Pirmasens wird zum Gemüsegarten
Selberernten und Genießen
Pirmasens. Pirmasens verwandelt sich erneut in einen Obst-, Gemüse- und Kräutergarten. Wiesen und Grünstreifen werden zu bunt blühenden Landeplätzen für Bienen, Schmetterlinge & Co. Dazu bringen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wirtschafts- und Servicebetriebs der Stadt Pirmasens (WSP) in diesen Tagen mehr als 16.500 Pflänzchen in die Beete.
Der ökologische Anbau saisonaler Nutzpflanzen soll Zugänge zu einer bewussten, gesunden Ernährung mit regionalem Charakter schaffen. Darüber hinaus leisten insektenfreundliche Blühoasen einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der biologischen Artenvielfalt. Spalierobst, Weinreben und Gemüse hielten erstmals 2015 Einzug in die kommunalen Beete und Pflanzkübel. Das Experiment ist auf enormes Interesse gestoßen. Erneut sind die Pirmasenser und ihre Gäste ausdrücklich zum Pflücken, Ernten und Naschen eingeladen.
„Mit der 'essbaren Stadt' starten wir jetzt ins achte Jahr und verbessern uns immer mehr. Mit 700 Quadratmetern Blühwiesenfläche haben wir angefangen, jetzt sind wir bei 20.000 Quadratmetern. Vielen Dank an Sylke Fabian und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so Bürgermeister Michael Maas. „An den Hochbeeten am Leibniz- und am Kant-Gymnasium sollte allerdings nicht geerntet werden, da diese Beete für schuleigene Projekte bestimmt sind.“
In diesem Sommer treffen Rote Beete, Brokkoli, Aubergine und Mini-Paprika auf Tomaten, Ruccola, Kopfsalat und Artischocke. Liebhaber mediterranen Gemüses dürfen sich auf gelbe und grüne Zucchini freuen. Chilli und Strauchbasilikum sorgen für die passende Würze.
„Das Interesse ist groß. Allerdings ist uns aufgefallen, dass oft zu früh geerntet wird. Es wäre schön, wenn die Bürgerinnen und Bürger hier etwas mehr Geduld hätten. Von manchen Pflanzen werden wir noch mal einen zweiten Satz pflanzen, sodass nachgerntet werden kann“, erklärt Sylke Fabian, Leiterin der Stadtgärtnerei.
Auch das Thema Upcycling wird weiterhin verfolgt: In diesem Jahr dienen beispielsweise bunt bemalte Ölfässer als Hochbeete. Weitaus mehr als nur ein optischer Blickfang ist der üppige Blumenflor. Bestimmt wird das Bild von Begonien, Geranien und Tagetes. Durch eine spezielle Sortenauswahl schaffen die Stadtgärtner ein Paradies für Insekten. Schmetterlinge und Hummeln fliegen sprichwörtlich auf Sonnenhut, Eisenkraut, Zauberschnee und Prachtkerze. Auch Pflanzen mit einfachen, ungefüllten Blüten, wie etwa Dahlia und Husarenknopf, bieten bestäubenden Insekten leichten Zugang, um an Nektar zu gelangen. Ergänzend dazu dienen Nisthilfen in den Beeten auf kleinstem Platz als effektive Rückzugsorte für Bienen und andere Nützlinge.
Längst hat der Klimawandel Einfluss auf den Sommerflor genommen. Die Beete, beispielsweise am Dr.-Robert-Schelp-Kreisel, vor dem Carolinensaal oder am Schlossplatz, werden so gestaltet, dass die Bepflanzung den Veränderungen gewachsen ist. Deshalb wurden Pflanzen gewählt, die auch über einen längeren Zeitraum Hitze gut wegstecken. Zu den Raritäten gehören Leberbalsam, Zinnie und Gazanie.red/fsf
Autor:Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens |
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