Freundschaft ohne Grenzen
Stadt Pirmasens setzt Zeichen der Solidarität
Pirmasens. Als Zeichen der grenzenlosen Solidarität und tiefen Verbundenheit mit unseren französischen Nachbarn und Freunden wehen ab morgen, Samstag, 25. April, vor dem Pirmasenser Rathaus die Flaggen. Die Verwaltungsspitze setzt damit ein sichtbares Bekenntnis gegen die sich aufheizende Stimmung im Grenzgebiet.
„Die deutsch-französische Freundschaft ist ein kostbares Juwel. Wir dürfen nicht zulassen, dass die gelebte Solidarität zwischen unseren Völkern durch die Corona-Pandemie zerstört wird“, betont Oberbürgermeister Markus Zwick. Die aktuelle Situation sei eine Bewährungsprobe für die europäische Gesellschaft. Ihm und seinen beiden Kollegen im Stadtvorstand, Michael Maas und Denis Clauer, sei es ein persönliches Bedürfnis, den Nachbarn im Elsass und in Lothringen die eindeutige Botschaft zu senden: „Nous sommes amis. Continuons à être solidaires!“ (Wir sind Freunde, lasst uns weiterhin gemeinsam und solidarisch zusammenstehen).
Die Verwaltungsspitze appelliert eindringlich an die Menschen in Pirmasens und der Südwestpfalz gerade auch in der Krise Solidarität und Freundschaft mit unseren Nachbarn aktiv zu leben. „Wir müssen alle noch weiter zusammenrücken, denn eine Krise solchen Ausmaßes könne wir nur gemeinsam meistern, als Partner und Freunde“, beschwört OB Markus Zwick den Zusammenhalt.
Zum Schutz der Bevölkerung vor dem Coronavirus sind derzeit die Grenzen zwischen der Südwestpfalz und dem Département Grand-Est geschlossen. „Das bedeutet aber nicht, dass unsere partnerschaftliche Verbundenheit und Zusammenarbeit mit den Nachbarn an Bedeutung verloren hat. Ganz im Gegenteil: Wir stehen auch jetzt weiterhin fest zusammen und helfen einander über Grenzen hinweg“, so Markus Zwick. Deshalb seien auch unbürokratische Hilfslieferungen an Schutzausrüstung in die Nachbarregion selbstverständlich.
Angesichts der Corona-Pandemie sammeln vornehmlich französische Pendler schlechte Erfahrungen, die auf der Fahrt zu ihrem Arbeitsplatz in der Südwestpfalz kilometerlange Umwege und häufig auch Wartezeiten an den wenigen geöffneten Grenzübergängen in Kauf nehmen müssen. Darüber hinaus mehren sich die Berichte von Franzosen, die sich Anfeindungen und Denunziationen ausgesetzt sehen, darunter sogar am Arbeitsplatz.
„Wir bedauern die Anfeindungen zu tiefst und distanzieren uns ausdrücklich von einem solchen Verhalten“, bezieht OB Markus Zwick eindeutig Position. Viele Menschen aus dem Bitscher-Land würden auf vielfältige Weise zum Wohl der Siebenhügelstadt und der Region beitragen, unterstreicht der 43-Jährige seine Wertschätzung und ruft den Menschen zu: „Vive l’amitié franco-allemande!“.
Als Zeichen der Verbundenheit mit den Nachbarn wehen am morgigen Samstag vor dem Rathaus am Exerzierplatz die Europa-Flagge sowie die Trikolore und die Bundesflagge. Sie ergänzt um die Fahnen der Städte Pirmasens und Poissy. Die beiden Kommunen sind seit 1965 partnerschaftlich verbunden. Die französische Gemeinde mit mehr als 37 000 Einwohnern liegt rund 32 Kilometer westlich von Paris. Poissys Bürgermeister Karl Olive hat in einem Schreiben an seinen Amtskollegen Markus Zwick den Pirmasensern viel Glück und Gesundheit gewünscht. Darüber hinaus bekräftigte der 51-Jährige, dass die Städte auch in der Krise fest zusammenhalten. Schließlich sei die Jumelage tief in den Herzen der Menschen verwurzelt. ps
Autor:Tim Altschuck aus Kaiserslautern |
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