Pater Stefan als Hasenzüchter:
Adelheid und Adele jetzt im Männerkloster
Waghäusel. Die zierliche Adelheid und die dralle Adele fühlen sich im Männerkloster Waghäusel pudelwohl. Dort werden sie gutherzig von Pater Stefan versorgt. Den beiden Hasen im Stall hat der Ordensmann und Seelsorger, Hasenkenner und Hasenliebhaber sogar heilige Frauennamen gegeben.
Wie der Schutzpatron der Tiere, Franz von Assisi, mag der Spross einer kinderreichen Neibsheimer Bauernfamilie die Kreaturen Gottes. Ebenso widmet er sich dem vielseitigen und reichhaltigen Garten. Den zwei Langohren wendet der Geistliche einen Großteil seiner Freizeit zu: mit Pflege, Betreuung und Füttern der stets hungrigen Mümmelmänner.
Derzeit sind es zwei, die Zuflucht gefunden haben, einmal waren es schon neun an der Zahl. Vor einiger Zeit büxte ein Hoppler zu den Feldkarnickelfreunden aus, danach vermehrte sich der Waghäuseler Bestand um sieben Neuzugänge. Den Zwerghasen im Stall-Obergeschoss hat eine Mutter an der Klosterpforte abgegeben, weil ihn die Kinder nicht mehr wollten.
Die Untermieterin, die fleischige Adele, ein Geschenk aus Hambrücken, soll dank eines Rammlers aus der Heimat für Nachwuchs sorgen. Für seine Lieblinge sammelt Pater Stefan viel Löwenzahn, besorgt Küchenabfälle, mäht Wiesen, macht Heu, beschafft Stroh beim benachbarten Bauer Hambsch.
Die vielen Kinder, die zum Bibel-Camp, Kommunionunterricht oder Familiengottesdienst kommen, freuen sich, die Hasen zu sehen, zu streicheln und mit ihnen zu spielen. Für den rastlosen Kirchenmann ist die Hasenbeschäftigung ein willkommener Ausgleich.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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