Heidi Riedl ist „treue Seele“ des Hotel-Restaurants
Seit 45 Jahren im Dienste der Familie Kunz
Pirmasens. Vor 45 Jahren wurde Heidi Riedl von Erika und Emil Kunz vom gleichnamigen Hotel-Restaurant in Winzeln eingestellt. Ein „Job auf Lebenszeit“, denn die 63jährige steht „ihrer Familie“ noch heute als versierte Servicekraft zur Verfügung.
Heidi Riedl hatte im Hotel „Belle vue“ in Interlaken/Schweiz ihre Ausbildung als Hotelkauffrau absolviert. Nach ihrer Rückkehr in die Heimat bekam sie beim Arbeitsamt drei Karten mit Adressen in die Hand gedrückt, wo sich die junge Frau melden sollte. Von den Firmen Wakol und Komet gab es zunächst Absagen, aber im Hotel Kunz räumte man ihr eine Probezeit ein. Erika Kunz war von dem Engagement der Hotelkauffrau so erfreut, dass sie zu ihr sagte: „Kind bleib da“. Das gefiel Heidi Riedl und sie sagte ein nachträglich vereinbartes Gespräch mit der Geschäftsleitung von Wakol ab. Am 6. März 1975 erfolgte dann die Anstellung. Von ihrem ersten Trinkgeld habe sie ihrer Mutter einen Blumenstrauß gekauft, erzählt Heidi Riedl.
Die junge Frau fühlte sich in Winzeln wohl. „Wenn ich Probleme hatte, dann fand ich stets ein offenes Ohr“. Rückblickend stellt sie fest: „Erika und Emil Kunz waren wie eine Familie für mich“. Das beruhte wohl auf Gegenseitigkeit, denn Heidi Riedl durfte auf Sohn Eric aufpassen. Er sei ein sehr wohlerzogener Junge gewesen, der stets für Gerechtigkeit eintrat, erinnert sie sich.
Heute steht mit Catharina, der Tochter von Cordula und Eric sowie Enkelin von Luitgard und Joachim Kunz die vierte Generation der Hoteliersfamilie in der geschäftlichen Verantwortung. Auch sie genoss als Kind die Fürsorge von Heidi Riedl.
Zu ihrem Ehrentag erhielt die „treue Seele“ der Kunz-Dynastie Blumen und die Ehrenurkunde der Industrie- und Handelskammer der Pfalz. Trotz Corona-Krise, die auch den Gastronomen in Winzeln schwer zu schaffen macht, war eine kleine Feierstunde in Emils Bar organisiert worden.
Zurzeit sind im Zuge der Allgemeinverfügung alle Restaurants geschlossen und auch die Übernachtungsangebote wurden gestrichen. Wie Eric Kunz erklärte, hat er seine Mitarbeiter auf unbestimmte Zeit beurlaubt und Kurzarbeit angemeldet. Was die Zukunft bringt, weiß niemand. Doch schon jetzt rechnet Seniorchef Joachim Kunz mit einem finanziellen Ausfall von rund 300.000 Euro. ak
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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