Modernisierung des Leibniz-Gymnasiums
Stadt investiert 2,7 Millionen Euro
Pirmasens. Die Stadt Pirmasens investiert rund 2,7 Millionen Euro in den Unterhalt und die Modernisierung des Leibniz-Gymnasiums. Schwerpunktmäßig fließen die Mittel in die energetische Sanierung, die Neuinstallation der Haustechnik und die Verbesserung des Brandschutzes sowie die Erneuerung der Fachsäle. Das Maßnahmenpaket soll in mehreren Bauabschnitten voraussichtlich bis Sommer 2025 realisiert werden.
Bereits im Jahr 2016 wurde mit der Dämmung der Speicherdecke mittels Steinwolle ein erster wichtiger Schritt zur Einsparung von Energie und der Vermeidung von Treibhausgasen umgesetzt. Größter Schwachpunkt sind aktuell die 257 Fenster, die ursprünglich einfachverglast sind und über einen für die Isolierung ungünstigen Metallrahmen verfügen. Im Herbst 2021 wurde mit dem Austausch entlang der Luisenstraße begonnen. Die Montage erfolgt in vier Bauabschnitten. Die neuen zweiflügeligen Kunststofffenster mit Oberlicht sind dreifachverglast und hochwärmedämmend. In den Sommerferien 2024 werden 40 Alu-Fenster im Trakt entlang der Dankelsbachstraße ersetzt, weitere 112 Fenster auf der Hofseite folgen im Jahr 2025.
Fast sieben Jahrzehnte nach Indienststellung des Gebäudes weist das Leibniz-Gymnasiums insbesondere aufgrund einer erheblich verschärften Gesetzeslage Nachbesserungen beim Brandschutz auf. Um im Ernstfall das zügige Flüchten aus allen Unterrichtsräumen zu ermöglichen, sind Nachbesserungen erforderlich. Dazu sind umfangreiche bauliche Maßnahmen notwendig. In enger Abstimmung mit der Schulleitung wurde ein Konzept erarbeitet, das den Charakter des Hauses mit dem großzügigen Foyer und dem offenen Treppenhaus beibehält.
In einem ersten Schritt wurde in den Herbstferien eine Fluchttreppe aus Stahl installiert, um einen unabhängigen Rettungsweg in den Pausenhof zu schaffen. Im Vorfeld wurden entsprechende Durchbrüche sowie der Einbau von Türen ausgeführt. Die Konstruktion wurde an der Giebelseite des kurzen Gebäudeflügels zur Dankelsbachstraße montiert. Parallel dazu sind auch im Inneren Umbauten angelaufen, um den Treppenturm auch bei verrauchtem Treppenhaus im Hauptgebäude benutzen zu können. Dazu zählt u.a. der Einbau von Flucht- und Bypass-Türen sowie das Aufstellen von Brandwänden.
Ertüchtigt werden muss auch die Elektrik, die am Rande der Belastbarkeit ist. Die Modernisierung soll Anfang 2024 beginnen. Bei laufendem Schulbetrieb wird eine neue Niederspannungshauptverteilung installiert. Dazu wurde bereits ein ehemaliger Archivraum vollständig entkernt, in dem künftig die Energiezentrale untergebracht wird.
Grundlegend saniert werden die Fachsäle für Chemie und Physik samt Lehr- und Vorbereitungsräumen. Mit Beginn der Pfingstferien 2024 beginnen die umfangreichen Arbeiten. Diese umfassen den Einbau neuer Elektrik und Lüftungsanlagen sowie die Erneuerung der Fußböden. Voraussichtlich ab Mitte August 2024 kann der Einbau und Anschluss der neuen Lehrmittel sowie der Labore, Waschbecken, Abzüge etc. beginnen. Ab Ende September 2024 sollen die Räume für Experimente und Unterricht wieder zur Verfügung stehen. „Wir warten sehnsüchtig auf die Fachsaalsanierung. Gerade im naturwissenschaftlichen Bereich lässt man die Schülerinnen und Schüler heute mehr ausprobieren, aber dazu braucht man auch die entsprechende Ausstattung“, erklärt Oberstudiendirektor Thomas Mohr.
Lärmintensive Arbeiten sollen den laufenden Schulbetrieb am LGP so wenig wie möglich beeinflussen und deshalb möglichst in den Ferien über die Bühne gehen. Aufgrund des Umfangs einzelner Gewerke und deren Abhängigkeit voneinander ist dies kein leichtes Unterfangen. Deshalb gehen die Planer vom städtischen Gebäudemanagement, bei denen die Fäden zusammenlaufen, stockwerksweise vor. In den Osterferien rücken die Trockenbauer an und legen im Erdgeschoss und der ersten Etage los. Die restlichen beiden Ebenen sind für die Pfingstferien anvisiert. In den Sommerferien steht die Ertüchtigung der Handläufe im Treppenhaus sowie der Einbau einer neuen Decke im 3. Stock an. Gleichzeitig werden neue Glaselemente und Rauchschutztüren im Flur montiert. Im laufenden Betrieb steht außerdem die Verlegung moderner Elektroleitungen in den Fluren der insgesamt vier Etagen an.
„Ich bin froh, dass wir Lösungen gefunden haben, durch die die offene Struktur des Gebäudes erhalten bleibt“, so Thomas Mohr.
Am 19. April 1955 war das Gebäude des naturwissenschaftlichen Gymnasiums in der Luisenstraße feierlich in Dienst gestellt worden. Der Neubau – errichtet nach damals modernsten Gesichtspunkten – war notwendig geworden, nachdem das Schulhaus bei Bombenangriffen 1944 stark beschädigt und 1945 vollständig zerstört worden war. In den Jahren 1969/71 erfolge die Aufstockung des Hauptgebäudes um eine weitere Etage.red/fsc
Autor:Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens |
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