Christoph Lothschütz
„Wir gratulieren dem WOCHENBLATT zum Jubiläum“
Schönenberg-Kübelberg. Im Zuge der Gebiets- und Verwaltungsreform im Jahre 1972 erfolgte auch die Gründung der Verbandsgemeinden. Hier entstanden unter anderem die beiden Verbandsgemeinden Schönenberg-Kübelberg und Waldmohr. Zur Ersteren zählten die Ortsgemeinden Altenkirchen, Brücken, Dittweiler, Frohnhofen, Gries, Ohmbach sowie Schönenberg-Kübelberg mit den Ortsteilen Sand und Schmittweiler. .
Die Verbandsgemeinde Waldmohr gründete sich auf den Ortsgemeinden Breitenbach, Dunzweiler und Waldmohr mit der Waldziegelhütte. Im Zusammenhang mit der Verwaltungsreform 2017 schlossen sich die ehemals selbständigen Verbandsgemeinden Schönenberg-Kübelberg und Waldmohr mit der Verbandsgemeinde Glan-Münchweiler mit den Ortsgemeinden Börsborn, Glan-Münchweiler, Henschtal, Herschweiler-Pettersheim, Hüffler, Krottelbach, Langenbach, Matzenbach, Nanzdietschweiler, Quirnbach, Rehweiler, Steinbach und Wahnwegen auf freiwilliger Basis zu einem Trio zusammen und bildeten somit die neue Verbandsgemeinde Oberes Glantal. Zu ihrem Bürgermeister wurde Christoph Lothschütz gewählt.
Mit ihm führte das Wochenblatt das nachstehende Interview.
Herr Lothschütz, die heutige Verbandsgemeinde besteht aus 22 Ortsgemeinden und der Stadt Waldmohr. Sie weist 28.983 Einwohner (Stand 31.12.2021) aus. Was sind die aktuellen, vordergründigen Aufgaben?
Christoph Lothschütz: Zunächst stand die Zusammenführung der ehemals selbständigen Einheiten auf dem Programm. Dazu haben wir für alle ehemaligen Verbandsgemeinden einen praktikablen Weg gefunden, . Die Einheit zu stärken, ist das oberste Ziel. Natürlich setzt die Größe der neuen VG auch veränderte Maßnahmen voraus. Als das Obere Glantal als Verwaltungseinheit gegründet wurde, standen 11 Millionen als Kassenkredite zu Buche. Dies konnten wir jetzt auf null zurückfahren. Darin sehen wir schon einen nicht unerheblichen Erfolg. Klima- und Hochwasserschutz, Digitalisierung, Schulen und Feuerwehren sind weitere Pflichtaufgaben, die unseren vollen Einsatz verlangen. Wir haben zum Beispiel im Klimaschutzkonzept, zu dem unser Mitarbeiter Felix Fauß entscheidende Impulse vermittelt, 47 Ziele festgelegt, um bis 2040 Klima-Neutralität im Oberen Glantal zu erreichen. Dazu zählen die Wärmeerzeugung in privaten Haushalten, die Einbeziehung von Fachfirmen, aber auch die Akquirierung von Fördermaßnahmen.
Freibad Waldmohr, ein neues Gestaltungskonzept für den Ohmbachsee, die Versorgungssicherheit bei der Wasserversorgung mit drei verschiedenen, teils länderübergreifenden Versorgern sind weitere Aufgabenbereiche, denen wir uns widmen müssen. Und dann ist noch die Frage der aktuell sieben Verwaltungsstandorte, die im Zusammenhang mit dem Neubau eines Verwaltungs- und Werksgebäudes zu sehen sind.
Sie leiten eine Verwaltung, die insgesamt 240 „Köpfe“ aufweist, davon 90 in der Verwaltung. Die Aufgabengebiete sind wohl sehr vielfältig. Nennen Sie uns bitte deren Hauptaufgaben?
Die 23 Kommunen in der VG sind natürlich sehr unterschiedlich gewachsen. Hier sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefordert, mit Fingerspitzengefühl auf deren jeweiligen Bedürfnisse einzugehen. Zunächst sind ja mal die Ortsgemeinden in ihrer Zuständigkeit selbst am Zug, aber die Verbandsgemeinde muss sie beraten, Hilfestellung geben. Nur so sind die Aufgaben beispielsweise beim Brandschutz oder auch bei Förderprogrammen zu bewältigen.
Thema Vereinsförderung und Ehrenamt: Wie sieht die Unterstützung seitens der Verbandsgemeinde für das Ehrenamt aus?
Für das Ehrenamt, das in unserer Gesellschaft unentbehrlich ist, stellen sich nach wie vor eine Vielzahl von Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung. Dies zeigt sich nicht nur bei den Vereinen im kulturellen, sportlichen Sektor, sondern auch im sozialen Bereich. Beispiele sind die Feuerwehren, Kirchen, die Tafeln, aber auch beim Bürgerbus. Die Vereine selbst unterliegen den jeweiligen Ortsgemeinden, erfahren aber von dort - soweit möglich - Unterstützung.
Thema Wirtschaftsförderung: Wo bestehen Gewerbegebiete und in welchen Ortsgemeinden können noch welche errichtet werden?
Bislang stehen für Schönenberg-Kübelberg und Waldmohr Gewerbegebiete bereit. Für die Schaffung von Gewerbegebieten gibt es klare Vorgaben. Nur dort, wo schon Firmen bestehen, die in ihrem bisherigen Standort keine Wachstumsmöglichkeit vorfinden, kann über ein Gewerbegebiet nachgedacht werden, ein entsprechender Raumordnungsplan ist erforderlich. Für Glan-Münchweiler kämpfen wir aktuell für die Bereitstellung. Aber auch Rentabilität und Gewerbeflächen-Potenzial spielen dabei eine Rolle.
Welche Aktivitäten in Sachen Tourismus sind denkbar?
Unter dem Dach des Tourismusverbandes Pfalz entsteht derzeit eine neue Strategie, in die sich auch unsere Gedanken einbinden lassen sollen. Generell ist es so, dass wir Tourismus in größeren Kategorien als bisher denken müssen, um auf Dauer Erfolg zu haben.
Das WOCHENBLATT wird von der Verbandsgemeinde zur Veröffentlichung von Bekanntmachungen genutzt. Seit nunmehr 50 Jahren .
Viele Bürger informieren sich über unser Bekanntmachungsorgan, das als Bestandteil des WOCHENBLATTES in alle erreichbaren Haushalte - für die Bürger kostenlos - geliefert wird, um sich über die Ereignisse im Oberen Glantal und im Landkreis zu informieren. Auch die Geschäftswelt kann ihre Werbeaussagen gezielt platzieren. Für uns als Verwaltung ist das eine ideale Möglichkeit, unsere Bevölkerung zu erreichen. Trotz der zunehmenden Bedeutung digitaler Medien wollen wir an der gedruckten Form festhalten. hc
Autor:Horst Cloß aus Kusel-Altenglan |
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