Storchenhorst in Mechtersheim
Drei Jungstörche mussten gerettet werden
Mechtersheim. In der vergangenen Woche mussten kurzfristig und in größter Eile drei Jungstörche aus dem Storchenhorst im Mechtersheimer Altenhof gerettet werden. Der männliche Brutstorch war auf dem freien Feld tot aufgefunden worden. Die verwitwete Storchenmutter musste den Horst unbeaufsichtigt lassen, um auf Futtersuche zu gehen. Dies nutzte ein fremder Storch aus und versuchte, das Nest zu übernehmen.
Fremde Störche gehen dabei äußerst brutal vor und töten die Brut im Nest. Auch dieser Storch versuchte, die Storchenjungen tot zu hacken. Nestbesitzer, Storchenbeauftragter und die Freiwillige Feuerwehr Römerberg versuchten das zu verhindern. Als die Retter den Horst anfuhren, bot sich ihnen bereits ein schreckliches Bild, denn die drei Jungstörche waren trotz des sehr schnellen Eingreifens der Helfer blutüberströmt und zum Teil schwer verletzt. Sie wurden mit der Drehleiter aus dem Horst gerettet und umgehend mit dem Tiertransportanhänger der Feuerwehr zu einem Spezialisten nach Karlsruhe gebracht.
Einer der Jungstörche konnte nach kurzer Behandlung in die Pflegestation Storchenscheune nach Bornheim zu "Pflegeeltern" gebracht werden, die anderen beiden mussten aufgrund der Schwere ihrer Verletzungen zunächst beim Tierarzt bleiben, einer musste sofort operiert werden. Mittlerweile sind auch diese beiden Jungstörche über den Berg und können in den nächsten Tagen die Praxis in Richtung Bornheim verlassen. Sie werden dann zusammen mit anderen Jungstörchen in den nächsten Wochen wieder ausgewildert.
Die Meldung, der Elternstorch sei an einer Vergiftung durch Giftköder gestorben, konnte der Verein Pfalzstorch indes nicht bestätigen. Zwar sei im Schlund des Storches eine Wurst gefunden worden, das sei aber bei Störchen als tierischen Allesfressern nicht ungewöhnlich, sagt dazu die Pressesprecherin des Vereins, Jessica Lehmann. Dagegen spreche der Fundort des toten Storchs - inmitten eines freien Feldes - und die Tatsache, dass die Wurst noch gar nicht den Magen erreicht habe. Der Verein geht vielmehr davon aus, dass der Storch mit einer Stromleitung, die über eben dieses Feld führt, kollidiert ist. Das sei eine häufige Todesursache, so Lehmann. Auch Ersticken sei denkbar. Hundertprozentige Sicherheit könnte nur eine Obduktion des Storches mitsamt toxischer Untersuchung liefern. Allerdings trägt der Verein bereits die Kosten für den Tierarzt und die weitere Pflege der Jungtiere.
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