Workshops bieten Möglichkeit zur Beteiligung
Startschuss zum farbenfrohen Mosaik an der Münztreppe
Pirmasens. Nach der 2019 eingeweihten „Vogeltreppe“ mit farbenprächtigen Motiven aus Flora und Fauna entsteht in Pirmasens ein weiteres beeindruckendes Mosaik-Kunstwerk im öffentlichen Raum. Standort dafür wird eine großflächige Mauer am Münzplatz in unmittelbarer Nähe zur Fußgängerzone der westpfälzischen Stadt. Unter dem Leitbild „Zeitsprung“ gestaltet dort Tanja Lebski ein etwa 20 Quadratmeter umfassendes Mosaik, das drei Teile zu einem harmonischen Ganzen kombiniert.
Zu sehen ist ein schaukelndes Mädchen, das sinnbildlich für den Aufschwung der Stadt in eine positive Zukunft steht und in einer dynamischen Bewegung seinen Schuh fliegen lässt. Zugleich geht ein fließender Himmel-Wasser-Verlauf über in einer Reihe von in Münzenform gearbeiteten Motiven, die Bezüge zur Stadtgeschichte herstellen, etwa zum Stadtgründer Landgraf Ludwig IX. oder dem in Pirmasens geborenen Dadaisten Hugo Ball. Mit ihrem Entwurf hatte sich die erfahrene Mosaikkünstlerin Tanja Lebski aus Altleiningen in einem von der Stadt Pirmasens ausgeschriebenen öffentlichen Wettbewerb gegen Künstler aus ganz Deutschland durchgesetzt. Für das raumgreifende und inhaltlich mehrschichtige Kunstwerk kommt unter anderem nachtleuchtendes Glas zum Einsatz, das in der Dämmerung und im Dunkeln für außergewöhnliche Effekte sorgt. Die offizielle Einweihung des Mosaiks „Zeitsprung“ findet im Rahmen der zweiten Auflage des SchlabbeflickerFestivals am Wochenende vom 2. bis 4. August statt.
Die Vorbereitungen für den Bau des Mosaiks haben bereits begonnen. Kreative Unterstützung erhält Tanja Lebski dabei von mehreren Künstlern, die Anfang März in ihr Atelier zu einer Werkstattwoche anreisen. Darüber hinaus ist auch eine Beteiligung von Pirmasenser Bürgern aller Altersgruppen geplant: In eigens von Tanja Lebski angebotenen Workshops werden beispielsweise Schulklassen eigene „Münzen“ erarbeiten, um das bestehende Mosaik zu erweitern. Die fachgerechte Vorbereitung der Mauer übernimmt die Stadt Pirmasens; die dafür notwendigen Kosten in Höhe von rund 100.000 Euro werden durch die Städtebauförderung finanziert. Die gleiche Summe steuert die Liselott und Klaus Rheinberger-Stiftung zur Finanzierung der künstlerischen Maßnahmen bei.
Stadtverschönerung durch Mosaikkunst
„Die wunderschön gestaltete Vogeltreppe in Pirmasens hat eine zuvor schmucklose Treppe zu einem rheinland-pfalzweit einzigartigen künstlerischen Hotspot gemacht und von Beginn an sowohl die Pirmasenser als auch die Gäste unserer Stadt durchweg begeistert. Wir freuen uns sehr, nun auch die Fläche am Münzplatz mit einem weiteren ganz besonderen Mosaik ästhetisch aufwerten zu können, das auf gleichermaßen spielerische wie ausdrucksstarke Weise die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Pirmasens widerspiegelt. Unsere Freude wird sogar noch größer, weil die Künstlerin Tanja Lebski die Bürger in den Entstehungsprozess mit einbinden will – so wird aus „Zeitsprung„ ein Kunstwerk für die Stadt und zum Teil auch von der Stadt“, zeigt sich Denis Clauer, Kulturdezernent der Stadt Pirmasens, begeistert von dem Projekt.
Mit der „Vogeltreppe“ hielt 2019 das erste Beispiel farbenfroher Mosaikkunst Einzug im öffentlichen Raum von Pirmasens. Entstanden ist es unter der Leitung der aus Chile stammenden Künstlerin Isidora Paz López, die in Hinterweidenthal lebt und die im Projekt von mehr als 100 Künstlern aus aller Welt unterstützt wurde. An der Treppe finden sich heute auf rund 70 Quadratmetern insgesamt 170 Motive von heimischen sowie in Europa und der Welt beheimateten Vögeln, darunter beispielsweise mit dem Dodo auch eine bereits ausgestorbene Art. Auf diese Weise zeigt die „Vogeltreppe“ nicht nur die Schönheit der Vögel, sondern betont auch die Bedeutung des Schutzes aller lebenden Arten auf der Erde.red
Autor:Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens |
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