Frauen besuchen Musical in Stuttgart
Wir können auch Tina
„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er viel erzählen.“ Ein viel zitierter Satz , der eine reisewillige Person und deren Erlebnisse beschreibt.
Und wie geht man dann mit 14 Frauen um, die in der gleichen Haarpracht und kostümiert in einem Musical stehen und man als Betrachter den Eindruck haben muss, man steht hinter der Bühne? Was müssen die erst nach drei Tagen und zwei Nächten als überzeugte Anhänger des Musicals „Tina Turner“ in Stuttgart an Erlebnissen alles zum Besten geben können?
Es ist eine bunt gewürfelte Frauengruppe zwischen 21 und 70 Jahren, die sich vor Jahren als Kleingruppe über ihren Musikgeschmack ausgetauscht und das Musical mit ihrem Musik und Sprachmix als für sie ideale Unterhaltungsform entdeckt hat.
Nach und nach kamen mit der Zeit mehr und mehr Frauen hinzu und aus der ursprünglich lose zusammenkommenden Interessengemeinschaft ist eine Musical-Gang von jetzt 14 Damen geworden, die in jedem Jahr seit über einer Dekade die Bundesrepublik bereist und je nach Gusto in Hamburg, Oberhausen, Berlin, so unlängst in Stuttgart, begeisternde Hobbyfotografen vorfindet, die sie drängen von ihnen ein Gruppenfoto zu schießen, bevor es in der Veranstaltungshalle mit dem „Tina-Turner-Musical“ losgeht.
„Ja, das ist ganz toll, was wir zusammen alles erleben auf unserer Reise von der Pfalz und Rheinhessen in die großen Städte unseres Landes und welche verrückten Personen wir dort treffen, einfach grandios“, so die 61-jährige Eva, die schon von Beginn an dabei ist und wie die meisten aus der Pfalz stammt. „Wir kennen uns schon so gut, dass wir uns über viele persönliche Dinge austauschen können,“ ergänzt die 52-jährige Jasna, die erst seit zwei Jahren mit von der Partie ist.
Was sie jetzt dazu gebracht hat mit einem sehr auffälligen Kopfschmuck als „Tina“ durch Stuttgart zu laufen bereits lange vor der Veranstaltung, beantwortet die 21-jährige Tabea damit, dass sie alle riesige Tina-Turner-Fans seien, die nicht nur viele Songs mitsingen könnten. Mehr noch hätte sie bewegt, wie die „Queen of Pop“ das Thema Eigenständigkeit und Selbstbewusstsein als Frau in ihrem Leben herausgearbeitet, ja gelebt, hätte. Eine Frau, die zunächst sehr abhängig von ihrem Mann Ike gewesen sei, nur als Anhängsel wahrgenommen wurde. Schließlich sei sie dann nach einigen persönlichen Niederschlägen 1984 mit ihrem Album „Private Dancer“ durchgestartet und hat bewiesen, dass sie alleine noch viel erfolgreicher werden konnte. Die Überzeugungskraft und Stimmgewalt der Hauptdarstellerin des Musicals, Aisata Blackman und auch der von Carlos de Vries gespielte Ike überzeugten unsere 14 Rheinland-Pfälzerinnen so sehr, dass die eine oder andere mit dem Gedanken spielt, in einer der nächsten noch verbleibenden Aufführungen bis Ende dieses Jahres ein zweites Mal zu gehen. „Es hat uns allen so gut gefallen und überzeugt“, so das einhellige Resumee.
Autor:Jessica Altherr aus Rockenhausen |
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