Themenabend und Erzählcafé
Zwangsarbeit in Dudenhofen und der Vorderpfalz 1939 bis 1945

Auch knapp 80 Jahre nach Kriegsende oft noch ein verdrängtes Kapitel der regionalen / lokalen Geschichte: Das Thema Zwangsarbeit wird in Dudenhofen im Rahmen von zwei Veranstaltungen intensiv beleuchtet.  | Foto: Fotos: privat / Repro: cke
  • Auch knapp 80 Jahre nach Kriegsende oft noch ein verdrängtes Kapitel der regionalen / lokalen Geschichte: Das Thema Zwangsarbeit wird in Dudenhofen im Rahmen von zwei Veranstaltungen intensiv beleuchtet.
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Der Verein für Heimatgeschichte und -kultur Dudenhofen e.V. lädt im November zu zwei bedeutenden Veranstaltungen ein, die das Thema der Zwangsarbeit in Dudenhofen und der Vorderpfalz während des Zweiten Weltkriegs näher beleuchten. Die Veranstaltungen bieten eine wertvolle Gelegenheit fundierte Einblicke in eine historische Thematik zu erlangen und sich mit einem oft verdrängten Kapitel der regionalen / lokalen Geschichte auseinanderzusetzen.
 
Hintergrund:
Während des Zweiten Weltkriegs mussten - wie überall im nationalsozialistischen Deutschen Reich - auch in der Pfalz Kriegsgefangene und „Zivilarbeiter*innen“ Zwangsarbeit leisten. Sie kamen nicht nur in den großen Industriezentren wie Ludwigshafen oder Kaiserslautern zum Einsatz, sondern wurden flächendeckend eingesetzt - von mittelgroßen Städten wie Speyer und Schifferstadt bin hin zu kleinen ländlichen Gemeinden und Dörfer wie Dudenhofen.
 
Die Einsatzgebiete waren breit gefächert und umfassten sowohl Industriebetriebe, kommunale Betriebe, Krankenhäuser, Land- und Forstwirtschaft, Handwerksbetriebe als auch Privathaushalte. Auf dem Höhepunkt 1943/44 belief sich die Zahl der Zwangsarbeiter in der Pfalz auf mindestens 70.000 Menschen - Männer, Frauen und auch Minderjährige - die als „Fremdarbeiter“ und billige Arbeitskräfte aus den von Deutschland besetzten Gebieten verschleppt, deportiert oder unter falschen Versprechungen „ins Reich“ verbracht und hier ausgebeutet wurden. Ihre Unterbringung erfolgte je nach „Arbeitgeber“ in Lagern oder bei Privatleuten.
 
**Themenabend am 27. November 2024**:
Am Mittwoch, den 27. November 2024, findet um 19:00 Uhr im Bürgersaal des Bürgerhauses in Dudenhofen (Konrad-Adenauer-Platz 4/ Holzstraße) ein Themenabend statt, der sich intensiv mit der Zwangsarbeit in der Region befasst. Die Veranstaltung organisiert der Heimatverein in Kooperation mit der Ortsgemeinde Dudenhofen und dem Forschungsprojekt „Zwangsarbeit in der Pfalz 1939 bis 1945: Internierung - Einsatzorte - Repression“ des Bezirksverbands Pfalz.
 
Schwerpunktthemen vor Ort:
Die etwa zweistündige Abendveranstaltung in Dudenhofen soll einen Einblick in das Thema Zwangsarbeit in der Pfalz und insbesondere auch in der Gemeinde Dudenhofen während des Zweiten Weltkriegs geben. Dr. Klaus J. Becker, stellvertretender Leiter des Stadtarchivs Ludwigshafen und Vorsitzender des Historischen Vereins der Pfalz e.V., Bezirksgruppe Ludwigshafen/Mannheim, wird in seinem Vortrag „Zwangsarbeit und Sonderaspekte des Ausländereinsatzes unter besonderer Berücksichtigung von Ludwigshafen und der Vorderpfalz“ in die Thematik einführen. In einem zweiten Teil wird Clemens Keller aus Dudenhofen die lokalen Gegebenheiten betrachten, den „Einsatz von Ostarbeiter*innen, Kriegsgefangenen und ausländischen Zivilbeschäftigten in der Gemeinde Dudenhofen“ thematisieren und hierbei insbesondere auch auf die Situation des Einsatzes entsprechender Arbeitskräfte bei der ehemaligen Firma J. Walter Söhne eingehen. Benedict von Bremen, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde, Kaiserslautern, wird zum Abschluss des Abends das Forschungsprojekt “Zwangsarbeit in der Pfalz 1939 bis 1945: Internierung - Einsatzorte - Repression“ vorstellen.
 
Der Eintritt zu diesem Themenabend ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
       
**Erzählcafé am 30. November 2024**:
Drei Tage nach dem Themenabend bietet der Heimatverein im Rahmen eines Erzählcafés am Samstag, den 30. November 2024, von 15:00 bis 17:30 Uhr im HOTEL GOLDENES LAMM (Landauer Straße 2)  eine Plattform für den Austausch persönlicher Erinnerungen, Geschichten und Informationen zum Thema Zwangsarbeit.
  
In einer offenen und respektvollen Atmosphäre können Teilnehmer*innen Erlebnisse und Erzählungen von Zeitzeugen oder deren Nachkommen teilen, historische Dokumente wie Briefe und Fotos präsentieren oder sich über Details zu Arbeitsstätten, Arbeitslagern und den Bedingungen der Zwangsarbeiter in unserer Region austauschen.
 
Der Heimatverein möchte durch dieses Veranstaltungsformat das gemeinsame Erinnern und Verstehen eines wichtigen Teils der lokalen Geschichte fördern, die Erinnerungen an dieses oft vergessene, gar verdrängte Kapitel lebendig halten und für zukünftige Generationen bewahren. Insbesondere das Erzählcafé bietet hierfür einen optimalen Rahmen für den persönlichen Austausch, unabhängig davon, ob man am vorherigen Themenabend teilgenommen hat oder nicht. Ein Eintritt wird nicht erhoben, jedoch wird um Anmeldung gebeten. Kaffee, Tee und Kuchen werden bereitgestellt.
     
 
Anmeldungen/Kontakt/Rückfragen:

        
[Bitte beachten: Änderung Veranstaltungsort Erzählcafe am 30.11.: Nicht "Sängerheim", sondern "Goldenes Lamm"]

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Autor:

Clemens Keller aus Römerberg-Dudenhofen

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