufzulösen - in engem Schulterschluss mit Institutionen wie Kirchen, dem Pfälzischen Verein für Soziale Rechtspflege, dem Nardini-Hilfswerk sowie dem Pakt für Pirmasens. So engagieren sich etwa die Royal Rangers, eine Pfadfindergruppe des Glaubenszentrums um Pastor Ulrich Schubert, für mehr Sauberkeit in der Anlage. Kinder und Jugendliche sind mit ihrem Einsatz zu Vorbildern für Erwachsene geworden. Das Projekt trägt Früchte: Der tatkräftige Einsatz der Ehrenamtlichen hat sowohl in der Parkanlage, als auch bei den Menschen zu ersten positiven Veränderungen geführt.
Mit Andreas Raider ist es gelungenen einen echten „Kümmerer“ zu gewinnen, der als Ansprechpartner stets ein offenes Ohr hat. Angestellt ist er beim Nardini-Hilfswerk und hat nicht nur ein Auge auf die Sauberkeit der Anlage, sondern auch einen guten Draht zu den „Stammgästen“. Mit dem Herz am rechten Fleck, einer gehörigen Portion Enthusiasmus und persönlichem Engagement will er dem Wedebrunnen zu einem besseren Image verhelfen.
Eingebunden in das Projekt war auch der Verein für Soziale Rechtspflege. So haben straffällig gewordene Menschen im Rahmen des Projektes „Schwitzen statt Sitzen“ das Mobiliar, darunter Park-Bänke, instandgesetzt und gestrichen.
Auch die Stadtverwaltung trägt einen erheblichen Teil bei. Die Installation eines Freiluft-Urinals aus Aluminium stellt einen weiteren wichtigen Baustein zu nachhaltigen Verbesserung der Gesamtsituation dar. Es soll Wildpinkler bändigen, die sich bisher in den Grünanlagen oder in den Treppenaufgängen des benachbarten Parkhauses erleichtert haben. Die schlichte wie funktionale Konstruktion wurde von Mitarbeitern des Wirtschafts- und Servicebetriebs der Stadt Pirmasens in Eigenleistung gefertigt. ak/ps

Autor:

Andrea Kling aus Pirmasens

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