Nordpfälzer Geschichtsblätter
Über Ausgrabungen, Notgeld und kriminelle Delikte
Nordpfälzer Geschichtsblätter. „Einblicke in die tägliche Arbeit der Landesarchäologie - Von der Grabung bis zur Ausstellung“ lautet die Abhandlung der Archäologin Bettina Hünerfauth M.A. von der Landesarchäologie Speyer. Einführend wir zunächst erklärt, wie sich die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz zusammensetzt. Vom gesetzlichen Auftrag der Landesarchäologie über die Arbeiten im Gelände bis zur Nacharbeit im Büro wird am Beispiel einer Grabung im Römerpark Eisenberg beleuchtet.
Egon Busch erinnert in seinem Beitrag „Auf den Spuren jüdischen Lebens in Rockenhausen“ an Häuser, Friedhöfe, Gedenkstätten und Plätze der ehemaligen jüdischen Bevölkerung, die im Kanton Rockenhausen im Jahr 1830 immerhin 4,8 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachte. Namentlich führt Busch die Menschen auf und verweist auf deren Schicksale.
Stefan W. Frank aus Schauenstein schreibt über „Beiträge zum Papiernotgeld von Kaiserslautern und Hettenleidelheim vom Jahr 1918“. In Kaiserslautern wurde insgesamt Inflationsgeld in Höhe von unglaublichen 1, 714 Trillionen Mark hergestellt, verteilt auf 3.875.700 Scheine. Der Autor geht erst auf die Stückelung des Papiernotgeldes der Stadt Kaiserslautern ein und berichtet im Anschluss über das Notgeld von Hettenleidelheim, das in der Sammlerwelt sehr rar vorzufinden ist.
Manfred Bußemer aus Ramstein-Miesenbach berichtet über „Unglücksfälle, kriminelle Delikte und sonstige Begebenheiten 1842-1872 (Teil 1)“. Aus Zeitungsartikeln, die teilweise 180 Jahre alt sind, hat der Autor allerlei Erschreckendes und manches Skurriles zusammengetragen. So 1847, als zwei Taglöhner in Alsenz 20 Simmern Gerste „entkommen“ ließen und vor das Assisengericht kamen: „Beide Angeklagte, welche übrigens keines guten Rufes genießen, wurden des ihnen zur Last gelegten qualifizierten Diebstahls schuldig erkannt und zur Strafe der Zwangsarbeiten auf fünf Jahre verurteilt.“
Egon Busch hat einen Nachruf auf Jakob Linck aus Rockenhausen verfasst. Der ehemalige Lehrer war ein eifriger Mitarbeiter im Museumskreis des Nordpfälzer Heimatmuseums und schrieb Beiträge für die Geschichtsblätter. Hier interessierte ihn die Geschichte des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken besonders.
Einen Hinweis auf die nächste anstehende Veranstaltung fehlt nicht in diesem Heft. So findet am 10. September um 14.30 Uhr ein Symposium in der Donnersberghalle in Rockenhausen statt. Dr. Christian Decker hält dabei einen Vortrag über „Herrschaftsstrukturen und Wirtschaftsraum der Nordwestpfalz während der Frühen Neuzeit“.
Wer das neue Nordpfälzer Geschichtsblatt erwerben will, wendet sich an Timo Scherne, Rognacallee 10 in Rockenhausen. Autoren können ihre Beiträge an Andreas Fischer, Friedhofstr. 2, 67808 Falkenstein senden. E-Mail: fischer-andi@t-online.de. ps
Autor:Claudia Bardon aus Wochenblatt Kirchheimbolanden |
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