Weltmeisterin Nia Künzer zu Gast beim FC Weiher
"Ihr gebt Kindern die Kompetenz für ein suchtfreies Leben"
Ubstadt-Weiher. Ein großer Tag für den FC Weiher - nicht nur feiert der Verein 2020 sein 75-jähriges Bestehen, am Freitagabend gab es zudem hohen Besuch echter Fußballprominenz im Vereinsheim. Fußballweltmeisterin und Golden Goal-Schützing Nia Künzer höchstpersönlich brachte eine Aktionsbox "alkoholfrei Sport genießen" von der Bundeszentrale für gesundheitlichen Aufklärung (BZgA) in Weiher vorbei.
Jubiläumsbox im Jubiläumsjahr für den FC Weiher
Warum? Ganz einfach: Seit vielen Jahren schon unterstützt der Verein schon diese Aktion und hatte nun das Glück, für das bevorstehende Jugendturnier die zehntausendste dieser Aktionsboxen angefordert zu haben. Und diese "Jubiläumsbox" wird direkt durch die Botschafterin der Aktion Nia Künzer FC Weiher überreicht. Sie sich für das langjährige Engagement des Vereins bedankte: "Ihr als Verein habt verstanden, dass Sport viel mehr bewirken kann, als nur die Bewegung und den Wettkampf. Sport hat eine wichtige soziale Komponente und Ihr lebt das hier, das spürt man", so die Weltmeisterin von 2003, die sichtlich über die voll besetzte Vereinshalle erfreut war. "Kinder schauen sich viel von Erwachsenen ab. Eltern, aber auch Trainer, Übungsleiter und Funktionäre müssen deshalb mit gutem Beispiel voran gehen. Und dass Ihr bei den Jugendturnieren darauf verzichtet, Alkohol auszuschenken ist ein toller Schritt, der nicht viel Aufwand bedeutet, aber große Wirkung zeigt. Denn Ihr gebt den Kindern in Eurem Verein die Kompetenz für ein suchtfreies Leben mit auf den Weg", so Künzer weiter. Und die Diplompädagogin und zweifache Mutter weiß, wovon sie spricht: "Leider gibt es immer noch Negativbeispiele, aber Euch kann man nur gratulieren, weil Ihr verstanden habt, was Ihr gemeinsam erreichen könnt."
Von einem Negativbeispiels wusste auch der erste Vereinsvorsitzende Bernd Hoffmann zu berichten. Noch ihm und seiner Mannschaft habe man nach einem Titelerfolg in der Jugend einen Pokal - gefüllt mit Sekt - zum Feiern überreicht. "Das wollte eigentlich keiner von uns Jungs, aber es war damals einfach so üblich", erzählte er und betonte, dass es so was beim FC Weiher nie wieder geben soll.
In den "antialkoholischen" Aktionsboxen der BZgA, die Künzer mitbrachte, befinden sich Werbe- und Aufklärungsmaterial, Helfer-Tshirts, Rezeptbücher für alkoholfreie Cocktails und Trinkbecher. Verwendet werden soll all das beim anstehenden Jugendturnier am 15. und 16. Februar.
Fragen an die Fußball-Ikone
Mit ein bisschen Verspätung, dem freitaglichen Verkehrschaos auf der A5 geschuldet, startete gegen 18.30 Uhr dann die heiß ersehnte Fragestunde, die die Nachwuchsfußballerinnen des FC Weiher in einer Lostrommel für den Superstar vorbereitet hatten. Geduldig ließ sich Künzer von den Kinden "löchern" und beantwortete jede Frage. So erfuhr der Nachwuchs des FC Weiher etwa, dass auch Künzers Sohn mit seinen fünf Jahren schon im Verein kickt, dass sie so "mittelprächtig" in der Schule war, un eigentlich nur hingegangen sei, um ihre Freunde zu treffen. Aber sie betonte auch, wie wichtig, trotz aller Profisport-Ambitionen eine gute Schulbildung ist, da man gerade als Frau im Leistungssport noch lange nicht so viel verdient, dass man sich nach der aktiven Karriere einfach zu Ruhe setzen kann.
Dennoch sehe sie den Frauenfußball auf einem guten Weg: "Die Liga hat noch viel Potenzial und die Nationalmannschaft muss wieder Titel anstreben, denn nur dann bleibt der Sport für die Öffentlichkeit interessant", analysierte sie und fügte an: "Aber ich bin schon froh darüber, dass heute jedes Mädchen Fußball spielen kann, ohne schräg angeschaut zu werden." In meiner Kindheit war das teilweise noch anders, aber niemand sollte einem Mädchen verbieten, Fußball zu spielen, wenn es das will - sei es in der Schule, auf dem Bolzplatz oder im Verein.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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