Baustellenrundfahrt durchs Stadtgebiet – Teil 2
Stadt Pirmasens und ihre Töchter investieren in Infrastruktur
Von Frank Schäfer
Pirmasens. Im Rahmen einer Baustellenrundfahrt durch Pirmasens stellte die Stadt Anfang Juli bedeutende Infrastrukturprojekte aus den Bereichen Hoch-, Tiefbau und Grün vor sowie Maßnahmen von Bauhilfe und Stadtwerken. Das Gesamtinvestitionsvolumen der ausgewählten Maßnahmen beläuft sich auf knapp neun Millionen Euro.
Wohnblocks an der Ziegelhütte
Die Wohnblöcke „An der Ziegelhütte 4-22“ werden in drei Bauabschnitten energetisch modernisiert. Bei den Maßnahmen zur Wärmeversorgung setzt man auf Pellets, Erdgas, Wärmepumpe und Solarthermie. Für alle Wohnungen ist eine zentrale Nahwärmeversorgung vorgesehen, von der Heizzentrale in Haus 16 in jeden Wohnblock. Die Wärmeerzeugung erfolgt durch Biomasse und Sonnenenergie. Ein Wärmemengenzähler pro Wohnung misst den Eigenverbrauch der jeweiligen Wohneinheit. Die energetische Modernisierung reduziert die Heizkosten sowie die Kosten für Schornsteinfeger und Wartung und führt zu einer Energieeinsparung von rund 50 Prozent. Die Maßnahmen führen zu einer deutlichen Einsparung von CO2 und dienen damit auch dem Klimaschutz.
„Durch die Maßnahmen erreichen wir eine Energieeinsparung von 75 bis 80 Prozent“, betont Architekt Volker Wilhelm. Die Kosten der energetischen Modernisierung belaufen sich auf rund 3,5 Millionen Euro. Die Fördersumme liegt bei rund 25 Prozent.
Bauarbeiten in der Arnulfstraße
In der Arnulfstraße werden im Bereich zwischen Maximilianstraße bis Waisenhausstraße die Versorgungsleitungen erneuert. Betroffen sind die Sparten Wasser, Strom und Gas. Die Bauarbeiten haben am 21. Juni begonnen. Bis Mitte September soll die Erneuerung der Versorgungsleitungen fertiggestellt sein. Hierfür sind 330 Meter Wasserversorgungsleitung, 220 Meter kV-Kabelsystem inklusive Datenkabel und 85 Meter Gasversorgungsleitung zu bauen. Die Kosten wurden für die Stromversorgung mit 90.000 Euro kalkuliert, für die Gasversorgung mit 80.000 Euro und für die Wasserversorgung mit 200.000 Euro.
Sanierung der Rheinbergerstraße
Im Rahmen des Ausbauprogramms wird seit Anfang April die Rheinbergerstraße umfassend saniert. Für Verzögerungen sorgte nicht nur das Regenwetter, auch der Fund einer Sprenggranate aus dem Zweiten Weltkrieg zieht die Bauarbeiten in die Länge. Anfang Juni wurde die Munition gefunden und Kampfmittelräumdienst entsorgt. „Rundum die Granate wurden noch Splitter gefunden, daher muss in der Straße weiterhin sehr sorgfältig vorgegangen werden“, berichtet Bürgermeister Michael Maas. Das bedeutet, dass ein Spezialist einer Kampfmittelräumfirma vor jeder Grabung das Erdreich sondiert. Erst nach seiner Freigabe darf weitergearbeitet werden. Der bisherige Zeitplan, von April bis Oktober, wird daher nicht einzuhalten sein.
Im Vorgriff auf den Straßenbau wurde die versorgungstechnische Infrastruktur durch die Stadtwerke modernisiert. Erneuert wurden die Versorgungsleitungen sowie Hausanschlüsse für Gas und Wasser. Die Kosten belaufen sich auf rund 330.000 Euro. Die Sanierung des maroden Hauptkanals erfolgte mittels Inlinerverfahren. Außerdem wurden noch acht Schächte sowie 25 Anschlussleitungen von Grundstücken saniert. Die Kosten belaufen sich auf rund 410.000 Euro.
Die Rheinbergerstraße im Winzler Viertel weist eine Besonderheit auf, denn sie besteht aus zwei Sackgassen. Der Ostteil misst rund 180 Meter und verläuft von der Rupprecht- bis zur Arnulfstraße. Der westliche Abschnitt mit einer Länge von gut 145 Metern zweigt von der Arnulfstraße ab.
Vorgesehen ist, dass die Rheinbergerstraße voraussichtlich bis Oktober komplett erneuert wird. Dabei werden Fahrbahn und Gehwege ausgebaut sowie die Straßenentwässerung erneuert. Das Trottoir wird mit grauem, die Parkflächen mit anthrazitfarbigem Betonsteinen gepflastert. Die Beleuchtung wird mittels elf LED-Leuchten vom Typ „Luma“ modernisiert. Sieben zusätzliche, klimaresistente Stadtbäume sollen künftig die Lebensqualität in der Rheinbergerstraße aufwerten. Außerdem ist im Ostteil die Errichtung einer Einhausung für Müllcontainer vorgesehen. Nach dem Abschluss der Arbeiten werden ca. 3.800 Quadratmeter Verkehrsfläche erneuert sein.
Die Kosten für die Infrastrukturmaßnahme belaufen sich auf insgesamt 2,425 Millionen Euro. Davon entfallen rund 1,685 Millionen Euro auf den Straßenbau, der durch die Firma P. Gross Infra GmbH & Co. KGausgeführt wird. Die Planungen stammen vom Ingenieurbüro Georg Grunhofer (Pirmasens).
Autor:Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens |
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