Volle Mobilisierung:
Bürgerbegehren mit Riesenzuspruch
Waghäusel. „Hocherfreut“ zeigt sich die „Interessengemeinschaft (IG) gegen Tiefengeothermie“ : Das von ihr in Gang gesetzte Bürgerbegehren findet laut IG-Pressemitteilung einen „Riesenzuspruch“. Nach gerade sechs Tagen seien bis Sonntag schon über 800 der nötigen 1.100 Unterschriften zusammengekommen.
Diese Anzahl von Unterschriften ist die Grundlage für einen zweiten Schritt, um die Gemeinderatsentscheidung zu kippen. Der Vorstoß richtet sich gegen den Mehrheitsbeschluss im Rat, ein städtisches Grundstück an die „Deutsche Erdwärme“ zur Errichtung eines Tiefengeothermie-Kraftwerkes, vorwiegend mit Lithium-Abbau, zu veräußern.
Mehr als 100 aktive Unterstützer sammeln derzeit fleißig mit ihren Listen in den Straßen, mitunter geht’s von Haus zu Haus. Wer sich daran beteiligen will, kann sich jederzeit melden.
Bis Ende Februar sollen die erreichten Unterschriften im Rathaus abgegeben sein, sagt Karin Linowski-Rother. Im Falle eines Erfolgs werden die Bürger von Waghäusel direkt über die Frage befinden, ob die in Verhandlungen stehenden Grundstücke verkauft, verpachtet oder veräußert werden dürfen.
Für weitere erhebliche Unruhe in der Bevölkerung sorgt derzeit nicht nur die Gefahr von hausgemachten Erdbeben, sondern auch die Tatsache, dass unter dem Grundstück der Stadt eine veraltete, aber noch in Betrieb befindliche Gasleitung aus den 1960er Jahren durchführt, die permanent den Bohrerschütterungen ausgesetzt wäre und durch die Nähe zur Wohnbebauung ein Risiko darstellen würde.
Inzwischen gibt es auch viele Äußerungen aus den Kreis der Unterstützer zu der anstehenden Oberbürgermeisterwahl. Sie wollen und werden niemand wählen, der sich für das Geothermieprojekt ausgesprochen hat, sich ausspricht oder sich, fast noch schlimmer, nicht "nass" machen will.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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