Streuobstwiesen: Wo das gelbe Band weht, winkt reiche Ernte
Pirmasens. Vom Baum in den Mund: Jährlich verrotten viele Kilo Obst auf Wiesen, in Gärten und an Feldrainen. Dieser Verschwendung wirkt die Stadt Pirmasens entgegen und beteiligt sich erneut an der Aktion „Gelbes Band“. Die Idee dahinter: Speziell markierte Bäume werden zum Abernten für die Allgemeinheit freigegeben, bevor die Früchte verderben.
Die Verwaltung geht seit 2020 mit gutem Beispiel voran und hofft, dass sich möglichst viele private Grundstückseigentümer an dem Projekt beteiligen. „Wir haben beobachtet, dass Streuobstwiesen immer häufiger nicht abgeerntet werden und das Obst unter den Bäumen verfault“, berichtet Bürgermeister Michael Maas. Die Gründe sind vielfältig. Oft seien die Besitzer mit den großen Mengen an Früchten schlichtweg überfordert oder aus Altersgründen nicht mehr in der Lage die Äpfel, Birnen, Quitten und Nüsse auf ihrem Grundstück selbst zu pflücken oder weiterzuverarbeiten. „Mit der Aktion Gelbes Band wollen wir gegensteuern“, so Maas weiter. Pirmasens verfügt nach seinen Angaben auf 4,5 Hektar Fläche über rund 450 Obstbäumen innerhalb der Kernstadt und den Ortsbezirken.
Zahlreiche Bäume auf den kommunalen Streuobstwiesen sind bereits mit gelbem Band markiert, um deutlich zu machen: Hier dürfen sich Bürger guten Gewissens bedienen. Das „Gelbe Band“ lädt dazu ein, Obst und Nüsse zu pflücken und sorgt dafür, dass weniger Früchte unter den Bäumen verderben und einer sinnvollen Verarbeitung zugeführt werden. „Streuobstwiesen haben nicht nur eine besondere Bedeutung als selten gewordener Lebensraum für Kleintiere und Insekten, sondern bieten auch den Pirmasensern einen großen Nutzen“, erläutert Michael Maas. Der Bürgermeister bittet die Bevölkerung eindringlich, nur auf den markierten Flächen zu ernten, die Bäume nicht zu beschädigen und keine Äste oder Zweige abzubrechen. Das Abernten geschieht auf eigene Gefahr. Um auch die oberen Bereiche der Bäume abernten zu können, stehen Obstpflücker mit Teleskopstil zur Ausleihe bereit. Diese können in der Touristinformation im Rheinberger zu den Öffnungszeiten kostenlos ausgeliehen werden.
Interessierte, die sich an der Aktion beteiligen möchten, sind ausdrücklich dazu eingeladen die Obstbäume auf dem eigenen Grundstück gut sichtbar mit einem gelben Band zu markieren. So wissen Bürger jederzeit, wo sie ohne Nachfrage beim Besitzer nach Herzenslust ernten dürfen.
Die gelben Bänder können kostenlos bei der Umweltberatung im Bauamt, Schützenstraße 16, nach vorheriger telefonischer Vereinbarung abgeholt werden. Für Rückfragen steht Umweltberaterin Kerstin Trappmann unter der Rufnummer: 06331 842490 gerne zur Verfügung.red
Weitere Informationen:
Weitere Informationen zur Aktion „Gelbes Band“ sowie eine Übersichtskarte mit den Standorten kommunaler Streuobstwiesen sowie weitere Listen mit Informationen zu Genussreife und Haltbarkeit gibt im Internet unter www.pirmasens.de/gelbesband
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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