Denis Clauer (CDU) von Koalition zur Bewerbung ermutigt
Viele Vorschusslorbeeren für potenziellen Dezernenten
von andrea kling
Pirmasens. Wie ein guter Vater will auch Oberbürgermeister Dr. Bernhard Matheis (CDU) vor seinem Ausscheiden aus dem Amt „sein Haus bestellen“. Mit Markus Zwick haben die Bürger seinen „Kronprinzen“ als Nachfolger gewählt. Nun hat Matheis mit Denis Clauer (38) seinen nächsten Wunschkandidaten vorgestellt, der am 11. Februar vom Stadtrat als neuer Dezernent seinen Segen bekommen soll. Er würde dann am 19. Mai Michael Schieler beerben. Noch offen ist die Position des Bürgermeisters, die zum 1. Mai frei wird. Doch darüber will man sich erst nach der Kommunalwahl am 26. Mai den Kopf zerbrechen.
Als gelernter Jurist hält sich Bernhard Matheis an die gesetzlichen Vorgaben. Die besagen, dass ein Bürgermeister „spätestens drei Monate nach Freiwerden der Stelle“ vom Stadtrat gewählt wird. Im Falle von Pirmasens heißt das konkret, nach dem 1. Mai, wenn Markus Zwick Verwaltungschef wird. Dann kommt diese Aufgabe auf den neu gewählten Stadtrat zu. Natürlich hofft man aufseiten der CDU die erfolgreiche Koalition mit FDP und FWB auch in Zukunft fortführen zu können. Trotzdem will man zum heutigen Zeitpunkt keinen Kandidaten benennen, „ aus Respekt vor den Bürgern“, wie Matheis betont. Für ihn komme „kein Geschachere“ in Frage. Denn ein solches Verhalten „könnte zu Wahlverdrossenheit führen“, befürchtet der OB. Ganz wichtig erachtet er die Tatsache, „dass ein neuer Bürgermeister, für den der Rat votiert, nicht die Bürger, den Beweis antreten muss, seinen Beitrag für die Zukunft von Pirmasens zu leisten.“ Das wird sich an der künftigen Aufgabenstellung zeigen, denn mit dem Amtsantritt von Zwick muss die Verteilung der Dezernate neu geregelt werden. „Heute stehen ganz andere Probleme im Vordergrund, als zu meiner Zeit.“ So kümmerte sich Matheis um den wirtschaftlichen Strukturwandel und übernahm als „Herzensangelegenheit“ die Kultur. Heute stünden dagegen andere Herausforderungen im Blickpunkt. Im Wesentliche gehe es um die soziale Situation. Deshalb plädiert das Stadtoberhaupt für eine „sachbezogene, nicht parteitaktische Besetzung der Arbeitsbereiche“.
Schon jetzt gelte es den Wählern deutlich zu machen: „Wir werden um unsere Position im Rathaus kämpfen“. Im Rahmen der „superstabilen Koalition“ habe man gute Arbeit geleistet. Dies zeige sich auch am Beispiel der 100. Straße, die jetzt nach erfolgreicher Sanierung, eingeweiht wurde.
Als ein „Mann mit Sachverstand und Kompetenzen“ sieht Matheis in dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Denis Clauer einen potenziellen Mitstreiter im Stadtvorstand. Deshalb werde er den Ortsvorsteher aus Gersbach ermuntern, sich an der Stellenausschreibung für den Nachfolger von Dezernent Michael Schieler zu beteiligen. Nach den gesetzlichen Regeln soll mindestens drei Monate vor Freiwerden der Stelle gewählt werden. Als Termin wurde der 11. Februar im Rahmen einer Ratssitzung bestimmt. Noch bis zum 15. Dezember haben Interessenten die Möglichkeit, ihre Bewerbungen abzugeben. Sollten sich mehrere Kandidaten melden, dann werde im „Ältestenrat“ (ihm gehören alle Fraktionsvorsitzenden an) bestimmt, wer sich letztendlich zur Wahl stellt. Schließlich seien nicht alle Bewerber für dieses Amt geeignet, erklärt Matheis.
Dagegen ist Denis Clauer der „Wunschkandidat“ aller drei Koalitionspartner, wie Stefan Sefrin (FWB) und Hartmut Kling(FDP) sowie Brigitte Linse von der CDU-Fraktion deutlich machten. Alle zeigten sich im Vorfeld der Kommunalwahl sehr angetan von der „engen vertrauensvollen Zusammenarbeit“, wie es Sefrin formulierte. Kling ging sogar noch einen Schritt weiter: „In dieser Koalition passt alles“. Letzten Endes, so Markus Zwick, entscheide der Bürger bei der anstehenden Kommunalwahl, wie es in seiner Stadt politisch weitergehe. Er hoffe, gemeinsam mit einer „kompetenten Mannschaft“ dynamisch in die Zukunft zu starten. Zwick zeigte sich überzeugt, dass Clauer angesichts seiner „hohen Fachlichkeit“ ein guter Teamplayer sei.
Der 38-jährige war nach eigenen Worten erst 2003 durch Vermittlung des damaligen Ortsvorstehers Hermann Krämer in die CDU eingetreten. „Ich komme eigentlich aus dem Vereinsleben, habe viel Sport getrieben,“ berichtet der Gersbacher, dem die Politik mittlerweile aber über (fast) alles geht. 2009 wurde er in den Stadtrat gewählt und übernahm vier Jahre später die Position des Fraktionsvorsitzenden. Er ist bei verschiedenen Ausschüssen und Arbeitskreisen aktiv und habe sich tief in die jeweiligen Themen eingearbeitet. Denis Clauer ist Dienstgruppenleiter der Polizei in Waldfischbach-Burgalben und Diplom-Verwaltungswirt (FH). Er hat berufliche Erfahrungen gesammelt bei der Bereitschafts- und Autobahnpolizei sowie der zivilen Verkehrsüberwachung.
Der Ortsvorsteher von Gersbach, der nicht mehr für diese Position kandidieren will, ist verheiratet und hat einen Sohn (8) und eine Tochter (5). Als neuer Dezernent würde sich Clauer gerne um die Bereiche Sicherheit/Ordnung und Tourismus kümmern. ak
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.