Vor den Blüten kommt die Fräse
Vorbereitungen für ‚Natur-nah-dran‘-Projektflächen haben begonnen

Seit der erfolgreichen Bewerbung und Aufnahme der Gemeinde in das Förderprojekt „Natur nah dran“ im März wurden in Ubstadt-Weiher potentielle Projektflächen begutachtet, überplant und über ihre Umgestaltung beraten. Nach zahlreichen Gesprächen mit Verantwortlichen an Schulen, Kindergärten sowie am Bauhof wurden nun die konkreten Umgestaltungsvorschläge zur Förderung beantragt.

Und schon geht es los, denn manche Flächen müssen bereits über Sommer für die Umgestaltung vorbereitet werden: Wo artenarme Gras-Kraut-Flächen durch vielfältige Wiesen oder Säume ersetzt werden sollen, wird zunächst die Grasnarbe umgefräst. Dies wurde und wird in diesen Tagen bereits an der Grundschule in Stettfeld und am Pfarrberg in Weiher gemacht. Die betreffenden Teilflächen werden im Abstand von ca. 2-3 Wochen mehrfach gefräst oder oberflächlich abgezogen werden, um unerwünschte, konkurrenzstarke Gräser und Kräuter zu vernichten. In Zeutern, auf der Wiese neben der Seniorenwohnanlage wird auf drei Teilflächen zudem die obere Bodenschicht durch mageren Brechsand ersetzt werden, damit die Wiesenkräuter, die später eingesät werden, dort überhaupt keimen und Fuß fassen können. Die Einsaat erfolgt auf allen Flächen aber erst nach sorgfältiger Flächenvorbereitung im Herbst, und zwar mit Saatgutmischungen, welche durch einen Fachplaner speziell für den jeweiligen Standort ausgesucht worden sind.

Durch gezielte Pflege und angepasste Mahd werden so im Laufe der Zeit vielfältige Wiesen und Säume entstehen, die Lebensraum für allerlei Insekten und Kleintiere bieten können. Im Fokus stehen unter anderem ‚oligolektische‘ Wildbienen, die auf ganz bestimmte Pflanzenarten angewiesen sind: So kann beispielsweise die Rainfarn-Maskenbiene (Wildbiene des Jahres 2022) ohne spätblühende, gelbe Korbblüter wie den Rainfarn oder auch die Färberkamille nicht überleben. Für andere Spezialisten sind Ackerwitwenblumen und Glockenblumen-Arten essentiell. Grundsätzlich aber sind es die heimischen Wildpflanzen, auf die zahlreiche Wildbienen angewiesen sind, während exotische Blüten nur bedingt für die Generalisten unter den Insekten Nahrung bieten. Diese einst verbreiteten und heute recht selten gewordenen heimischen Wildpflanzen wieder in die Dörfer und Städte zu bringen ist ein Anliegen des Projekts ‚Natur-nah-dran‘ – denn wo diese Wildpflanzen wachsen dürfen, werden sich auch wieder mehr Insekten einstellen.
Die „Natur nah dran“-Flächen sind übrigens nicht mit den Schottergärten zu verwechseln, die für Insekten und Vögel nutzlos sind. Zwar wird in einigen Projekt-Flächen ebenfalls grobes Steinmaterial eingesetzt, jedoch zusammen mit Feinanteilen in verschiedenen Korngrößen und ergänzt durch Grünschnittkompost. So können Wildpflanzen und -stauden gedeihen, die in einem Schottergarten kaum eine Überlebenschance hätten. An diesen Grünflächen werden vorübergehend Schilder aufgestellt, die kurz und knapp erklären, warum Baggerarbeiten stattfinden oder Substrat aufgeschüttet wird. Später werden diese durch feste Infotafeln ersetzt, die auf die wertvollen Lebensräume für die biologische Vielfalt hinweisen.
Hintergrund
Das NABU-Projekt „Natur nah dran 2.0“ wird gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Ziel ist es, Städte und Gemeinden mit Rat und Tat dabei zu unterstützen, Grünflächen im Sinne der Biodiversität umzugestalten. Von 2022 bis 2027 werden jährlich 15 Städte und Gemeinden gefördert. In der ersten Projektstaffel wandelten von 2016 bis 2021 bereits 61 Kommunen über 230.000 Quadratmeter naturnah um.

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Autor:

Alina Siegler aus Bruchsal

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