Information: Vortrag
Der Trierer Ausonius-Verein
Ausonius war ein gallisch-römischer Politiker und Dichter, der im 4. Jahrhundert in Trier lebte und den späteren römischen Kaisers Gratian erzog. Er war mit einer alemannischen Frau verheiratet, wurde von Gratian zum Prätorianerpräfekt von Gallien ernannt und erhielt zudem die Würde eines Konsuls. Er half bei Gesetzesentwürfen und schrieb Lieder, Hymnen und Gedichte, die bis heute erhalten sind, wie zum Beispiel „Liebesgedichte an die blauäugige blonde Germanin“, das seiner Frau gewidmet war. In einer Zeit, in der das Christentum stark vorherrschte, blieb er zwar ein Heide, zollte aber auch dem Christengott Respekt. Kurz gesagt: Ausonius war und ist ein Urgestein Triers, multikulturell, vielseitig, weltoffen und ein politisch engagierter Mann von großer Bildung.
So ähnlich denken wohl auch die Gründer, die ihren Verein nach ihm benannt haben: den Ausonius-Verein zur Förderung der Erforschung antiker Geschichte und Kultur durch die Universität Trier e.V. Dies ist ein gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, die Forschung, Lehre und das Studium der Ägyptologie, Alter Geschichte, Klassischer Philologie, Mittelalterlicher Geschichte und Papyrologie zu fördern; zum Beispiel durch Vorträge, Bildungsveranstaltungen, Ausstellungen und Publikationen.
Oft wird gefragt, welcher Sinn wohl hinter Geschichte stecken mag. Eine passende Antwort liefert der Buchtitel des Philosophie-Professors Odo Marquard:
Zukunft braucht Herkunft
Um mit sicherem Schritt Richtung Zukunft zu schreiten, sind die Geisteswissenschaften im Allgemeinen und Geschichte im Speziellen wichtige Disziplinen, damit wir als Menschen zurückschauen können, wie es unseren Vorfahren ging, was sie richtig und falsch machten und welche Auswirkungen das hatte, damit wir uns unserer Rollen und unseren Plätzen in der Gesellschaft bewusst werden und richtig handeln.
Zwar hatten die Menschen von damals nicht unsere Technik, doch fühlten sie wie wir: Was ist Liebe? Was ist Gerechtigkeit? Was wollten sie mit ihrem Leben machen? Welche Möglichkeiten hatten sie? Was haben sie mit ihrem Leben gemacht?
Wir stehen mit dem Wissen, das unsere Vorfahren über die Jahrtausende angehäuft haben, auf den Schultern von Riesen. Dieses Wissen zu bewahren und zu erweitern ist ein wichtiges Ziel, das es wert ist, verfolgt zu werden. Der Ausonius-Verein leistet dazu einen wertvollen Beitrag, zu dem man mit einem jährlichen Mindestbeitrag von 10€ etwas beitragen kann.
Im Kooperation mit den beiden Professuren für Klassische Philologie (Gräzistik und Latinistik) der Universität Trier organisiert der Verein im Sommersemester 2021 einen Abendvortrag: "Inklusion und Klassische Philologie: Ein Erfahrungsbericht". Dieser wird am 10.06.21 um 18.15 Uhr im digitalen Vorlesungssaal (ZOOM) stattfinden. Anmeldungen, um den Link zu erhalten, bitte, an JProf. Dr. Diego De Brasi (debrasi@uni-trier.de) richten.
Autor:Stephan Riedl aus Rodalben | |
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