Mo Asumang zu Gast an der IGS Rockenhausen
Kein Resonanzraum für Rassismus
Rockenhausen. Die Autorin, Regisseurin, Schauspielerin und Moderatorin Mo Asumang folgte am Dienstag, 9. April, der Einladung der „Antirassismus-AG“ der IGS Rockenhausen von Ronny Hollstein zusammen mit dem Arbeitskreis „Aktiv gegen Rechts“ zu zwei Veranstaltungen in den Donnersbergkreis.
Ursprünglich wollte das Multitalent Opernsängerin werden, stattdessen wurde sie eine der ersten Moderatorinnen mit dunkler Hautfarbe im deutschen Fernsehen. Jahrelang war sie das Gesicht der auf Pro Sieben ausgestrahlten Erotiksendung „Liebe Sünde“.
Eine Morddrohung veränderte ihr Leben, als die Neonazi-Band „White Aryan Rebels“ sie neben anderen Prominenten in einem Hasslied mit dem Satz „Diese Kugel ist für dich“ bedrohte. Statt zu resignieren und sich dauerhaft Angst und Panik hinzugeben, entschloss sich Asumang, genau die Menschen, die sie aufgrund ihrer Hautfarbe ablehnen, persönlich zu treffen: „Mein Trick war ja, Fragen zu stellen. Die Art und Weise, wie du deine Angst loswerden kannst, ist eigentlich relativ einfach: Du musst versuchen herauszufinden, wer steht dir gegenüber, wer ist das. Und wie kannst du das herausfinden? Du stellst Fragen. Ich habe einfach sehr, sehr viele Fragen gestellt, und die Art und Weise, wie er geantwortet hat, hat mir diese Person nachgezeichnet.“ (aus: Deutschlandfunkkultur, 30. Juli .2018).
Bevor Mo Asumang am Abend in der Kreisverwaltung in Kirchheimbolanden aus ihrem Buch „Mo und die Arier“ gelesen hat, war sie zu Gast an der IGS Rockenhausen.
Mo Asumang zeigte dort ihren Dokumentarfilm „Die Arier“ aus dem Jahr 2014, in dem sie Rassisten zum Beispiel aus dem KuKluxKlan oder der Neonaziszene mit scheinbar arglosen Fragen auf die Pelle rückt und ihnen selbstentlarvende Antworten entlocken konnte. Anschließend war Raum für eine Diskussionsrunde mit den Schülerinnen und Schülern der IGS, die fleißig dazu genutzt wurde weitere Details zu den im Film gezeigten bizarren Erlebnissen zu erfahren.
In einer Zeit, in der sich gesamtgesellschaftlich durch verschobene Grenzen des Sagbaren, durch ausgrenzende Positionen, die nun als diskussionswürdig gelten, ein autoritärer Nationalradikalismus wieder breitzumachen droht, war die Einladung von Mo Asumang und der gelebte Austausch mit ihren Erfahrungen ein wichtiges Statement der IGS Rockenhausen. Schulen dürfen kein Resonanzraum für Ausgrenzung und Rassismus sein.ps
Autor:Claudia Bardon aus Wochenblatt Kirchheimbolanden |
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