Stadtwerke Pirmasens
Stabiles Ergebnis trotz weiterhin angespannter Lage
Pirmasens. Zuerst die Corona-Pandemie, dann der Krieg in der Ukraine mit den damit verbundenen Preisentwicklungen stellten die Stadtwerke vor enorme Herausforderungen. Zudem haben sich politische Instrumente immer mehr verzögert. „2023 war wieder ein sehr turbulentes Jahr. Doch wir haben diese Situation bestmöglich gemeistert. Die Krisenbewältigung war hervorragend und macht uns zuversichtlich für 2024“, so Aufsichtsratsvorsitzender Michael Maas.
Pirmasens musste lernen, mit der Energiekrise und deren Folgen umzugehen. Insbesondere die extrem gestiegenen Energiepreise glichen einem Schlag ins Kontor der Bürger. Zudem sorgte die Inflation dafür, die finanzielle Situation der Bürger nachhaltig zu verschlechtern. Um für Entlastung zu sorgen, legte die Bundesregierung Preisbremsen für Strom, Gas und Wärme fest. Bereits im Dezember 2022 griff die erste Entlastungsmaßnahme, indem der Dezember-Abschlag ausgesetzt wurde. 2023 folgten dann die Energiepreisdeckel.
„Es war wirklich ein verrücktes Energiejahr 2023. Doch trotz der weiterhin angespannten Lage ist der Geschäftsverlauf der Stadtwerke Pirmasens als stabil zu bezeichnen“, berichtet Geschäftsführer Christoph Dörr. „Die wesentlichen Kostentreiber bleiben weiterhin die hohen Energie- und Kraftstoffpreise. Die Stadtwerke Pirmasens Holding GmbH konnte den Jahresüberschuss 2023 um 1,1 Millionen Euro auf 1,2 Millionen Euro steigern und liegt somit knapp unter dem letzten 'Normaljahr' 2019.“
Die dauerdefizitären Bereiche der allgemeinen Daseinsvorsorge, das Bad und die Verkehrsbetriebe, weisen mit rund vier Millionen Euro ein negatives Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres aus. Es liegt allerdings immer noch um eine Million Euro höher als das des Jahres 2021. Das Ergebnis der Versorgung liegt mit 8,3 Millionen Euro um rund zwei Millionen Euro (Ergebnis nach Steuern) über dem Ergebnis des Vorjahres und entspricht somit in etwa dem Ergebnis des Jahres 2021.
Die gesamte Netzabgabe im Strombereich reduzierte sich gegenüber 2022 um 7,7 Prozent. Im Bereich Gas und Wärme nahm der Verbrauch aufgrund der milderen Witterung und der Energiesparmaßnahmen um 6,7 Prozent beziehungsweise um 2,8 Prozent im Vergleich zu 2022 ab. „Somit können wir für 2023 ein stabiles Ergebnis im Konzern vermelden“, so Christoph Dörr.
„Die Energiebörsen haben sich etwas beruhigt und sich auf einem niedrigeren Niveau eingependelt, das jedoch höher liegt als vor der Energiekrise. Nichts desto trotz sind dies gute Nachrichten für die Kunden, denn die Preise für Energie werden spätestens zum Jahreswechsel 2024/25 günstiger“, kündigt der Stadtwerke-Geschäftsführer an.
Brandschutz wird angepasst
Das Ergebnis des PLUB verschlechterte sich 2023 im Vergleich zum Vorjahr um fast eine halbe Million Euro. Und wetterbedingt war der Start in die Freibadsaison in diesem Jahr so schlecht wie noch nie. „Doch wir wollen auch in Zukunft ein akzeptables Angebot des Bades erhalten“, sind sich Christoph Dörr und Michael Maas einig.
Im PLUB laufen aktuell die Baumaßnahmen zur Ertüchtigung des Brandschutzes sowie der Bau einer Fluchttreppe. Im kommenden Jahr wird zusätzlich eine Brandmeldeanlage installiert. Nach wie vor stehen im zweiten Obergeschoss des PLUB rund 200 Quadratmeter freie beplanbare Mietfläche zur Verfügung.
Weitere Ladestationen
Die öffentliche Ladeinfrastruktur in Pirmasens wurde weiter ausgebaut. Mittlerweile stehen sieben Ladestationen mit je zwei Ladepunkten zur Verfügung. Neu sind je eine E-Ladesäule am Berliner Ring sowie auf dem PLUB-Parkplatz. In Planung sind weitere Ladestationen, zum Beispiel im Bereich des Messegeländes.
Ruftaxis werden gut angenommen
Das Deutschland-Ticket erfreut sich wachsender Beliebtheit in der Bevölkerung. „Allerdings führen die steigenden Verkäufe beim Deutschland-Ticket nicht zu Mehreinnahmen, da zuvor deutlich mehr Geld für den ÖPNV ausgegeben wurde“, erklärt Christoph Dörr.
Gut angenommen werden auch die Ruftaxis, die seit Jahresbeginn unterwegs sind. „Bis Ende Mai haben wir damit 3.717 Fahrgäste befördert. Dabei legten unsere beiden E-Ruftaxis 16.339 Kilometer zurück“, so Dörr. „Darüber hinaus möchten wir auch im Busverkehr zukünftig auf Elektroantrieb setzen und werden dazu bis zum Jahresende Elektrobusse verschiedener Hersteller testen.“ fsc/red
Autor:Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens |
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