Personalmangel bei der Feuerwehr
Standort Pirmasens stellt Grundausbildung
Pirmasens. Retten – Löschen – Bergen – Schützen: Auch die Feuerwehr Pirmasens kommt diesen Aufgaben zuverlässig nach – im Jahr 2021 insgesamt mehr als 630 Mal. Um angesichts einer stetig steigenden Zahl an Einsätzen das derzeit 18-köpfige hauptamtliche Personal in den drei Wachabteilungen vergrößern zu können, haben sich die Wehren aus Primasens mit denen in Zweibrücken und Speyer zusammengetan. Denn wie Pirmasens stehen diese vor der Herausforderung, dem Personalmangel mit der Ausbildung von Fachkräften für den eigenen Standort entgegenzuwirken.
Das gemeinsame Pilotprojekt: die sechsmonatige Grundausbildung des Berufsfeuerwehr Laufbahn-Lehrgangs für Anwärter in den drei Städten selbst zu übernehmen.
Hintergrund dafür sind fehlende Kapazitäten bei den Berufsfeuerwehren in Rheinland-Pfalz: Diese bilden derzeit primär ihre eigenen Feuerwehrbeamten aus. Aufgrund der technisch optimal ausgestatteten Räume und Fahrzeuge findet die feuerwehrtechnische Grundausbildung komplett in Pirmasens statt. Die darauf folgenden Wachpraktika und die Ausbildung zum Rettungssanitäter werden in den jeweiligen Städten absolviert. Zur zweiwöchigen Truppführer-Ausbildung vor dem Laufbahnlehrgang an der LFKA (Feuerwehr- und Katastrophenschutzakademie Rheinland-Pfalz) in Koblenz kommen alle wieder nach Pirmasens.
Das kooperative Ausbildungsangebot soll auf weitere Städte und Kommunen ausgedehnt werden. Anfang April haben zuletzt neun künftige Brandmeister, je drei aus Primasens, Zweibrücken und Speyer mit der Grundausbildung begonnen. Bis Mitte September erlernen sie jetzt alle grundlegenden Tätigkeiten der Feuerwehr inklusive Maschinisten- und Kettensägenlehrgang. Hinzu kommen Exkursionen zu Firmen und Energieversorgern sowie Stapler- und Kranführerschein. Den Projektverantwortlichen ist es gelungen, mit Michael Ufer, dem früheren stellvertretenden Direktor der Feuerwehr Kaiserslautern, einen überaus erfahrenen Lehrgangsleiter zu gewinnen. Als Ausbilder fungieren außerdem Karl-Heinz Bär, der Pirmasenser Brand- und Katastrophenschutzinspekteur und Leiter des Brand- und Katastrophenschutzamts sowie der dortige stellvertretende Amtsleiter Simon Tigges. Den drei Teilnehmern aus Speyer steht über die gesamte Zeit der Grundausbildung eine möblierte Wohnung in Pirmasens zur Verfügung, da sie die weiteste Anreise haben.
„Gebäudebrände, Verkehrsunfälle, Tierrettung, Alarme von Brandmeldeanlagen, Türöffnungen, Rettung von Wanderern und Kletterern nach Unfällen und vieles mehr: Das Einsatzgebiet der Pirmasenser Feuerwehr ist breitgefächert. Damit jederzeit auch schnelle Hilfe gewährleistet ist, braucht es bestens ausgebildete Feuerwehrleute und stetig auch qualifizierten Nachwuchs für diese überaus verantwortungsvolle Tätigkeit. Weil es aber leider kaum noch Möglichkeiten gibt, Kameraden aus der Wehr in unserer Region zur Grundausbildung bei den Berufsfeuerwehren unterzubringen, fiel die Entscheidung, dies einfach selbst in die Hand zu nehmen – schließlich stehen die Feuerwehren in Pirmasens, Zweibrücken und Speyer ohnehin im engen Kontakt untereinander“, kommentiert Denis Clauer, Beigeordneter der Stadt Pirmasens. jg/ps
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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