Laufsportgemeinschaft Weiher e.V.
HaWei in Weiher – We did it!
Faschingssamstag, 6:00 Uhr morgens, verdächtige Ruhe am Hardtsee, Kindern würde man unterstellen, dass sie was im Schilde führen. Doch halt – irgendwas ist anders. Da war die Tage zuvor bereits emsiges Treiben und es wurden Zelte aufgestellt, Getränkekisten angeliefert, Stromkabel verlegt und und und. Plötzlich war klar, der Zustand um 6:00 Uhr war nur die Ruhe vor dem Sturm und nicht von Dauer. Immer mehr in den Trikotfarben der Laufsportgemeinschaft Weiher gekleidete Menschen fanden sich rund um das neue Sanitärgebäude ein und schon kam Leben ins Freizeitgelände. Da wurden noch mehr Zelte aufgebaut, Soundchecks durchgeführt, Absperrgitter aufgebaut und mit Werbebannern versehen, Obst geschnippelt, die Verpflegungsstellen eingerichtet und letzte Handgriffe angelegt. Und dann, ja dann war es so weit – die ersten Läufer/innen des HaWei50 sind angekommen. Eine große Freude bei allen, nach zwei Jahren mit vielen abgesagten und verschobenen Läufen. Freudige Begrüßungen, hatte man sich doch nun schon so lange nicht gesehen. War das Trainingspensum ausreichend? Habe ich zu viel/zu wenig an und/oder genügend und vor allem das richtige gefrühstückt? Werde ich die 50 km schaffen? Fragen, die sich sicher einige der Läufer an diesem Morgen stellten.
Mit der stoischen Ruhe wie sie nur Ultraläufer haben, konnte man zehn Minuten vor dem Start noch viele von ihnen entspannt schwatzend auf dem Eventgelände stehen sehen, bevor es dann ernst wurde. Leider zunächst sehr ernst, da unser weltbester Moderator Achim Seiter (bekannt z.B. vom Ironman Kraichgau oder vom Bottwartal Marathon) die Läufer/innen zu einem kurzen Moment des Innehaltens und Gedenkens an das Leid der Menschen in der Ukraine anhielt.
Schon ertönte das Startsignal und damit war der HaWei50 eröffnet. 285 Ultras schickten sich an, die 5 Kilometer-Runde rund um und durch den Hardtsee im besten Fall 10x zu durchlaufen. Gleich setzte sich mit Alexander Bock (LC Rehlingen), Max Kirschbaum (ASICSFrontrunner/LC Ohmbachsee) und Marco Bscheidl (LG Bayerwald) bei den Herren eine zunächst dreiköpfige Gruppe vom restlichen Starterfeld ab und lieferte sich ein spannendes Rennen um den ersten Sieg und setzen des Streckenrekords. Leider musste Marco das Rennen nach 35 km beenden, sodass es zum Schluss ein Zweikampf wurde, aus dem Alexander bei seinem ersten Ultralauf überhaupt mit einer Zeit von 3:04:14 Stunden als Sieger hervorging. Max folgte ihm zwei Minuten und eine Sekunde später und konnte so mit einer Zeit von 3:06:15 Stunden auf den zweiten Platz laufen. Den beiden folgte Stefan Fritz (LG Region Karlsruhe), der den Lauf nach 3:15:13 Stunden beendete.
Auch bei den Damen gab es einen fesselnden Wettbewerb. Dieser sollte mit gleich zwei Überraschungen enden. Angefeuert durch die flotten Sprüche des Moderators und den Klängen der Musik des DJs flogen die Läuferinnen nur so durch unser Start-/Zielzelt. Bei der Erstplatzierten Athletin Katrin Ochs (LG Filder) blieb die Uhr bei 3:39:06 Stunden stehen und damit war klar, dass sie mit dieser Zeit den Deutschen Rekord in der Altersklasse W45 neu aufstellte. Ihr tat es die zweite Siegerin Katja Hinze-Thüs (SG Wenden) nach und mit der Zeit von 3:39:56 Stunden ist sie nun Deutsche Rekordhalterin der Altersklasse W50. Wären die internationalen Regularien den nationalen gleich, hätte sie sich mit dem Ergebnis auch den Weltrekord W50 geholt. Da Katja jedoch ihren 50. Geburtstag noch nicht feiern konnte, muss sie eben beim 2. HaWei50 nochmals ran. Das Podest vervollständigte Jennifer Honek (LSG Karlsruhe), die nach 3:55:55 Stunden freudestrahlend über die Zielmatte lief.
Einen weiteren Rekord stellte Werner Broß (TV Sinsheim 1861) auf. Der Läufer der Altersklasse M80 teilte uns freudig mit, mit seiner Zeit von 6:06:40 Stunden den bis dahin geltenden Badischen Rekord eingestellt zu haben. In der Altersklasse war mit Werner Stöcker auch der Rekordhalter über 100 km am Start.
Kaum hatten die Ultraläufer das letzte Gepäck aus dem von der örtlichen Fahrschule BB Boris Baumeister dankenswerterweise zur Verfügung gestellten LKW abgeholt, strömten die über 400 Teilnehmer des HaWei by night die Startnummernausgabe. Zwischenzeitlich konkurrierten der Sonnenuntergang und der mit Fackeln und Lichteffekten bestückte Eventbereich um den Titel des schönsten Flairs.
Auch die abendlichen Wettbewerbe versprachen, schnelle Rennen zu werden. Und so war es dann auch.
Wie ein Blitz fegte Simon Stützel (LG Region Karlsruhe), mehrfacher Sieger des Baden Marathon, nach seiner ersten Runde durch das Zelt, bevor er nach 10 km mit einer Zeit von 30:42 Minuten als erster HaWei by night-Sieger über diese Distanz feststand. Ihm folgten Christophe Krech (Engelhorn Sports Team/TV Schriesheim, 31:46 Minuten) und Paul Jelden (LG Region Karlsruhe, 32:38 Minuten).
Bei den Frauen bestand das Siegerpodest aus der für die LG Farbtex Nordschwarzwald startende Annika Autenrieth (34:58 Minuten), Corinna Coenning (TSV Glems run2gether, 35:17 Minuten) und Tamara Schütz (VfL Ostelsheim, 37:48 Minuten).
Mehr als bemerkenswert ist, dass 46 Läufer und 9 Läuferinnen eine Zeit von unter 40 Minuten liefen!
Auch beim 5 Kilometerlauf gab es ein spannendes Rennen, bei dem die drei Erstplatzierten sich nichts schenkten: Jonas Roth (LG Region Karlsruhe) gewann mit einer Zeit von 17:03 Minuten, dicht gefolgt von Henrik Maier (Karlsruher Lemminge, 17:05 Minuten) und Bilal Ceylan (TV Bühl 1847, 17:34 Minuten).
Das Damensiegertrio wurde angeführt von Michaela Stützel (LG Region Karlsruhe), die lediglich 19:20 Minuten für die Runde benötigte, die beiden Verfolgerinnen Anna Schultz-Coulon (TSG 78 Heidelberg) und Nadia Dietz (LG Brandenkopf) konnten nach 19:45 Minuten und 20:17 Minuten mit aufs Podest laufen.
Begeisterte Rückmeldungen über alle nur denkbaren Kanäle erreichten die veranstaltende Laufsportgemeinschaft Weiher e.V. noch am Abend und an den Folgetagen des HaWei-Laufevents. Das Orga-Team um Markus Simonis freut sich schon heute, wenn es am 25.02.2023 heißt: Willkommen zum 2. HaWei50/HaWei by night!
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