Geplanter Stellenabbau
Verhandlungen bei Adient in Rockenhausen beginnen
Rockenhausen.Die Belegschaft des Autositzherstellers Adient am Standort Rockenhausen wurde am Dienstag vom Betriebsrat über den aktuellen Stand informiert. Dabei wurden die Positionen vor dem ersten Verhandlungstermin am kommenden Montag dargestellt.
Im April hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass 320 Stellen am Standort in Donnersberg gefährdet seien. Dabei bleibe laut Betriebsrat abzuwarten, ob diese Zahl durch die wirtschaftlichen Folgeschäden der Corona-Pandemie nicht sogar noch höher ausfallen könne. „Die Geschäftsführung hat uns einen inakzeptablen Vorschlag zum Personalabbau vorgelegt“, sagte Ulrich Böttcher, der Betriebsratsvorsitzende im Rockenhauser Standort. Insgesamt drei Versammlungen fanden am Dienstag statt, um die Beschäftigten über den Stand der Dinge zu informieren.
Die Umsetzung dieser Pläne bedeute, dass junge Mitarbeiter gehen und ältere bleiben müssten. Das sei mittelfristig ein „K.O.“ für das Werk Rockenhausen. „Wir wollen betriebsbedingte Kündigungen vermeiden, lukrative Altersteilzeitmodelle und ein freiwilliges Ausscheidungsprogramm anbieten“, erklärte Böttcher. Auch könne durch das Insourcing wieder Arbeit ins Werk zurückgeholt werden, was die Anzahl des Personalabbaus reduziere.
Auch der zweite Bevollmächtigte der IG Metall in Kaiserslautern, Alexander Ulrich, betonte, dass nur ein sozialverträglich organisierter Personalabbau in Frage komme, sollte er gar nicht vermeidbar sein. „Für uns ist wichtig, dass das Unternehmen uns klare Zukunftsperspektiven für das Werk vermittelt. Das bedeutet auch, dass neben einer Standortsicherung zukünftig ausreichend Ausbildungsplätze angeboten werden“, forderte der IG Metall-Bevollmächtigte. Man verlange vom Unternehmen, dass die Möglichkeiten der Kurzarbeit solange wie möglich genutzt würden. „Wir werden nicht dabei zusehen, wie das ganze Werk gefährdet wird. Wir werden um jeden Arbeitsplatz kämpfen“, betonte Ulrich. Insgesamt arbeiten in Rockenhausen 1.200 Beschäftigte für den Sitzhersteller. uck/ps
Autor:Tim Altschuck aus Kaiserslautern |
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