Deutsch-deutsche Geschichte zwischen Waghäusel und Schneeberg
30 Jahre nach dem Mauerfall
Waghäusel/Schneeberg. Drei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung hat der Kirrlacher Manfred Schuhmacher seine eigene deutsch-deutsche Geschichte geschrieben. Der ehemalige Sparkassenchef hatte vor 40 Jahren aus einem Nachlass ein Bild erworben, das im Wohnzimmer seines Hauses einen Platz gefunden hatte. „Beim Abstauben und Umhängen der Bilder habe ich mir die Collage mit der Unterschrift Ferienkolonie einmal näher angeschaut“, erzählt der langjährige Präsident der Kirrlacher Karnevalsgesellschaft. Dabei entdeckte er den Ortsnamen Schneeberg. Seine Internet-Recherche ergab, dass es sich hierbei um eine Stadt im sächsischen Erzgebirgskreis handelt.
Der unternehmungslustige Senior erkundigte sich bei der dortigen Stadtverwaltung, ob das ortshistorische Bild vorhanden sei. Dem war nicht so, weshalb sich Manfred Schumacher mit seiner Frau Ingrid auf die 400 Kilometer lange Fahrt nach Sachsen begab. Mitgebracht hatte er neben dem Bild auch einen Bildband der Stadt Waghäusel mit einer Widmung von Oberbürgermeister Walter Heiler. Empfangen wurde das Ehepaar aus Kirrlach vom Stadtarchivar Jan Metschke im historischen Trauzimmer des Schneeberger Rathauses. Die Übergabe des Bildes erfolgte nach allen Regeln der Bürokratie. „Ich musste einen Schenkungsvertrag unterschreiben“, bestätigte Schuhmacher, der den dreitägigen Aufenthalt in der ehemaligen DDR auch zur Kontaktaufnahme mit der Bevölkerung nutzte. „Wir haben blühende Landschaften gesehen und freundliche Menschen getroffen“, erinnerte sich Ingrid Schuhmacher. „Und hübsch restaurierte Häuser sowie neue Autobahnen“, ergänzte ihr Mann. Die beiden Kirrlacher sind mit vielen positiven Eindrücken nach Hause gekommen. Sie überlegen, zum Urlaub machen wieder hinzugehen. klu
Autor:Wochenblatt Archiv aus Ludwigshafen |
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