Steigerungen ab Januar
Stadtwerke erhöhen die Strom -und Gaspreise
Pirmasens. Ab Januar 2023 steigen die Energiepreise. Christoph Dörr, Geschäftsführer der Stadtwerke Pirmasens, erklärt: Mit den neuen Preisen kommen die realen Preissteigerungen an den Energiebörsen beim Endverbraucher an. Ändern können wir das nicht." Er verweist auf die Politik, die bis dato (mit Ausnahme des Entlastungsbetrages nach dem Erdgas-Wärme-Soforthilfegesetz (EWSG) sowie der Mehrwertsteuerreduzierung bei Gas) ihre weiteren Ideen zur Abschwächung der Energiepreisspirale noch nicht final beschlossen hat. Die Stadtwerke Pirmasens setzen die reduzierte Mehrwertsteuer gemäß den gesetzlichen Vorgaben für das komplette Jahr 2022 bei Kunden mit nur einer Jahresrechnung um. Ohne gesetzliche Grundlage für die politisch bereits angekündigte Preisbremse, erfolgen die Preisangaben bei Gas unter Berücksichtigung der auf sieben Prozent reduzierten Mehrwertsteuer. Sobald die Preisbremse und deren Ausgestaltung beschlossen ist, geben die Stadtwerke die reduzierten Preise ohne Zeitverzug an die Kunden weiter.
Die massive Preisentwicklung während des Jahres 2022 zeigt die Steigerung und den Sprung auf 2023: Die Strompreise steigen im neuen Jahr in der Grundversorgung um 105 Prozent. Beim Gas liegt die Steigerung bei 84 Prozent. Aufgrund der aktuellen und mit großen Risiken behafteten Marksituation haben die Stadtwerke kürzlich ihr Tarifangebot stark reduziert. Das Angebot an neuen Verträgen beschränkt sich auf die Grundversorgung. Altverträge – es handelt sich dabei um Verträge, welche vor dem 02.11.2022 abgeschlossen wurden) behalten jedoch ihre Gültigkeit. Wer bereits einen Sondervertrag hat, für den fallen die Steigerungen geringer aus: Hier steigt der Strom- und Gaspreis um 86 beziehungsweise 62 Prozent. Der Versorger erhöht zudem die Grundpreise bei Strom in den fünf unterschiedlichen Verbrauchsstufen.
Befristeter Wechsel in Sonderverträge für Bestandskunden möglich
Dörr legt allen Bestandskunden, die aktuell noch in der Grundversorgung sind, den zeitlich befristet angebotenen Wechsel in die wesentlich günstigeren Sonderverträge ans Herz. Dieser ist möglich von Montag, 21. November bis Donnerstag, 24. Dezember.
Weshalb steigen die Preise so eklatant?
Grund dafür ist die Preisspirale an den Beschaffungsmärkten, welche in letzter Zeit ausschließlich steilen Aufwärtstrends ausgesetzt waren. Stadtwerke-Geschäftsführer Christoph Dörr berichtet: „Wir haben es mit einer Preisverfünffachung bei Strom und Gas zu tun. Bislang konnten wir mithilfe unserer mittelfristigen Einkaufstrategie große Preissprünge für unsere Kunden abmildern. Aufgrund der langanhaltenden Situation steigender Preise ist dies nun nicht mehr möglich, weil dafür unsere Reserven aufgezehrt sind.“ Zudem, so erklärt Dörr, nehmen mit steigenden Preisen auch Risiken zu. Beispielshaft nennt er hierfür das Risiko zunehmender Zahlungsausfälle sowie der verlustbringende Abverkauf von Restmengen, was bei hoher Kundenfluktuation wahrscheinlich ist. Dass aktuell die Börsenpreise bei Gas etwas gefallen sind, wirkt sich – je nachdem, wie sich die sonstigen Gaspreisbestandteile verändern – erst mit großem Zeitverzug aus, da die Stadtwerke eine risikoarme Einkaufsstrategie zur Sicherung der Energieversorgung verfolgen. Die Stadtwerke rechnen nicht damit, dass sich die Preissituation in den Jahren 2023 und 2024 wesentlich entspannen wird. jg/ps
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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