Erfolgreiche Vorstandsarbeit
Aktionäre stehen voll hinter "ihrer" Wasgau
Pirmasens. 2017 war für die Wasgau AG ein erfolgreiches Jahr, so Vorstandssprecher Niko Johns in der Jahreshauptversammlung und fügte feierlich hinzu: „Ich verspreche, dass Belegschaft und Vorstand sich auch weiterhin mit Kraft und Engagement für die Ziele des Unternehmens einsetzen“. Das gefiel den Anwesenden, die sich über eine Dividende von 0,24 Euro je Aktie freuen durften. Lob gab es von Aufsichtsratsvorsitzendem Dr. Martin Küssner für die „umsichtige und erfolgreiche Arbeit“ der Konzernspitze, der es gelungen ist, den Umsatz um 2,1 Prozent zu steigern. „In einem schwierigen Umfeld“, betonte Johns, konnten 544,5 Millionen Euro erzielt werden. Man profitiere von der vorteilhaften Entwicklung der wirtschaftlichen Lage in Deutschland durch die „Konsumlaune der Verbraucher auf hohem Niveau“. Als eine wesentliche Kennziffer, bezeichnete der Vorstandssprecher das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), das mit 10,8 Millionen Euro fast fortgeschrieben werden konnte; 2016 waren es 13,1 Millionen. Das Ergebnis vor Steuern beläuft sich bei der Wasgau auf 9,1 Millionen (11,5 Millionen) und der Jahresüberschuss schlägt mit 6,2 Millionen (7,6 Millionen) zu Buche. Dank der guten Ergebnisse habe sich die Eigenkapitalquote leicht erhöht auf 43,5 Prozent (43,1 Prozent).
Einen wesentlichen Beitrag zum guten Abschneiden des Unternehmens habe laut Johns die Belegschaft geleistet. Rund 3.900 Mitarbeiter (2016: 3.708) waren im Jahresdurchschnitt beschäftigt. Durch den Zuwachs sowie Tariferhöhungen und der wettbewerbliche Einsatz zur Gewinnung qualifizierter Fachkräfte stieg die Personalaufwandsquote von 18,4 auf 19,1 Prozent. „Diese Zahlen unterstreichen den Stellenwert unserer Belegschaft“, unterstrich Niko Johns.
Auch Investitionen in Höhe von 14,1 Millionen Euro hatten 2017 auf der Agenda des Konzerns gestanden. Insbesondere die Sparte Einzelhandel konnte mit 9,7 Millionen davon profitieren. Derzeit betreibt die Wasgau 75 Regiemärkte (zehn davon sind im Eigentum des Konzerns, die restlichen Gebäude sind angemietet) mit einer Gesamtverkaufsfläche von 99.920 Quadratmetern, deren Umsatz um 5 Prozent pro qm gestiegen ist, sagte der Sprecher auf die Frage eines Aktionärs. Alle Investitionen wurden, wie schon im voraus geplant, aus dem Cashflow des laufenden Geschäftsjahres finanziert.
Im Großhandel, so Johns, konnte der Umsatz mit 158 Millionen (2016: 158,2 Millionen) konstant fortgeschrieben werden.
Infolge der guten Zahlen hatten Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagen, den Aktionären als „langfristigen Teilhabern der Wasgau“ eine Dividende in Höhe von 0,24 Euro pro Aktie zu zahlen. Erfreulich in diesem Zusammenhang der Wertanstieg des Papiers um 53,6 Prozent. Der tagesaktuelle Wert betrage 19,40 Euro, berichtete der Konzernchef. Da war es für die Anwesenden keine große Sache, sowohl in bester Einmütigkeit der Verwendung des Bilanzgewinnes zuzustimmen, ebenso der Entlastung des Vorstandes sowie des Aufsichtsrates. Als besonderes „Bonbon“ konnte sich die Versammlung die Ankündigung Johns auf der Zunge zergehen lassen, dass sich die positive Entwicklung auch 2018 fortsetzen wird und man mit einem EBIT von 6,5 bis 7,5 Millionen Euro rechne: „Diese Prognose können wir aus heutiger Sicht bestätigen“.
Ob sich die Unternehmensleitung auf eine lange Sitzung eingestellt hatte, angesichts der umfangreichen Tagesordnung, sei dahingestellt. Aber erstmals war der Versammlungsbeginn auf den Vormittag vorverlegt worden. Doch größere Debatten gab es nicht, lediglich zwei Aktionäre forderten Rede und Antwort vom Vorstand. So wollte ein Teilhaber wissen, wie das aktuell mit den Bonusheftchen der Bäckerei gehandhabt werde. Dazu der Vorstandsvorsitzende: „Ich bin ganz ehrlich, ich habe diese Angelegenheit nicht auf dem Schirm“. Auch Kollege Dr. Eugen Heim konnte nicht weiterhelfen. Man versprach, sich kundig zu machen und die Antwort nachzuliefern. Beruhigen konnte Niko Johns die Anwesenden über die Frage des zukünftigen Tagungsortes. Es sei zwar nachgedacht worden, die Versammlung in einer Stadt im Kerngebiet (die mehr als 30.000 Einwohner zählt und somit über eine ausreichende Infrastruktur verfügt) abzuhalten. Doch bleibe Pirmasens vorrangig immer erste Wahl. Noch keine Entscheidung sei hinsichtlich des Sponsorings für den Fußballclub Kaiserslautern getroffen worden. Die Wasgau stehe mit dem Verein, der abgestiegen ist, noch in reger Diskussion, „denn wir sind kein Unternehmen, das sich verdrückt, wenn es düster wird“, betonte der Konzernchef.
Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat gab es zu den vorgeschlagenen Kandidaten keine weiteren Wortmeldungen, sodass alle sechs Personen (zwei Frauen und vier Männer) ein einstimmiges Votum erhielten. Da Dr. Martin Küssner zukünftig nicht mehr diesem Gremium angehören wird, soll Dr. Christian Mielsch (46) aus Dortmund, Mitglied im Vorstand der Rewe-Zentral-Aktiengesellschaft, dieses Amt übernehmen. (ak)
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.