Stadtwerke warnen vor Betrug
Tipps zur effektiven Abwehr von Trickbetrügern

Bei unseriösen Anrufen sollte man am Telefon immer nachfragen, woher der Anrufer die Telefonnummer hat, denn ohne vorherige Einwilligung ist telefonische Werbung verboten und kann der Bundesnetzagentur angezeigt werden | Foto: Polizei Bochum
  • Bei unseriösen Anrufen sollte man am Telefon immer nachfragen, woher der Anrufer die Telefonnummer hat, denn ohne vorherige Einwilligung ist telefonische Werbung verboten und kann der Bundesnetzagentur angezeigt werden
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Pirmasens. Die Stadtwerke erreichten mehrere Kundenanrufe, die über Trickbetrug an der Haustür berichteten. Damit Kunden den Betrügern nicht auf den Leim gehen, haben die Stadtwerke ein paar Tipps zur effektiven Abwehr:
1. Immer nachfragen, wer konkret am anderen Ende der Leitung bzw. vor der Haustür ist.
2. Immer den Namen der Person, der Firma sowie deren Adresse notieren.
3. Aufzeichnung von Gesprächen immer mit einem deutlichen „Nein“ ablehnen
4. Am Telefon immer nachfragen, woher der Anrufer ihre Telefonnummer hat, denn ohne vorherige Einwilligung ist telefonische Werbung verboten und kann der Bundesnetzagentur angezeigt werden. Diese ahndet solche Vergehen mit Bußgeldern bis zu 300.000 Euro.
5. Telefonnummer des Anrufers notieren und aufgrund von Terminen einen Rückruf anbieten: Unseriöse Anbieter wünschen keine Rückrufe.
6. Niemals persönliche Daten preisgeben. Weder Kundennummern, Zählernummern, Lieferstellennummern, Geburtstage und auch keinesfalls Bankverbindungen.
7. Sofern nach einem Anruf oder Besuch eine „Vertragsbestätigung“ kommt, dieser umgehend schriftlich per Einschreiben widerrufen
Besonders wichtig ist Folgendes: Wer auch immer mit der Situation eines Werbers oder Hausierers betroffen ist, ist Herr seines Telefons beziehungsweise seiner Haustür und bestimmt einzig und alleine über seine persönlichen Daten. Niemand kann dazu gezwungen werden, etwas von sich preiszugeben. Oftmals kommen einem Angebote an der Haustür oder am Telefon dubios vor. Aus diesem Grund ist der beste Schutz, konsequent den Hörer aufzulegen oder einfach die Haustür zu schließen.

Die typischen Betrugsmaschen

Oftmals geben sich die Personen als Mitarbeiter der Stadtwerke Pirmasens oder auch nur „der Stadtwerke“ aus bzw. sie teilen den Kunden mit, dass sie im Auftrag „der Stadtwerke“ tätig sind. Teilweise treten die Personen auch sehr aggressiv auf. Grund dafür ist, dass es sich bei den Werbern überwiegend um Verkäufer handeln, welche auf die Provision aus sind, die sie für das Anwerben neuer Kunden erhalten. Sobald die Unterschrift getätigt wurde, kann davon ausgegangen werden, dass sich diese Personen nie mehr vor Ort blicken lassen, da sie dann schon in ihren nächsten Zielort weitergezogen sind. Es handelt sich um eine typische Drückermethode.
Die Masche ist, den Angesprochenen vorzugaukeln, dass die Preise bei „den Stadtwerken“ steigen und dies vermieden werden kann, indem jetzt ein Tarifwechsel vollzogen wird. Danach erfolgt eine Abfrage von Lieferstellennummer und Zählerstand. Einige Tage später fallen Verbraucher meist aus allen Wolken, wenn sie erfahren, dass sie ihren Versorger gewechselt haben, denn dann flattert ihnen die schriftliche Bestätigung des neuen Anbieters per Post ins Haus.
Dazu sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Christoph Dörr: „Bei Preisänderungen informieren wir alle Kunden schriftlich mit einer Vorlaufzeit von sechs Wochen. Tarifwechsel an der Haustür gibt es bei uns nicht.“
Eine weit verbreitete Masche von externen Energievertrieben ist es, den Kunden erst nach Verstreichen seiner Widerrufsfrist eine schriftliche Bestätigung zum Versorgerwechsel zukommen zu lassen. Damit ist es dem Kunden unmöglich, dem versehentlich geschlossenen Vertrag zu widersprechen. Dies ist eine besonders perfide Vorgehensweise, die leider immer öfters vorkommt.
Betrug an der Wohnungstür ist heute ebenfalls eine Masche, die regelmäßig vorkommt. Hausierer geben sich als „Stadtwerke-Mitarbeiter“ aus. Christoph Dörr sagt dazu: „Unsere Mitarbeiter haben immer einen Dienstausweis dabei, den sie auf Verlangen vorzeigen. Auch Mitarbeiter von Fremdfirmen, die zum Beispiel für uns die Zähler ablesen, können immer eine Bestätigung von uns vorweisen. Lassen Sie sich im Zweifelsfall zur Sicherheit neben dem Dienstausweis immer auch den Personalausweis vorlegen. Vergleichen Sie die Daten von Personal- und Dienstausweis und gewähren Sie immer erst den Zutritt, wenn alle Unklarheiten beseitigt sind. Lassen Sie sich keinesfalls unter Druck setzen.“
Wer sich nicht sicher ist, lässt einen Fremden nicht ins Haus oder in die Wohnung. Dieser kann auch vor der (verschlossenen) Tür kurz warten. Währenddessen sei ein Anruf bei den Stadtwerken Pirmasens unter der Rufnummer 06331 876-380 empfohlen, denn so wird klar, ob aktuell Dienstleister im Auftrag der Stadtwerke Pirmasens unterwegs sind, beispielsweise für Zählerwechsel.red

Autor:

Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens

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