Baustellenrundfahrt durchs Stadtgebiet – Teil 1
Stadt Pirmasens und ihre Töchter investieren in Infrastruktur
Von Frank Schäfer
Pirmasens. Im Rahmen einer Baustellenrundfahrt durch Pirmasens stellte die Stadt Anfang Juli bedeutende Infrastrukturprojekte aus den Bereichen Hoch-, Tiefbau und Grün vor sowie Maßnahmen von Bauhilfe und Stadtwerken. Das Gesamtinvestitionsvolumen der ausgewählten Maßnahmen beläuft sich auf knapp neun Millionen Euro.
Südliche Hauptstraße
Im Mai haben die Arbeiten zum Ausbau der südlichen Hauptstraße, zwischen Sandstraße und Pfarrgasse, begonnen. Nach aktuellen Schätzungen liegen die Investitionskosten der Umgestaltung bei rund vier Millionen Euro. Davon entfallen rund 2,25 Millionen Euro auf den Straßenbau, der durch die Firma Wolff Tief- und Straßenbau GmbH & Co. KG aus Saarbrücken ausgeführt wird.
Im Vorfeld haben die Stadtwerke in dem rund 180 Meter langen Abschnitt zwischen Sandstraße und Pfarrgasse bereits alle im Baubereich verlegten Energie- und Wasserversorgungsleitungen inklusive der Hausanschlüsse erneuert. Die Leitungen waren rund 45 Jahre alt.
„Ich glaube, dass dieser Schritt der Umwandlung in eine Geschäftsstraße sich positiv auswirken wird auf die Entwicklung unserer Stadt“, so Oberbürgermeister Markus Zwick.
Im Herbst 2021 hat die Stadtverwaltung im Dialog mit Anliegern, Einzelhändlern und Hausbesitzern ein zukunftsfähiges Konzept zur Neugestaltung des Straßenabschnitts erarbeitet. Ziel war die deutliche Aufwertung der südlichen Fußgängerzone. Durch die Einrichtung einer verkehrsberuhigten Zone und mehr Grünsoll die Aufenthaltsqualität spürbar gesteigert werden, trotz einer temporären Öffnung für den Verkehr. Nachts und an Sonn- und Feiertagen wird der Bereich mit Pollern abgesperrt.
„Bevor der eigentliche Ausbau starten konnte, waren komplexe Vorarbeiten im Untergrund notwendig. Die Hauptstraße ist mit einem dichten Netz unterschiedlicher Versorgungsstränge durchzogen, dazu gehört auch die zentrale Fernwärmeleitung. Bevor die Stadtwerke mit der Modernisierungsmaßnahme beginnen konnten, waren umfangreiche Ordnungsmaßnahmen notwendig“, erklärte Bürgermeister Michael Maas.
Im Frühjahr 2022 wurden im Zuge von Sondierungsarbeiten für das Baugrundgutachten im Bereich vor dem Moster-Gebäude (Hauptstraße 62-68) im Untergrund alte Kellergewölbe gefunden. Diese befanden sich in einem sehr schlechten baulichen Zustand. Um die geplante Maßnahme realisieren zu können und wieder einen tragfähigen Untergrund zu erhalten, mussten die unterirdischen Keller und Gewölbe verfüllt und teilweise zurückgebaut werden.
Die Stadtwerke haben planmäßig alle Versorgungsleitungen und Hausanschlüsse (Strom, Gas, Wasser und Fernwärme) erneuert. Die kalkulierten Gesamtkosten für diesen Bauabschnitt liegen bei 1,2 Millionen Euro.
„Der Flickenteppich mit zahlreichen Asphaltflecken war nur ein Zwischenschritt und eine Übergangslösung“, erklärte Markus Zwick und appellierte an das Verständnis und die Geduld der Anwohner: „Die Baumaßnahmen werden mit einigen Unannehmlichkeiten verbunden sein, aber ich bin überzeugt, dass es sich lohnen wird.“ Und Bürgermeister Michael Maas ergänzt: „Wir wollen mit den Bauarbeiten bis Oktober durch sein, vorausgesetzt, dass das Wetter mitspielt.“
Der Umbau der südlichen Hauptstraße kostet rund vier Millionen Euro. Davon entfallen rund 2,25 Millionen Euro auf den Straßenbau, der finanziert wird durch das Straßenbauprogramm der wiederkehrenden Beiträge. Der Stadtanteil wird über Städtebauförderung bezuschusst. Die vor zwei Jahren durchgeführte Kanalsanierung kostete 340.000 Euro.
Brandschutz im PLUB
Das PLUB-Hallenbad ist aktuell geschlossen, da der Brandschutz aufgrund der bestehenden Bestimmungen angepasst werden muss. Dazu gehören das Erstellen von Brandschutzwänden, das Herstellen eines zweiten Fluchtwegs und das Errichten einer Brandmeldeanlage. Darüber hinaus wird die Technik weitreichend saniert.
„Instandhaltung und Sanierung sind immens wichtig, um das Schwimmbad zukunftsfähig zu erhalten“, so Bürgermeister Michael Maas.
Die Kosten der Baumaßnahmen wurden mit rund 800.000 Euro veranschlagt. Das Hallenbad ist noch bis einschließlich 25. August geschlossen.
Umgestaltung des Schillerplatzes
Bis Ende Oktober soll der Kreuzungsbereich am Schillerplatz umgestaltet werden. 300 Quadratmeter der Asphaltfläche werden zurückgebaut und begrünt. Die Flächen rund um die vorhandenen Linden werden vergrößert. Die Umgestaltung soll den Verkehr beruhigen und die Aufenthaltsqualität verbessern. Fußgänger sollen in Zukunft sicherer über den Platz gelangen. Im Vorfeld konnten die Anwohner Ideen und Vorschläge für die Umgestaltung einbringen.
„Wir können hier mit einfachen Mitteln für die Entschleunigung des Verkehrs sorgen“, erklärt André Jankwitz, Leiter des Garten- und Friedhofsamtes. „Die große Asphaltfläche wird verschwinden. Wir werden flache Beete anlegen, die außerdem mit dazu beitragen, dass bei starkem Regen das Wasser auf der Fläche zurückgehalten wird. Es werden Aufenthaltsbereiche geschaffen mit Sitzbänken und Spielgerät für die Kinder. Darüber hinaus werden wir hier elf neue Bäume pflanzen, Eschen und auch Obstbäume. Parkplätze werden auch weiterhin in der gleichen Anzahl zur Verfügung stehen“, so Jankwitz. Das stadtweite Thema „essbare Stadt“ wird auch am Schillerplatz angesiedelt. Das heißt, Obst und Gemüse in den neuen Beeten und an den Obstbäumen können die Bürger selbst ernten.
„Der Schillerplatz ist ein gutes Beispiel dafür, wie man sowohl die Verkehrsführung verbessern kann, und gleichzeitig im Sinne der Biodiversität und des Klimaschutzes für mehr grün in der Stadt sorgen kann“, so Oberbürgermeister Markus Zwick.
Die Kosten sind mit rund 60.000 Euro kalkuliert. Davon kommen 30.000 Euro von der bundesweit tätigen Stiftung „Lebendige Stadt“ und weitere 30.000 Euro an Fördermitteln der KfW.
Autor:Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens |
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