BriMel unterwegs
Ausstellung „Gipfeltreffen“ von Gabriele Köbler
Römerberg. Beim Kunst- und Kulturverein Römerberg e.V. (kurz KuK) fand am 1. Dezember wieder einmal eine ganz besondere Ausstellung statt. Man lud zur Vernissage „Gipfeltreffen“ mit Figuren aus Beton und Farbe mit der Haßlocher Künstlerin Gabriele Köbler ins Zehnthaus ein. Die Ausstellung war überaus gut besucht und man traf auch auf den Schifferstadter Künstler Martin J. Eckrich (im Vorstand des Künstlerbundes) und die Vorsitzende des Künstlerbundes Magdalena Hochgesang. Auch der 2. Vorsitzende des KuK Hans Bischof war anwesend sowie Vereins-Helferinnen am Weinausschank.
Zur Einstimmung zauberte der Musiker Christian Straube rhythmische Klänge im spanischen Stil aus seiner Akustikgitarre. Das machte schon einmal Lust auf mehr. Er war bereits vor 10 Jahren zu einer Vernissage hier und hatte einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Danach begrüßte der 1. Vorsitzende Roland Hacker die Gäste. Es sei mittlerweile schon Tradition, dass der KuK am Freitag vor dem 1. Advent zu einer Vernissage ins Zehnthaus einlädt. Er freute sich, die Künstlerin Gabriele Köbler heute hier als ausstellende Künstlerin zu haben. Sie arbeitet schwerpunktmäßig mit Beton, aber auch mit Bronze. Wieso der Titel „Gipfeltreffen“? Frau Köbler sah es so: „Es tagt der Frauengipfel“ oder „Der Rat der Königinnen nimmt erste Gespräche auf“ Es gab unter der Vielzahl von Frauenfiguren tatsächlich nur einen lebensgroßen Betonmann. Beim Publikum hielt sich beides die Waage. Der Gitarrist griff nochmals in die Saiten für eine sehr melodische Performance.
Als nächstes ging die sympathische Kunsthistorikerin Frau Dr. Lena Sommer auf die Künstlerin und ihre Werke ein. Die Darstellung des Menschen sei in der Kunst eine Besonderheit, denn es handelt sich dabei immer um einen Schöpfungsakt, der von dem Erschaffer oder der Erschafferin oder von deren Auffassung des Menschseins erzählt. Gabriele Köbler bringe dies erfolgreich zur Geltung und deshalb feiern wir heute 20 Jahre Atelier und 60 Jahre die Künstlerin. Preise und zahlreiche Ausstellungen zeugen von ihrem Ankommen. Das Werk umfasst vorrangig Frauenfiguren, einige Tierdarstellungen sowie die von ihr so benannten Quotenmänner. Die Figuren aus Feinbeton werden zunächst in Ton modelliert und von diesem Modell werden Abformungen in Gips genommen oder auch in Silikon, das hinge davon ab, ob es eine Serie werden soll. Der endgültige Guss aus Feinbeton entsteht dann in einer sogenannten verlorenen Form, das heißt der Gips wird abgeschlagen und übrig bleibt das Betonobjekt. Nach dem Aushärten und Feinschleifen werden die Plastiken teilweise farbig gefasst.
„Lässt man den Blick über die hier gezeigten Figuren streifen, erfasst uns Ruhe und Gelassenheit.“ Die Blicke der Figuren sind irgendwo ins Nichts gerichtet. Der rege Schwimmverkehr fällt zunächst als Gleichklang auf, schaut man jedoch genauer hin sieht man den Facettenreichtum. Das Thema „Schwimmerin“ begleitet Gabriele Köbler seit 20 Jahren und man findet auch hier noch eine Büstenfigur, die einen Fisch um den Hals trägt. Man kam aus dem Staunen nicht mehr heraus und so manche Figur hatte sich ins Herz geschlichen. Auch Tierporträts ließen einen schmunzeln, wenn man die Gans in einer Daunenweste, das Schaf in einem Pullover und den veganen Hasen anschaute. Besonders auch die Hommage an Frida Kahlo, die es gleich in mehreren Varianten zu sehen gab. Der „Frauengipfel“, der angelehnt an ein Gipfeltreffen in diplomatischen Kreisen entsteht, zeigt die Büsten mit symbolischem Charakter. Jede steht für etwas anderes genauso wie der „Rat der Königinnen“, da trifft schon einmal die Bierkönigin auf die Königin der Nacht oder auf Königin Elisabeth.
Es folgte nochmals ein Musikbeitrag, bei dem ich mir dachte „Hm, von diesem Künstler würde ich mir gerne einmal ein ganzes Konzert anhören.“ Als Vorgeschmack kaufte ich mir gleich einmal eine CD bei ihm. Er ist Initiator und künstlerischer Leiter des seit 1996 stattfindenden Festivals „Speyerer Gitarrensommer“, das wäre ja eine Gelegenheit.
Roland Hacker trat noch einmal vors Mikrofon und bedankte sich bei den Teilnehmern und Teilnehmerinnen und dem ganzen Organisationsteam. Es gab Blumen für die Damen und Wein für den Musiker und nach ein paar Worten der Künstlerin Gabriele Köbler, die diese herrlichen Räumlichkeiten lobte, war die Ausstellung eröffnet. Wie viele Skulpturen hier standen zeigte, was für eine fleißige, kreative und zudem noch sympathische Künstlerin Gabriele Köbler ist. Einfach faszinierend!
Öffnungszeiten bis 10.12.23 SA 14 bis 18 Uhr und SO von 12 bis 18 Uhr und auch während des Berghäuser Weihnachtsmarktes (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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