Partizipatives Kunstprojekt
Pirmasens, wo willst du hin?

Theresa Herzog, Sonja Tucinskij (Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft) und Klaus Kadel-Magin (von links) wollen mit Pirmasenser Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen  Foto: Frank Schäfer
  • Theresa Herzog, Sonja Tucinskij (Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft) und Klaus Kadel-Magin (von links) wollen mit Pirmasenser Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen Foto: Frank Schäfer
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Pirmasens. „Pirmasens, wo willst du hin? Welche Geschichte schreibt Ihr?“ - diese Fragen stellt aktuell ein Team der Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft, das mit einem neuen Projekt nach Pirmasens zurückgekommen ist. „Im vergangenen Jahr haben wir bereits über zwei Monate hinweg an unserem Kunstprojekt, den 'Pirmasenser Resonanzen', gearbeitet“, berichten die Projektleiterinnen Theresa Herzog und Sonja Tucinskij.
Jetzt soll über einen Zeitraum von Juni bis September in einem gemeinschaftlichen, prozessorientierten und ergebnisoffenen Rahmen eine künstlerisch gestaltete Zeitung von und für die Menschen in Pirmasens entstehen und veröffentlicht werden. Hinter der Kunstzeitung steht ein Redaktionsteam aus dem Team der Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft, sowie Künstlern und Autoren.
„Wir möchten in diesem Jahr alle Interessierten dazu einladen, eigene Visionen für Veränderungen und Aktionen im Raum Pirmasens Realität werden zu lassen. Die Aktionen sollen an lokale Erzählungen, Potenziale und Ideen anknüpfen. Alle sind eingeladen, zu visionieren und Ideen zu entwickeln“, erklärt Sonja Tucinskij.
Anfang Juni hat das Team der Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft das Ladenlokal in der Hauptstraße 21 bezogen. Der Raum ist jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag, jeweils von 15 bis 17 Uhr geöffnet. „Man kann einfach reinkommen, sich informieren, aber auch eigene Ideen äußern. Wir wollen Menschen die Möglichkeit geben, mit ihren Ideen zu uns zu kommen und wir schauen dann, wo und wie diese umgesetzt werden können“, so Theresa Herzog.

Kunst-Zeitung als begleitendes Medium

In einer Kunst-Zeitung, die einmal im Monat erscheinen wird, sollen die gesammelten Ideen und Visionen sichtbar gemacht und veröffentlicht werden. Das Redaktionsteam der Zeitung begleitet die künstlerische Umsetzung einzelner Ideen. „Die Zeitung wird selbst Kunstwerk sein und unter anderem auch Fotos, Zeichnungen und Gedichte enthalten“, kündigt der Pirmasenser Künstler Klaus Kadel-Magin an. Auch bei der Gestaltung der Zeitung sind die Pirmasenser eingeladen, mitzuwirken und eigene Ideen und Vorstellungen zu äußern. „Name und Layout stehen noch nicht fest. Auch das ist Teil des gemeinsamen Prozesses zusammen mit den Menschen“, erklärt Klaus Kadel-Magin.
Darüber hinaus soll es verschiedene Aktionen geben, wie etwa einen Literaturworkshop mit einer Autorin aus Bremen oder Aktionen in Zusammenarbeit mit dem Pirmasenser Begegnungszentrum „Mittendrin“. „Solche oder ähnliche Aktionen können sich auch mal ganz spontan ergeben“, erklärt Sonja Tucinskij. Am vergangenen Samstag fand bereits ein grafischer Workshop statt und auch beim Schlabbeflicker-Festival vom 4. bis 6. August will das Team vor Ort sein. Das Abschlusswochenende ist für Anfang September geplant.

„Pirmasenser Resonanzen“

Ausgangspunkt des diesjährigen Projekts sind die „Pirmasenser Resonanzen“, die die Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft im vergangenen Jahr bereits vor Ort durchgeführt hat. Im Rahmen der Aktion „Resonanzen on tour“ hatte sie das Zentrum von Pirmasens für ein außergewöhnliches Kunstprojekt ausgewählt. Die „Pirmasenser Resonanzen“ boten von Juni bis Juli 2022 den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, die Geschichten der Fußgängerzone künstlerisch aufzuarbeiten und Visionen für die Zukunft der Stadt zu entwickeln. Hierfür hatte die Stiftung mehrere Künstlerinnen und Künstler eingeladen, die ganz unterschiedliche Aktionen und Workshops veranstaltet haben. Das Leitmotto des Projekts „Was erzählen die Steine von Pirmasens“ nahm konkreten Bezug auf die Neuausrichtung der Fußgängerzone mit umfassenden Umbauarbeiten.

partizipative Kunstprojekte

Die Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft ist eine unabhängige gemeinnützige Stiftung und gehört zur Gruppe der Montag Stiftungen in Bonn. Sie engagiert sich für eine Verankerung von künstlerischen Ideen, Konzepten und Projekten in einer Gesellschaft, in der jeder Mensch die Möglichkeit hat, die vielfältigen Ausdrucksformen der Kunst kennenzulernen und ihr Potenzial für sich zu entdecken. Sie setzt sich für eine chancengerechte Gesellschaft ein, in der alle Menschen gleichermaßen an allen Kulturgütern teilhaben können. Gemeinsam mit Künstlerinnen, Künstlern und anderen Partnern führt die Stiftung partizipative Kunstprojekte durch, die sich mit gesellschaftlichen Bedingungen auseinandersetzen. Dabei bezieht sie gezielt unterschiedliche Menschen vor Ort in ihrer jeweiligen Lebenswirklichkeit ein. Mit Dialogformaten schafft die Stiftung Raum für interdisziplinäre Diskussionen. Sie bringt Menschen aus unterschiedlichen Bereichen miteinander ins Gespräch über soziale Prozesse im Freiraum der Kunst.red/fsf
Kontakt:

Zeitungsredaktion
Hauptstraße 21, Pirmasens
Di, Mi, Do: 15 bis 17 Uhr

E-Mail:
posteingang-mkg@montag-stiftungen.de
Instagram:
ms_kunstundgesellschaft

Autor:

Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens

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